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„Wir gründen ein Theater, und du spielst die Alte“

Von Bernhard Leitner   25.Oktober 2012

Mit der Nestroy-Posse „Der gutmütige Teufel“ begann vor 20 Jahren die Erfolgsgeschichte der Greiner Dilettantengesellschaft. Nächste Woche erlebt das Stück eine Neubelebung. Zum Teil mit den gleichen Schauspielern, aber in anderen Rollen. Regie führt Lothar Pühringer.

 

Um wie viel reifer ist die Dilettanten-Truppe in 20 Jahren geworden?

Pühringer: Im Rückblick fällt einem vor allem auf, wie enthusiastisch, aber auch naiv wir damals an die erste Produktion gegangen sind. Es gab 1991 einen recht guten Versuch, anlässlich 500 Jahre Stadterhebung, etwas szenisch zu machen. Das hat eine große Euphorie ausgelöst, bis wir gesagt haben: Wir gründen eine Theatergruppe. Ich weiß noch gut, wie unser Christian Geirhofer damals zu seiner Mutter, unserer jetzigen Obfrau, heimgefahren ist und gesagt hat: Wir gründen ein Theater, und du spielst die Alte! Die Planung der Termine war auch etwas, was wir noch lernen mussten.

Was gibt’s denn da zu lernen?

Ganz einfach: Es ist nicht gescheit, wenn man am Tag nach der Premierenfeier zwei weitere Vorstellungen ansetzt. Da waren dann nämlich einige von uns nicht wirklich gut in Form.

Sie inszenieren heuer Nestroys „Gutmütigen Teufel“. Nur aus Nostalgiegründen, weil das 1992 das erste Dilettantenstück war?

In erster Linie schon. Wir wollen aber keine reine Neuauflage machen, sondern haben den Stoff schon umgekrempelt. Das Stück ist ja nicht unbedingt große Weltliteratur, aber ein reizendes Geschichtchen, das man auf der Bühne schon entwickeln kann. Wir haben deshalb auch einige Reminiszenzen an vergangene Theatersaisonen eingebaut, und auch bei den Couplets gibt es Möglichkeiten, neue Aspekte einzubringen. Wir werden uns dabei schon den einen oder anderen Spaß erlauben.

Wie groß ist der Nostalgie-Faktor bei den Rollen? Gibt es Schauspieler, die schon vor 20 Jahren mit dabei waren?

Unsere Routiniers Christian Hochgatterer und Hans Peter Baumfried sind natürlich wieder mit dabei. Andere haben Aufgaben hinter der Bühne übernommen. Dafür haben wir großartige Nachwuchstalente mit dabei wie Julia Michlmayr, Karl Baumgartner oder Melanie Schuhbauer. Das Großartige ist ja, dass wir aus einem Pool richtig guter Schauspieler schöpfen können. Ich traue mir schon zu sagen: Bei der Qualität der Schauspieler sind wir in Oberösterreich in der obersten Liga des Amateurtheaters daheim.

Hat das auch mit dem Spielort zu tun – dem historischen Stadttheater?

Wir fühlen uns diesem Haus mit seiner reichhaltigen Geschichte natürlich verpflichtet. Es spornt schon an, auf dieser Bühne stehen zu dürfen, oder an einer Produktion mitzuwirken und zu wissen: So eine Spielstätte ist weit und breit einzigartig.

Jedes Jahr nehmen sich die Dilettanten einen Partner aus der Wirtschaft an Bord. Heuer ist das Glas Baumann aus Baumgartenberg. Wie kam die Kooperation zustande?

Wir wissen schon länger, dass die Kultur ein Steckenpferd von Franz Baumann ist. Da lag es nahe, einmal an ihn heranzutreten wegen einer Partnerschaft. Noch dazu, wo unser Bühnenbild heuer von einem überdimensionalen Spiegel dominiert wird – fünf mal zweieinhalb Meter groß. So ein Stück zu finden, ist nicht einfach: Deshalb sind wir dann zu ihm marschiert, um zu fragen, ob er uns da unter die Arme greifen kann. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

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