Wie Menschen mit Handicap am Arbeitsmarkt Fuß fassen
WARTBERG OB DER AIST. Diakonie-Werkstätte Wartberg feiert 20-jähriges Bestandsjubiläum.
Mit zahlreichen Gästen feierte das Diakoniewerk kürzlich das 20-jährige Bestehen der Werkstätte für Menschen mit Behinderung in Wartberg. Die Werkstätte des Diakoniewerks in Wartberg war eines der ersten Ausgliederungsprojekte, die ab dem Jahr 1996 realisiert wurden. Damals fanden 18 Menschen mit Behinderung ein neues Arbeits- und Beschäftigungsangebot. Heute – zwanzig Jahre später – arbeiten in der Werkstätte an der Hauptstraße 36 Menschen mit Behinderung sowie 20 Fachkräfte des Diakoniewerks.
Gemeinsam mit Vertretern aus der Politik, Partnern aus der Wirtschaft sowie zahlreichen Mitarbeitern und Angehörigen wurde nun dieses Jubiläum gefeiert. "Das Diakoniewerk ist ein verlässlicher Partner in allen Sozialbereichen. Hier in der Werkstätte Wartberg finden auch Menschen mit schwerer Beeinträchtigung ein sinnvolles Arbeitsangebot", sagte Bezirkshauptmann Alois Hochedlinger zur Qualität der Einrichtung.
Mit höchst unterschiedlichen Arbeitsangeboten in der Werkstätte ermöglicht das Diakoniewerk allen begleiteten Mitarbeitern, eine passende Arbeit zu finden, die ihren Fähigkeiten angepasst ist. Bei manchen Menschen beschränkt sich das auf Teilhabe, andere leisten hingegen Auftragsarbeiten und nehmen sogar integrative Beschäftigungsangebote bei externen Firmen wahr.
Einen Schlüsselsatz bauen
Adnan Kulovic, Peter Stech, Richard Glinsner und Josef Mühlehner sind Mitarbeiter der Werkstätte Wartberg und erledigen unter anderem Auftragsarbeiten für die Firma Proxxon. Sie ist bereits seit Beginn ein Partner der Werkstätte. "Mir gefällt am besten das Blistern und das Bauen eines Schlüsselsatzes", sagt Adnan. Alle vier sind froh, zusätzlich zu ihrer Tätigkeit in der Werkstätte auch tageweise an externen Arbeitsstellen beschäftigt zu sein. Adnan Kulovic beispielsweise arbeitet im Bistro des Diakoniewerks in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Peter Stech, Richard Glinsner und Josef Mühlehner fahren viermal pro Woche mit Mitarbeiter Joachim Ortner zur Billa-Filiale Pregarten, um dort Regale einzuräumen.
"Diese Projekte zeigen, dass Menschen mit Behinderung genauso leistungsfähige Mitarbeiter sein können, wenn man ihnen nur die Chance dazu gibt. Wichtig ist aber die Vielfalt der Arbeitsangebote, die wir Menschen mit Behinderung sowohl in der Werkstätte aber auch gemeinsam mit Partnern aus der freien Wirtschaft bieten möchten", plädiert Diakoniewerk-Oberösterreich-Geschäftsführer Gerhard Breitenberger für ein vielfältiges Arbeitsangebot für Menschen mit Behinderung.