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„Sagt’s einfach Bütz zu mir: Das tun eh alle!“

Von Bernhard Leitner, 24. April 2012, 00:04 Uhr
„Sagt’s einfach Bütz zu mir: Das tun eh alle!“
Musiker, Schauspieler, Schriftsteller: Gerhard Pilz spielt auf vielen Bühnen. Bild: llebe

Eine Serie über Perger Originale ohne „Bütz“? Unvorstellbar. Als Musiker, Schauspieler, Erzähler, Dichter, Sänger, Heimatforscher und Stadtführer steht der ehemalige Buchdrucker stellvertretend für vieles, was sich in der Bezirksstadt kulturell abspielt.

„Da Bütz“ heißt eigentlich Gerhard Pilz, wurde 1942 geboren, wuchs in Perg auf und absolvierte eine Lehre als Buchdrucker und Schriftsetzer.

In dieser Zeit knüpfte der Mühlviertler erste Kontakte zur Kultur- und Theaterszene. Damals betätigte er sich hauptsächlich als Schreiber: Das von ihm verfasste Drehbuch „Trommel und Rose“, das sich dem Schicksal der Kriegsheimkehrer widmete, wurde 1966 als offizieller Beitrag Österreichs für die „Goldene Rose von Montreux“ nominiert. „Vom Preisgeld habe ich mir wenig später Fenster für unser Haus gekauft“, sagt Pilz über diesen Erfolg.

Vom Jazzclub nach Montreux

Was er heute über Kultur und Geschichte weiß, brachte sich „Bütz“ selbst bei – da ist er ein Musterbeispiel für lebensbegleitendes Lernen und nie nachlassende Neugier. „Während meiner Lehrzeit war ich viel in Jazzclubs und habe mir Konzerte angehört. Dabei habe ich Kontakte mit Menschen geknüpft, die sich in der Kultur viel besser auskennen als ich. Von denen hab ich mir Tipps geholt, was ich lesen oder mir anhören sollte“, erinnert sich der bald 70-Jährige an seine Jugendzeit.

Zum Markenzeichen wurde – von seinem schallenden Gelächter abgesehen – alsbald der üppige Vollbart samt kaum zähmbarer Lockenpracht am Kopf. Von beidem hat er sich, seiner Frau Heidelore zuliebe, vor einigen Jahren aber getrennt. Zumindest den Bart trägt der Vater dreier erwachsener Kinder nun wieder – wenngleich meist korrekt getrimmt. In voller Pracht zu sehen ist Bützens Haarpracht in Walter Wippersbergs Film „Das Fest des Huhnes“ sowie in den „Siebtelbauern“ von Stefan Ruzowitzky, in denen der Perger als Schauspieler und Statist mitwirkte. „Das war schon eine Erfahrung fürs Leben, zu sehen, mit welch großem Aufwand solche Filme produziert werden.“

Kulturelles Standbein ist für Gerhard Pilz aber nach wie vor seine Heimatstadt Perg. Da steht er im „Perger Theater“ auf der Bühne, hält Vorträge und Workshops im Heimathaus, spielt bei den Aufführungen des Perger Kasperls mit, nimmt an Lesungen teil oder macht Volksmusik mit jungen Talenten. Was er über die Stadt Perg weiß, und das ist natürlich ebenfalls eine ganze Menge, gibt er in Stadtführungen weiter. Die führen vom Hauptplatz und der Stadtpfarrkirche hinauf zum Kalvarienberg und in den Erdstall, von den Pergern selbst gerne „Räuberhöhle“ genannt. Historische Fakten würzt Bütz dabei mit Anekdoten und fesselt die Besucher der Stadt mit seinem an Bühnenerfahrung reichen Bariton.

Liebe zum Steinbrecherhaus

Die meiste Freizeit verbringt „Bütz“ derzeit rund um das Steinbrecherhaus. Dieses alte Haus am nördlichen Stadtrand von Perg war lange Zeit Wohnort von Steinbruch-Arbeitern und wurde vor fünf Jahren vom Verein „Steinbrecherhaus“ erworben und als Heimatmuseum revitalisiert: „Als Spross einer Steinbrecherfamilie liegt mir dieses Haus sehr am Herzen.“ Der Umbau hat bei Pilz dauerhafte Spuren hinterlassen: In einem Moment der Unachtsamkeit zog er sich eine tiefe Platzwunde am Kopf zu. Die Narbe ist heute noch sichtbar.

Derzeit wird über dem noch erhaltenen Erdkeller des Steinbrecherhauses eine Hütte errichtet – ganz nach historischem Vorbild. Auch bei diesen Arbeiten ist Pilz wieder mit dabei, packt mit an und schwitzt, damit die für 6. Mai geplante Gleichenfeier wie geplant stattfinden kann.

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