Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Per Du mit Politik und Wirtschaft

13. Mai 2013, 00:04 Uhr
Per Du mit Politik und Wirtschaft
Diskussionsrunde zum Thema Demokratie Bild: Zukunftsforum

WINDHAAG. Wie treibt man den Jugendlichen ihre Politikverdrossenheit aus? Indem man eine neue Gesprächskultur schafft, lautet das ambitionierte Ziel des sechsten Zukunftsforums.

„Wir sind hier alle per Du“: Mit dieser Ansage startete am Freitag das Wochenende für die 60 Teilnehmer des Zukunftsforums. Als Erstes hieß es, Rollen abzulegen: Jeder notierte Titel und Funktion – Abgeordneter zum Nationalrat, Landtag, Doktor, Magister, Bürgermeister, Firmenchef, Vereinsmitglied usw. – auf einem Zettel und legte ihn zur Seite. Denn Kommunikation zwischen jungen Leuten, Politikern und Unternehmern soll auf Augenhöhe stattfinden, sagt die Organisatorin Bettina Hellein. Nur so könne das „Midanaunda aussiseng“, so das heurige Motto, gelingen.

Die Ausgangsfrage, die sich das Zukunftsforum seit der Gründung 2008 zum sechsten Mal stellte: Warum wollen Jugendliche nicht mitmischen, wo doch der Hut brennt – Stichwort Jugendarbeitslosigkeit, Klimawandel, Lebensmittelskandale, Demokratiemissbrauch? Die Antwort: Zähe Gemeinderatssitzungen sind nicht gerade verlockend, neben Job, Schule, Hobbys und Vereinen auch noch in der Politik mitzumachen. „Die haben die Nase voll von starren Regeln“, sagt Hellein. „Viele haben das Gefühl, dass es kaum was bringt, sich zu engagieren.“

Vorreiter für die Jugend

Das sollen die Begegnungen in Windhaag ändern. 30 Politiker aus allen Parteien von Gemeinde- bis Bundesebene und Unternehmer waren der Einladung gefolgt. Die Zielgruppe Schüler/Lehrlinge war hingegen dünn gesät. Zwischen 20 und 30 Jahre alt waren die meisten, viele davon Studenten. Ein gemeinsamer Nenner ist die Uni für Bodenkultur in Wien. Dort haben auch Hellein und ihr Mitorganisator Floor Wolff ihren Abschluss gemacht. „An der Boku herrschen alternative Stimmungen, man will etwas tun. Dazu braucht man Vorreiter. Das sind wir“, sagt der 33-jährige Holländer.

Wenn die Jugend nicht anwesend ist, braucht es offenbar Multiplikatoren, damit das Zukunftsforum größere Kreise zieht. Eine von ihnen ist Theresa Schachinger, Leiterin der Jugendtankstelle in Unterweißenbach. „Über eigene Veranstaltungen können wir weitere Begegnungen schaffen“, sagt die 28-Jährige. Was sie weitergeben will: zuhören statt kritisieren. „Nicht wer provokant fordert, wird gehört, sondern wer Wertschätzung entgegenbringt.“ Das gelte für Politiker, Unternehmer und junge Leute gleichermaßen.

Politik schmackhaft machen

Auf Bundesebene kommt diese österreichweit einzigartige Veranstaltung jedenfalls gut an: „Nur im Miteinander, nur im Hören, was der Andere sagt, wird Fortschritt erreicht“, lobte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner bei der Abschlusspräsentation.

Und wie macht man es den jungen Leuten nun schmackhaft, bei politischen und wirtschaftlichen Themen mitzureden? Zum Beispiel mit einem Genussfestival, bei dem man selbst Brot bäckt und im Garten werkt, lautet ein Vorschlag. Ende Mai startet zudem die Stammtischrunde „authen-tisch“, die eine Bio-Einkaufsgemeinschaft auf die Beine stellen will. Mit dem Thema Bürgerbeteiligung in den Gemeinden wird sich ab Sommer eine Demokratiewerkstatt auseinandersetzen. (kw)

mehr aus Mühlviertel

Senioren laden zum gemeinsamen Tarockieren

Zum Ehejubiläum nach Südtirol

Hilferuf aus dem Strindbergmuseum

Ein Burgherr lädt zu Kamingesprächen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 13.05.2013 11:20

"wie treibt man ... aus" ist blöd gewählt!
Pelzebuben treibt man aus. Und das "Du" ist ein psychologischer Trick, man versucht damit nur eine Vertrautheit aufzubauen.
Der Jugend kann man Politik nur mit Ehrlichkeit und Vorbilder glaubhaft machen. Ich sehe aber weit und breit niemand der sowas übernehmen könnte. Unsere Dummukratie scheint ein Auslaufmodell zu werden.
Die Eurokraten haben das Sagen und sind am Vormarsch.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 13.05.2013 06:23

ist sicherlich notwendig. Aber genauso wichtig ist absolute Ehrlichkeit, die derzeit in der Politik vergebens gesucht wird.
Politiker sind gewählt worden um den BürgerInnen zu "dienen" gemäß dem Leitspruch "salus publica suprema lex". So wie ein Firmenchef für seine Angestellten Verantwortung trägt und nicht dem Profit um jeden Preis nachhetzen sollte. So lange dies in den Köpfen und Herzen unserer Gesellschaft nicht verankert ist, werden sich die Verhältnisse auch in Zukunft nicht ändern.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen