Verkehr auf S10 rollt: Zehn Minuten vor Mitternacht sprang die Ampel auf Grün
FREISTADT. Pfarrer von Gutau war der erste Pkw-Fahrer auf der neu errichteten Schnellstraße.
Nach letzten Markierungsarbeiten, elektrotechnischen Tests und einer finalen Kontrollfahrt hat die ASFINAG die S10 (Mühlviertler Schnellstraße) in der Nacht auf Montag für den Verkehr freigegeben. Um 23.50 Uhr gingen die Lichter auf grün.
Erster Fahrer auf der Schnellstraße war Andreas Golatz, Pfarrer von Gutau. Er wurde von Autobahnmeister Thomas Mitterndorfer in Empfang genommen. Das Mühlviertel und Freistadt sind mit dem heutigen Tag optimal an Linz und den oberösterreichischen Zentralraum angebunden. Mit den neuen 17 Kilometern Schnellstraße zwischen Unterweitersdorf und Freistadt Süd wächst das österreichische Autobahnnetz auf 2200 Kilometer an.
In den kommenden Monaten ist die ASFINAG vor allem noch bei den Grundeinlösen gefordert. In Summe wurden für die Schnellstraße 570 Hektar beansprucht: Davon 210 für die Trasse selbst, 120 für ökologische Ausgleichsflächen sowie 190 Hektar vorübergehend für die Baumaßnahmen. 1700 Grundstücke sind betroffen. Bisher wurden 750 Übereinkommen abgeschlossen. Mit Abschluss der "katastralen Endvermessung" werden 1200 Grundablöse-Verträge getroffen sein.
Schnellstraße freigegeben:
Autobahnmeister: Thomas Mitterndorfer ist ab jetzt mit seinem Team für den Betrieb der 22 Kilometer langen Schnellstraße von Unterweitersdorf bis Freistadt-Nord verantwortlich.
Sicherheit: Etwa zehn Kilometer der S10 laufen zum Schutz der Anrainer unterirdisch durch Tunnel oder Unterflurtrassen. Für die bestmögliche Sicherheit wurden die Tunnel neben Kameras auch mit akustischen Warnsystemen ausgestattet.
Endvermessung: Rund 1700 Grundstücke entlang der Schnellstraße müssen nun neu vermessen werden. 3000 Grenzmarken werden zu diesem Zweck neu gesetzt.
Zuerst die Strassen, dann die - vielleicht- die Bahn. Das ist das Konzept unserer Verkehrspolitiker, auch wenn in Sonntagsreden anderes vesprochen wird.
Die Autowahnsinnigen sind noch immer in der Überzahl.
Wenn sich durch die S10 die Verkehrssituation im Raum Linz (vor allem auf der A7) weiter verschärft, werden die Mühlviertler schon noch bemerken, dass der Jubel über dieses "Jahrhundertprojekt" etwas übertrieben war. Apropos: Was wurde aus der Ankündigung von ÖVP und Wirtschaftskammer, dass die Summerauerbahn zeitgleich zur S10 ausgebaut wird, um einen Verkehrskollaps in Linz zu verhindern? Da wurde die Bevölkerung offensichtlich wieder einmal für dumm verkauft!
Wichtiger wäre eine Ostumfahrung von Linz etwa bei Asten und eine Rechtsumfahrung - rechts von Linz und nicht mitten durch.
Also so bei Wilhering etwa, da ginge sich dann auch eine zusätzliche Brücke aus.
Ich gratuliere zu dieser tollen Straße. Was ich nicht ganz verstehe, warum man hier nur einen 100er macht. Wahrscheinlich zum "Schutz" der paar hundert Anrainer, die die letzten Jahre miese Stimmung gemacht haben, und nun nicht nur eine Luxusvariante mit maximalen Lärmschutz (für Füchse, Vögel...) haben sondern auch noch besser behandelt werden als sämtliche anderen Autobahnanrainer im ländlichen Österreich.
Die Abstände zwischen den Tunnels und Unterflurtrassen ist so gering, dass es sich praktisch kaum auszahlen würde, auf 130 zu beschleunigen.