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Theater: Flüchtlinge spielen sich Sorgen von der Seele

21.März 2016

Jalla, jalla, geh ma! Getrieben und gehetzt auf der Flucht haben Flüchtlinge auch in Helfenberg einen vorerst sicheren Hafen gefunden. Hinter Jalla, jalla, geh ma! steckt ein Theaterprojekt von Menschen aus dem Bezirk Rohrbach, Schutzsuchenden und dem Regisseur Philipp Ehmann. Die Schauspieler laden am 22. und 23. April um 19 Uhr und am 24. April um 16 Uhr zu einer Tour durch Helfenbergs neugewonnener multikultureller Identität. Die Besucher lernen auf dieser Tour die persönlichen Geschichten und Menschen dieses Ortes kennen. "Die Fluchttraumata selber spielen hier weniger eine Rolle, es geht darum, die Menschlichkeit und Individualität jeder einzelnen Person, auch der Teilnehmer aus der Region, zu zeigen und zu diskutieren. "Ich finde die andauernde Reduktion auf Flucht und Trauma problematisch, da wir hier Gefahr laufen, die Menschen hinter diesen Geschichten zu vergessen. Dieses Theaterprojekt ist ein Versuch, gegen dieses Problem zu steuern und das Menschliche in uns allen hervorzuheben", erklärt der Regisseur, was ihn antreibt. Ziel ist es, den Grundstock für eine neue gemeinsame Heimat zu schaffen, Menschen zum Aufeinander-Zugehen zu ermutigen, um dadurch Integration und Gemeinsamkeit zu schaffen.

Anstoß aus dem Ort

Der Anstoß für das Theaterprojekt kam aus Helfenberg. Denn der Ort arbeitet ohnehin schon stark daran, die Flüchtlinge in die örtliche Gemeinschaft zu integrieren. Annette Mitterlehner hat daraufhin den Regisseur Philipp Ehmann und die örtliche Laienspielgruppe angestoßen, dieses Projekt ins Leben zu rufen. Die Produktionsleitung liegt übrigens in den bewährten Händen von Günter Wolkerstorfer.

Kulturen finden zueinander

Gestartet wurde schon Anfang Jänner mit eine Serie an Theaterworkshops für Flüchtlinge und Menschen aus dem Ort. Am Anfang stand der Austausch zwischen der Laienspielgruppe und den Flüchtlingen sehr stark im Mittelpunkt. Es wurde anfänglich viel mit Augusto Boals Forumtheater gearbeitet, es wurden Szenen improvisiert und Geschichten erzählt. Oft wurde einfach auch nur gespielt. "Es ging darum, sich näher kennenzulernen, einen Austausch zwischen den unterschiedlichen Kulturen spielerisch zu gestalten und über das Theaterspielen zueinanderzufinden", erzählt der Regisseur. Dies ist auch noch immer der große Fokus des Projektes. Später kam auch das Ziel einer Aufführung hinzu. Die Geschichten, die an drei Terminen gezeigt werden, wurden in den Workshops erarbeitet und erzählen von persönlichen, emotional wichtigen Orten in der Heimat der Teilnehmer, welche aber nun an ähnlichen Orten in Helfenberg gespielt werden.s

Dadurch, dass die Menschen selbst ihre Geschichte erzählen, hoffen die Organisatoren, eine kulturenüberspannende Verbindung zwischen den verschiedensten Menschen, den Ansässigen, den Zugereisten und vor allem auch dem Publikum zu schaffen. Auf alle Fälle dürfen sich die Besucher auf ein gelungenes Theatererlebnis der verschiedenen Kulturen in Helfenberg freuen.

 

Theater-Tour

Das Theater von und mit den Helfenberger Flüchtlingen und der örtlichen Theatergruppe unter dem Titel „Jalla, jalla, geh ma!“ findet am 22. und 23. April um 19 Uhr und am 24. April um 16 Uhr statt. Der Ausgangspunkt für die Tour ist das Gasthaus Haudum am Ortsplatz. Gespielt wird an verschiedenen Plätzen in Helfenberg. Eintritt 10 Euro, Jugendliche und Studenten bezahlen sechs Euro. Kinder bis 15 Jahre haben freien Eintritt. Es gibt keinen Vorverkauf, weil ohnehin genug Platz ist. Die Leitung der Produktion liegt bei Günther Wolkerstorfer, Regie führt Philipp Ehmann.

 

Am Freitag wurde das Theaterprojekt „Jalla, jalla, geh ma!“ mit dem Kirchschläger-Preis gekürt.

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