Viel Verkehr auf "Gugu": Aus Güterweg wurde ein stark befahrener Zubringer
LIEBENAU. Liebenaus Bürgermeister will den Güterweg Gugu zur Landesstraße aufwerten lassen.
So idyllisch, wie es der Name des knapp vier Kilometer langen Straßenstücks vermuten lässt, geht es auf dem Güterweg Gugu längst nicht mehr zu. Seit der Eröffnung der Mühlviertler Schnellstraße S10 hat sich dieses Straßenstück zum beliebtesten Zubringer von der Harrachstaler Bezirksstraße zur B38 in Schönberg (Gemeinde Sandl) entwickelt. Rund 700 Fahrzeuge täglich rollen laut Liebenaus Bürgermeister Erich Punz (SP) über Gugu.
Das ist im Vergleich zu anderen Verkehrs-Hotspots nicht allzu viel. Einem Güterweg setzen solche Frequenzen allemal zu. Zumal auch der Schwerverkehr diesen Abschneider nutzt. Punz: "Bei der Konzeption der S10 wurde völlig außer Acht gelassen, die Entwicklung des Verkehrs in den Umlandgemeinden ins Auge zu fassen. Seit 2016 haben wir das Problem und stoßen beim Land auf Unverständnis und Desinteresse."
900.000 Euro Sanierungskosten
Dabei wäre Handlungsbedarf dringend gegeben: Auf vielen Abschnitten sind Fahrbahn und Bankett des Güterwegs arg ramponiert. Seit auch der Linienbus-Verkehr diese schnelle Anbindung an die B38 nutzt und deshalb im Winterdienst verstärkt auf Salzstreuung gesetzt werden muss, hat sich der Zustand des Güterwegs Gugu noch einmal deutlich verschlechtert. Punz: "Ich fürchte, nach diesem Winter wird es den jetzt schon schlechten Belag völlig zerbröseln." Eine Sanierung würde knapp eine Million Euro kosten. Ein Betrag, der das laufende Budget des für die Bezirke Freistadt und Perg zuständigen Wegerhaltungsverbands Unteres Mühlviertel bei Weitem sprengte.
Einen Ausweg würde laut Punz die Übernahme des Güterwegs in das Netz der Landesstraßen schaffen: "Es wäre dringend an der Zeit, den Weg an die neuen Realitäten im Straßenverkehr anzupassen, zu sanieren und dann entsprechend zu erhalten." Doch bisher sei es nicht möglich gewesen, Verantwortliche der Landesregierung zu einem Lokalaugenschein nach Liebenau zu bewegen.
Übernahme nicht vorgesehen
Auf OÖN-Anfrage heißt es aus dem Büro von Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner, dass eine im Vorjahr durchgeführte Verkehrszählung eine solche Maßnahme nicht rechtfertige: Dabei sei eine durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung von 370 bis 450 Fahrzeugen gezählt worden. Da auch Änderungen im öffentlichen Verkehr keinen Grund für eine Übernahme in das Landesstraßennetz – in Oberösterreich sind das 6000 Kilometer – darstellen, sei dies nicht vorgesehen.
Dass der Güterweg Gugu sanierungsbedürftig ist, wird aber auch von den Fachleuten des Landes außer Streit gestellt. Zuständig hierfür seien die Wegeerhaltungsverbände, die vom Infrastruktur-Ressort mit jährlich 13 Millionen Euro unterstützt werden. Diese setzen für ihre Sanierungstätigkeiten ein objektives Bewertungssystem ein, das Sanierungsmaßnahmen nach Dringlichkeit und finanzieller Verfügbarkeit reiht.
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> bisher sei es nicht möglich gewesen, Verantwortliche der Landesregierung
Das sind doch Parteifunktionäre
Einfachste Lösung: Gemeinde stellt ein Fahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 t hin! Das macht den Weg zwar nicht besser, aber wenigstens nicht schlechter.
Kostet nicht viel, und geht ganz schnell.
Das ändert nichts am Schneepflug
Genau richtig, so gehörts gemacht. Das wird den Verkehrsverbund freuen und die Salzstreuung hätte auch wieder Ende
und Bauern sollen ihr Zeug wieder mit Ochsenfuhrwerk fahren
Aus 1 werden schnell einmal ein paar Millionen Euro! Die Topologie eines offenen Forums!
Antwort auf Lentio!
Egal was, der Eiserne Vorhang hat die Randgemeinden eingeschüchtert.
Ich habe die Parallelen in DE mit der WÄNDE verfolgt, die belämmeten Gesichter der "Verantwortlichen" gesehen und ihren peinlichen Dummschwatz gehört.
Man hätte die Straße von Anfang an für schwere Fahrzeuge sperren müssen. Die Gemeinde hat es aber laufen lassen. Soweit so normal. Jetzt aber um ein paar Millionen eine neue Straße einzufordern ist schon frech.
Du musst Nachsicht haben mit uns Randgemeinden!
Bis sich das präpotente Großstadtverhalten in den Köpfen der Gemeindeverwalter breit macht dauert ein paar Generationen.