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Protest gegen den S10-Bau im Wasserschongebiet

Von Karin Wansch, 27. Jänner 2014, 00:04 Uhr
Wasserschongebiet an der geplanten S10
Bild: OÖN Grafik

RAINBACH. Grundwasserschutz, Zersiedelung, Lärm: Rainbacher Bürgerbewegung lehnt die geplante Trasse über Summerau ab.

Es war ein Déjà-vu-Erlebnis für viele Rainbacher, als die ASFINAG Ende November die Bevölkerung über den Weiterbau der S10 informierte. "Als man uns vor zehn Jahren die Westtrasse präsentiert hat, sind wir Sturm gelaufen", erzählt Hubert Zeiml. "Dass diese Variante noch mal kommt, damit hat keiner gerechnet." Der Unterschied: "Damals war sie so aufwändig geplant, dass es hieß, man könnte sie gleich unter Rainbach durchbauen." Jetzt sind die Unterflurtrassen und Tunnels aus Kosten- und Wasserschutzgründen gestrichen, stattdessen wird in die Höhe gebaut. Geplant ist zum Beispiel eine 20 Meter hohe Brücke. 50 Meter vor Zeimls Haus.

Der Ärger über diese abgespeckte Variante und die Vorgehensweise der ASFINAG ist groß. Neben dem Lärm und der Durchschneidung von Siedlungsgebieten, worin man eine Beeinträchtigung der Ortsentwicklung sieht, wiegt für die Anrainer vor allem der Grundwasserschutz schwer (siehe Grafik). "Dieses Schongebiet betrifft ja nicht nur Rainbach. Wir haben eine überregionale Verantwortung", sagt Rosemarie Denk.

Ihre Einwände hat die Bürgerbewegung in einem Positionspapier aufgelistet und mit der Gemeinde besprochen. "Wir nehmen die Bedenken sehr ernst", sagt Bürgermeister Friedrich Stockinger (VP). "Aber laut ASFINAG ist die Westtrasse die einzige Möglichkeit. Wir müssen uns entscheiden." Im Einreichprojekt werde man das Bestmögliche herausholen, hofft der Ortschef. "Zeitdruck haben wir ja keinen." Die Planung werde im März ausgeschrieben, mit einer Entscheidung ist ab Sommer zu rechnen. Der Gemeinderat will bis dahin in einer Klausur beratschlagen.

"Das Schlimmste": Keine S10

Auch in der Wirtschaftskammer ist man zuversichtlich. Detailplanung und Umweltverträglichkeitsprüfung werden den Schutz der Anrainer "in hohem Ausmaß gewährleisten", sagt Obfrau Gabriele Lackner-Strauss. Auf den Bau zu verzichten, sei hingegen "das Schlimmste, das der Region passieren könnte."

Ein Argument, das die Bürgerbewegung nicht gelten lässt. "Diese Angst ist ein Druckmittel", sagt Zeiml. Den Weiterbau wolle man grundsätzlich ja nicht verhindern. "Aber wir sehen im Westen keine Verbesserungsmöglichkeit."

 

Wasserschongebiet an der geplanten S10 bei Rainbach

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S10 Weststraße

PDF-Datei vom 26.01.2014 (68,83 KB)

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Der geplante Abschnitt führt durch die Wasserschongebiete Freistadt, Jaunitz, Rainbach und Waldburg, gibt die Bürgerbewegung Rainbach in ihrem „Positionspapier“ zu bedenken. „Er betrifft nicht nur das Trinkwasser der Gemeinde, sondern die Wasserreservoire einer Region mit 12.000 Einwohnern“, heißt es darin. „Auch die Gemeinden Waldburg und Freistadt, einschließlich der Brauerei Freistadt, schöpfen aus diesem Gebiet ihr Trinkwasser. Wegen der Wasserknappheit im Sommer hat auch die Gemeinde Hirschbach Teile ihres Trinkwassers von Waldburg bezogen.“
„Durch die Salzstreuung und Immissionen muss auf Dauer eine Beeinträchtigung des Grund- und somit des Trinkwassers befürchtet werden. Im Bereich Kranklau liegt der tiefste Punkt der geplanten S10. Dort werden die Oberflächengewässer der Straße in großen Mengen in den Rainbach abfließen, in weiterer Folge in die Jaunitz und letztendlich in die Feldaist. Was wiederum eine Bedrohung für die Hausbrunnen und die Brunnen der öffentlichen Wasserversorgung ist.“

 

„Keine Verbesserung der Trasse möglich“ oder doch ein Kompromiss

Pro- und Contra-Stimmen zum Weiterbau der S10 aus der Bürgerbewegung, der Gemeindevertretung und der Wirtschaft

"Wir nehmen die Bedenken sehr ernst. Aber diese Variante ist anscheinend die einzige. Wir müssen ihr eine Chance geben, ein Einreichprojekt zu werden.“
Fritz Stockinger, Bürgermeister (VP) von Rainbach/Mkr.

"Wie glaubwürdig sind wir als Biobetrieb, wenn die Schnellstraße hundert Meter vor unserer Haustür vorbeiführt? Aber ich kann mir sowieso nicht vorstellen, dass es diese Variante bis zur UVP-Prüfung schafft.“
Christian Blöchl, Landwirt

"Die Angst, dass wir gar keine Straße bekommen, kann kein Argument sein.Wir fühlen uns verhöhnt. Zehn Jahre war die Westtrasse vom Tisch, jetzt wird sie als beste Lösung gepriesen – mit weniger Lärmschutz.“
Hubert Zeiml, Anrainer

"Wir sehen keine Möglichkeit, wie man die Trassenführung verbessern könnte. Zu viele Anrainer sind betroffen, und als Grundwasserschongebiet trägt Rainbach eine Verantwortung für die ganze Region.“
Rosemarie Denk, Anrainerin

"Wir müssen froh und dankbar sein über die klare Bereitschaft von ASFINAG und Land OÖ, die S10 bis Rainbach-Nord zu verlängern.“
Gabriele Lackner-Strauss, WKO-Obfrau

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 27.01.2014 17:25

sind doch die rainbacher mit der derzeitigen ortsdurchfahrt.

oder doch nicht?

wo soll also gebaut werden?

na klar, beim nachbarn.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 27.01.2014 10:29

und sinnvolles oder lösungsansätze sind von denen nie zu erwarten.
ausser: gehts ins nachbardorf...........

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( Kommentare)
am 27.01.2014 08:46

Straßen UVP sicherstellt ist der Bau der Straße! Anrainerschutz - Umwelt- und Landschaftsschutz ist reines Lippenbekenntnis und Sand in die Augen streuen! Die sogenannten unabhängigen Gutachter sind willfährig um den nächsten UVP Auftrag für sich sicherzustellen!
Und, die ASFINAG ist lediglich Erfüllungsgehilfe der OÖ Straßenbetonierer und wird aus taktischen Gründen bei Bedarf wie eine Marionette vorgeschoben! Mit BETON im KOPF wird die Zukunft SCHWARZ!

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