Rotes Kreuz knüpft Netzwerk für die Katastrophenhilfe
AIGEN-SCHLÄGL. Premiere: Erstes Netzwerktreffen der Rohrbacher Einsatzorganisationen.
Katastrophen passieren, man kann sie nur bedingt verhindern, man kann aber darauf vorbereitet sein, den Betroffenen zu helfen. Die Einsatzkräfte machen das auf ähnliche und doch im Detail unterschiedliche Weise. "Deshalb wollten wir uns mit den Partner-Organisationen vernetzen, um mehr voneinander zu erfahren", sagte Bezirks-Rettungskommandant Johannes Raab, der die Idee vom ersten Blaulicht-Netzwerkabend im Bezirk Rohrbach hatte. Dazu lud er alle Feuerwehrkommandanten, die Polizei und die Verantwortlichen der Bezirkshauptmannschaft nach Aigen-Schlägl in die neue Stützpunkthalle für den Katastrophen-Hilfsdienst (KHD). Dass Katastrophen in unterschiedlichsten Ausprägungen durchaus realistisch sind, zeigte ein Blick in die Vergangenheit: "Wir waren bei den großen Hochwässern im Einsatz und haben beim Schneedruck erstmals sogar Bezirksalarm ausgelöst. Am bisher umfangreichsten war aber der Flüchtlingsstrom 2015, den wir zu betreuen hatten", blickte Raab zurück. Damals wurden 64.000 Menschen auf der Flucht im Bezirk Rohrbach betreut. Seit dieser Zeit wurde das KHD-Lager des Roten Kreuzes ordentlich aufgestockt. "Im Hintergrund ist das Rote Kreuz auch im Bezirk stabsmäßig organisiert und es ist auch immer ein Offizier vom Tag erreichbar", erklärte etwa RK-Stabschef Stefan Stutz. KHD-Referent Valentin Pühringer referierte über die Notfall- und Einsatzpläne, die es beim Roten Kreuz ebenso wie bei der Feuerwehr gibt. Spezielle Notfallpläne seien gerade für den Blackout-Fall in Ausarbeitung. Unter diesem Gesichtspunkt wurden auch die RK-Ortsstellen mit Stromerzeugern ausgestattet, um im Krisenfall "Leuchttürme" zu sein.
Großes KHD-Lager in Aigen
Herr über das KHD-Lager in Aigen ist Patrick Starlinger: "Wir haben hier in der Contra-Halle alle Materialien von drei oder vier kleinen Standorten zusammengefasst", erklärt er. Neben der mobilen Sanitätseinheit, die auf drei Anhänger aufgeteilt ist, gibt es dort Feldbetten, Decken, Generatoren, Heizgeräte und – der ganz Stolz des KHD – die Kärcher-Feldküche. Diese ist das Reich von Michael Stritzinger: "Wir sind mit der Feldküche binnen weniger Stunden einsatzbereit und können 2600 Personen sofort versorgen. Mit einer Vorlaufzeit von einem Tag können wir dann 10.000 Portionen Suppe kochen", sagte er.
Nach den Kurzvorträgen der Rotkreuzler interessierten sich die Feuerwehr-Führungskräfte für die einzelnen Stationen und Gerätschaften im Detail und Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Bröderbauer sprach sich dafür aus, den Netzwerkabend zu wiederholen. Zum Abschluss gab es dann natürlich Schmackhaftes aus der Feldküche.