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Zwischen 3D-Drucker und Würmern: Wissensdurstige Forscher in Aktion

Von Florian Meingast und Julia Popovsky   20.Juli 2017

Ganz leise surrt der 3D-Drucker, während er Schicht für Schicht eine Skulptur produziert. Die Kinder sehen mit staunenden Augen zu. Und dann ist er fertig: Ein roter Schlüsselanhänger in Form von Österreich und mit der Aufschrift "KinderUni".

Der Kurs "Neue Formen – Neue Wege" ist einer von acht Kursen, die bei der Kinder-Uni in der Fachhochschule Hagenberg angeboten wurden. Seit 2013 findet diese dort statt. Rund 180 Kinder im Alter von fünf bis fünfzehn Jahren haben heuer daran teilgenommen.

Dieses Jahr waren 45 Dozenten im Einsatz. "Abgesehen von den Mini-Forscherkursen, sind die anderen als dreitägige Workshops angelegt. Bei den Älteren dreht sich heuer alles um Sport. Angefangen beim Klettern bis hin zur Produktion von Sportbekleidung werden viele Aspekte abgedeckt", sagt Gudrun Zachhuber, Projektleiterin der Kinder-Uni Hagenberg.

Buntes Programm

So auch beim Workshop "Von Kopf bis Fuß", wo die kleinen Studenten gerade ihre selbstgemachte Weckerl mit Sesam bestreuen. "Es ist spannend, den Kindern das Thema Ernährung auf spielerische Art und Weise näherzubringen", sagt die Dozentin Gudrun Bertignoll (41), die als selbstständige Ernährungswissenschaftlerin arbeitet. "Das Weckerlbacken war super, ich werde meiner Mama zeigen, wie das geht. Davor haben wir ein Spiel gespielt, bei dem wir geraten haben, wie viel Zucker in Lebensmittel drin ist", erzählt Johanna Döberl (9) aus Mauthausen. Deren Schwester Antonia (6) besucht einen Kurs zu Klima, Energie und Magnetismus.

"Das Schönste an der Arbeit ist, wenn die Kinder kommen und dieses Funkeln in den Augen haben", sagt Zachhuber, die in den Tagen der Kinder-Uni viele Aufgaben übernimmt, sei es die Ausgabe von Essenspaketen oder die Verarztung einer Schürfwunde. "Dann habe ich manchmal das Gefühl, als ob ich 180 Kinder hätte", so die Mutter von drei Söhnen.

Der älteste Sohn Kilian (15) war heuer das erste Mal als Betreuer mit dabei. Hinter der nächsten Tür versteckt sich das große Krabbeln. Dort wird gesammeltes Gras und Moos untersucht. "Wir suchen Tiere, die wir mit der Lupe anschauen können", erzählt Paul Hahn (10) aus Hagenberg, der stolz einen Tausendfüßler präsentiert.

Zurück zum 3D-Drucker, wo die Kinder eifrig mit Playmais ihre Modelle bauen. Diese werden eingescannt und an die Wand projiziert. "Den Anhänger haben wir spontan entworfen. Die Kinder sind neugierig, wie alles funktioniert", sagt Dozent Sebastian Schuster (33), der bei der Firma Profactor im Bereich "Additive Fertigung" und "Design-Algorithmen" tätig ist.

Auf einer Pinnwand beim Ausgang hängen Papierwolken mit den Themenvorschlägen der Kinder. "Es sind außergewöhnliche Themen dabei, wie Geld, Freiheit oder Beauty. Bei Beauty könnte man sich mit Chemie, Kräuterprodukten und You-Tubern auseinandersetzen", denkt die Koordinatorin schon über die Umsetzung nach.

Und vielleicht wird aus der Wunschwolke im nächsten Jahr ein Workshop bei der Kinder-Uni.

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29. März 2024