„Wenn Wölfe den Schulweg unsicher machen, heißt es handeln.“

17.Mai 2018

Es sind klare Worte, die der VP-Nationalratsabgeordnete und Bürgermeister aus St. Nikola an der Donau, Nikolaus Prinz, angesichts vermehrter Wolfssichtungen im Mühl- und Waldviertel findet: „Wenn Eltern klagen, sie können ihre Kinder aufgrund von Wolfsichtungen nicht mehr durch den Wald zum Schulbus gehen lassen und müssen diese nun mit dem Auto hinbringen, dann heißt es handeln.“ In anderen Regionen des Landes gebe es überdies bäuerliche Betriebe, die heuer auf den Almauftrieb verzichten, weil der Schutz der Herde durch streunende Wölfe nicht mehr gewahrt ist. „Was das für die Zukunft der Alpung aber auch für den Tourismus bedeutet, ist wohl jedem klar, für den die Bewirtschaftung des alpinen Raumes und das Leben in abgelegenen Gebieten kein Fremdwort ist“, kritisiert Prinz so manch „romantisierenden Umgang“ mit dem Thema Wolf.

Wenn die EU-Kommission nun den Ball an die einzelnen Länder und Regionen spiele und den Herdenschutz als einzige Alternative anpreist, findet das bei Prinz wenig Zustimmung. „Das zeigt für mich nur, wie wenig sich manche mit den realen Verhältnissen in einzelnen Landstrichen auskennen.“ Bei 8.000 Almen in Österreich sei ein flächendeckender und vor allem auch kostenneutraler Herdenschutz schlicht und einfach nicht möglich. „Ich rate den Damen und Herren des WWF ein derartiges Projekt auf einer der Almen selbst und auf ihre Kosten auszuprobieren“, sagte der ÖVP-Abgeordnete bei einer Aussprache über Maßnahmen für eine vernünftige Wolfsregulierung im ÖVP-Klub.

„In erster Linie muss es immer um die Sicherheit der Menschen gehen“, spricht sich Prinz deshalb auch für eine Entnahme in Notsituationen aus. Aufzeichnungen würden belegen, dass der Wolf in der EU nicht vom Aussterben bedroht sei, sondern der Zuwachs in den letzten Jahren zu einem Problem für Mensch und Nutztiere geworden ist.