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Lostag für Hallenbad: Aigen-Schlägl trotz Kostenreduktion nicht im Boot

Von Von Thomas Fellhofer, 14. Dezember 2018, 08:05 Uhr
Das Rohrbacher Hallenbad-Projekt hängt am seidenen Faden. (colourbox)

Überarbeiteter Finanzierungsschlüssel brächte eine Verdoppelung der Kosten für Rohrbach-Berg, und eine Reduktion für alle anderen Gemeinden. Aigen-Schlägl vertagte die Entscheidung.

BEZIRK ROHRBACH. Mit einem neuen Finanzierungsschlüssel sollte das Hallenbad-Projekt im Bezirk Rohrbach in trockene Tücher gebracht werden. Arbeitskreisleiter Andreas Lindorfer präsentierte eine neue Aufteilung der Kosten: „Errichtung und Betrieb sind in den neuen Berechnungen strikt getrennt. Demnach würde die Stadtgemeinde Rohrbach-Berg den gesamten laufenden Abgang stemmen. Damit würden wir jährlich fast das Doppelte zahlen als im ursprünglichen Kostenplan. Für alle anderen Gemeinden blieben somit „nur“ die drei Millionen, die zur Ausfinanzierung der Errichtung des Bades nötig wären. Denn vom Land kommen immerhin 7,5 Millionen Euro. Für Rohrbach-Berg ergeben sich in den neuen Berechnungsmodellen jährliche Abgänge von 238,500 Euro. Laut früherem Aufteilungsschlüssel hätte die Standortgemeinde 125.000 Euro zahlen müssen.

Heftige Debatte in Aigen-Schlägl

Zeitgleich mit Rohrbach-Berg fand auch in Aigen-Schlägl die Gemeinderatssitzung statt. Das vor einem Jahr abgelehnte Hallenbad-Projekt stand erneut zur Debatte - und diese war heftig. 17.000 Euro jährlich auf 25 Jahre sollte Aigen-Schlägl nach dem neusten Modell bezahlen. Gegenüber dem ersten, im Vorjahr abgelehnten Vorschlag von 30.523 Euro also eine nennenswerte Reduktion. Außerdem bleibe das Abgangsrisiko, wie gefordert, zur Gänze bei der Stadtgemeinde Rohrbach-Berg.

Auch dieses Angebot halten die Aigen-Schlägler Gemeinderäte für unmoralisch. Es könne nicht sein, dass sich Rohrbach-Berg aus der Verantwortung ziehe und in der Errichtung keinen Cent beisteuere, hieß es in der emotionalen Sitzung. Sowohl VP, SP und FP wetterten gegen den präsentierten Finanzierungsschlüssel. Man habe seitens der Gemeinde Aigen-Schlägl ein Angebot gelegt, dieses solle man in Rohrbach-Berg akzeptieren oder nicht. Konkret sei man bereit, in 25 Jahren 305.000 Euro zu bezahlen und nicht die nun geforderten 438.615 Euro. Mehr könne man sich nicht leisten, ohne den eigenen Gemeindebürgern wichtige Projekte vorzuenthalten. Lediglich die Grünen im Aigen-Schlägler Gemeinderat zeigten sich gegenüber der neuen Finanzierung aufgeschlossen. 17.500 Euro pro Jahr werde man sich doch leisten können für so ein wichtiges Projekt. So stellte auch Thomas Eckl von den Grünen den Antrag, den Tagesordnungspunkt abzusetzen, um mehr Zeit zu gewinnen. Demnach solle die Bürgermeisterin noch einmal mit dem Arbeitskreis verhandeln, um eine nochmalige Kostenreduktion zu erreichen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.

„Wir verhindern nichts“

Den schwarzen Peter will man sich in Aigen-Schlägl nicht umhängen lassen. Wenn es an den fehlenden 133.000 Euro scheitert, habe man in Rohrbach-Berg das Projekt verhindert und nicht in Aigen-Schlägl. Überhaupt sei man der einzige Gemeinderat im Bezirk Rohrbach, der sich ernsthaft Gedanken zu diesem Projekt gemacht habe.

Grünes Licht in Rohrbach-Berg

In Rohrbach-Berg hingegen wurde der neue Vorschlag einstimmig angenommen. Als Standort favorisiert man nach wie vor das Areal beim Freibad. „Dort ergeben sich die besten Synergien. Auch das Kino könnte man in diesem Umfeld realisieren“, sagte Standortbürgermeister und Hallenbad-Arbeitskreisleiter Andreas Lindorfer (VP). Zudem schwebt ein Hotel-Projekt im Raum, welches in das Gesamtprojekt einfließen könnte.

Letztes Angebot

Am Ernst der Lage lässt auch Landtagsabgeordneter Georg Ecker (VP) keinen Zweifel: „Das ist ein faires Angebot an die Gemeinden. Wenn es jetzt nicht klappt, weiß ich keine Lösung mehr“, sagt er. Und auch Arbeitskreisleiter Andreas Lindorfer zeigt sich enttäuscht: „Wir sind uns unserer Rolle als Bezirkshauptstadt bewusst“, begründet er die Entscheidung, die vom Rohrbacher Gemeinderat einstimmig mitgetragen wird: „Bekennen wir uns zu einem lebenswerten Bezirk mit einem starken Zentrum – oder nicht? Das ist unser letztes Angebot. Wenn es der Bezirk nicht schafft, drei Millionen auf 25 Jahre zu finanzieren, dann müssen wir es bleiben lassen.“

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10  Kommentare
10  Kommentare
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freistaedter (273 Kommentare)
am 16.12.2018 14:02

Diese Vorgangsweise von Aigen-Schlägl halt ich für extrem unsolidarisch.

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.12.2018 18:49

Ich nicht grinsen Aigen liegt höher überm Meeresspiegel als Rohrbach!

Ein Freistädter ist halt einseitig und befangen, ist ja auch ein Bezirkshauptstädter.

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Nikopete68 (1 Kommentare)
am 14.12.2018 15:49

Es soll und muss wieder ein entsprechendes Hallenbad in der Region geben. Wenn die Gemeinden im Bezirk für die laufenden Kosten des ehem. Hallenbades in Haslach mitgezahlt hätten, dann hätte es keine Sperre gegeben!!! Und bei der geforderten Summe für den jährlichen Abgang hatte es sich um einen Bruchteil gehandet im Vergleich zum neuen Projekt. Die Intelligenz der Verantwortlichen hält sich in Grenzen!!! Klaus PETER. Ehemaliger Pächter Hallenbad Haslach

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christ13 (816 Kommentare)
am 14.12.2018 11:24

Ganz einfach, keine Einigkeit, kein Hallenbad!

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( Kommentare)
am 14.12.2018 10:40

Die Gemeinden sollten den Interessierten das Taxi zu und von einem existierenden Hallenbad und den Eintritt bezahlen und auf die Schnapsidee, in einen Defizitbetrieb, der jahrzehntelang die Gemeinde- und Landeskassen belastet, zu investieren, verzichten.

Es gibt viele andere Dinge, die von Gemeinden mit "gutem Geld" finanziert werden sollten. Abgesehen davon, dass Schulden abgebaut werden müssten.

Vielleicht könnte man bei den Beteiligten den Politbereich des Hirns aus und den ökonomischen Bereich einschalten!

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grojoh (145 Kommentare)
am 14.12.2018 10:55

Kein Hallenbad wäre erst recht ein langfristiger volkswirtschaftlicher Schaden - nimmt die Attraktivität und Lebensqualität der Region ab, fließt auch die Kaufkraft ab und siedeln Menschen weg, bzw. kommen nach einer qualifizierten Ausbildung nicht mehr in die Region zurück. Warum redet man bei den laufenden Kosten eines Hallenbades von einem "Defizitbetrieb", aber wenn es um Straßenbau und Ähnliches geht, ist selbstverständlich, dass man viel Geld in die Hand nimmt, obwohl wenig zurückkommt. Ist eine Straße, eine Schule, ein Kindergarten für die Gemeinde unmittelbar gewinnbringend?

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( Kommentare)
am 14.12.2018 12:45

Wirklich putzig Ihr Kommentar!

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.12.2018 18:58

Das gleiche Hallenbad in Haslach oder in Lembach oder in Julbach oder in Peilstein oder in Neufelden oder in St.Peter wäre doch für deine Argumente ebenso passend.

Aber nicht monarchistisch-hierarchisch-zentralistisch.

In Aigen ist das bekannte Hotel, das nicht grad begeistert ist von der Wellness-Konkurrenz. Dafür habe ich ein gewisses Verständnis. In St.Stefan ist es, am Rand des Bezirks, ähnlich.

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gedankenspieler (900 Kommentare)
am 14.12.2018 08:16

Wenn der eigene Kirchturm den Blick auf Wesentliches verhindert...

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.12.2018 19:02

Der Zentralismus ist nichts Wesentliches.

Der ist schädlich und ungerechter als alles, was die Sozialisten in ihrem kindlichen Wahn bekämpfen.

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