Manner konzentriert Produktion in Wien: Fabrik in Perg vor Schließung

Von Bernhard Leitner   21.Dezember 2011

Sein Stammwerk im 17. Wiener Gemeindebezirk will die Josef Manner & Comp. AG ab kommendem Jahr ausbauen. „Manner ist einer der wenigen großen Süßwarenbetriebe, der seine Produktion nicht ins kostengünstigere Ausland verlagert hat, sondern am Standort Österreich nach wie vor festhält“, sagte Josef Manner, Vorstand für Produktion und Technik, bei der Vorstellung der Ausbaupläne in Wien. Seit zwei Jahren werde an dem Ausbau-Konzept gearbeitet. Mit einigen baulichen Veränderungen könne man die Standort-Effizienz sowie die Produktionskapazität erheblich steigern. „Die Produktion der berühmten Manner-Original-Neapolitaner-Schnitten wird sich bis 2015 in Wien konzentrieren“, sagt Albin Hahn, Vorstand Finanz und Personal.

Produktionsende 2015

Genau diese Schnitten aber sind es, die bisher den Schwerpunkt der Produktion in der Manner-Fabrik in Perg ausmachten. Deshalb will sich das Unternehmen von diesem Standort trennen: „Wir können bis 2015 eine Standort- und Arbeitsplatz-Garantie für Perg abgeben. Für die Zeit danach wird gerade an einer externen Nachnutzung des Standortes gearbeitet“, bestätigt Unternehmenssprecherin Karin Höfferer auf Anfrage der OÖNachrichten. Derzeit beschäftigt Manner in seinem Werk an der Linzer Straße in Perg etwa 40 Mitarbeiter – hauptsächlich Frauen.

Wie eine Nachnutzung aussehen könnte, darauf will man sich bei Manner derzeit noch nicht festlegen: „Die Entscheidung des Aufsichtsrats fiel vor zwei Wochen. Die Arbeit an dem Konzept für Perg hat erst begonnen.“ Zudem gelte es, die Marktentwicklung in den kommenden Jahren zu berücksichtigen. Eine vollkommene Abkehr vom Beschluss, sich auf den Standort Wien zu konzentrieren, sei jedoch nicht zu erwarten.

 

Manner in Perg

Firmengründer Josef Manner I. (1865–1947) verbrachte in Perg seine Jugend- und Lehrjahre. Später errichtete er hier ein Sägewerk für die Kistenerzeugung. Nachdem ein Brand 1955 die komplett aus Holz bestehende Fabrik zerstörte, wurde 1966 ein Teil der Produktion hierher verlegt. Im größten Waffelofen Europas werden aktuell vor allem Waffeln, Eiswaffeln und Röllchen erzeugt.