Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Lösung für Schulbus-Misere: In Rohrbach fährt Sab-Tours, in Oepping ein Gemeindebediensteter

Von Von Thomas Fellhofer, 07. September 2018, 09:49 Uhr
Schulbus gesichert
Robert Stöbich von Sab-Tours und Bürgermeister Lindorfer freuen sich über die Schulbus-Lösung.  Bild: Fellhofer

In letzter Minute konnte die Stadtgemeinde Rohrbach-Berg den Schüler- und Kindergartentransport für das kommende Schuljahr sichern. Ab Montag fährt die Firma Sab-Tours. In Oepping muss die Gemeinde selbst fahren - womöglich sogar mit dem Feuerwehrbus. 

Weil das Busunternehmen Eder in Rohrbach den Fahrbetrieb einstellte, standen die Bürgermeister der Gemeinden Rohrbach-Berg und Oepping wenige Tage vor dem Schulbeginn ohne Schulbus da. „Wir haben es geschafft in einem gemeinsamen Kraftakt den Transport trotzdem noch zu organisieren“, zeigt sich nun Rohrbach-Bergs Bürgermeister Andreas Lindorfer (VP) erleichtert. Auch in Oepping bediente Eder einige Dörfer. Hier muss sich die Gemeinde ab Montag selbst helfen. „Wir fahren auf jeden Fall erst einmal selbst“, sagt Bürgermeister Thomas Bogner. Ob ein Bus angemietet wird oder in der Anfangsphase gar mit dem Feuerwehrbus gefahren wird, ist noch nicht klar. 

Mit einem Hilferuf wendete sich Rohrbach-Bergs Bürgermeister Andreas Lindorfer in der vergangenen Woche an die Öffentlichkeit. 

„Noch am selben Tag wurde dann mit dem Rohrbach-Berger Busunternehmen Sab-Tours nochmals Kontakt aufgenommen und nochmals ein Anlauf genommen um die prekäre Situation zu meistern. Es stellte sich dann heraus, dass ein derartig großes Auftragsvolumen nur dann zu bewältigen ist, wenn mehrere Unternehmen zusammenarbeiten“, erklärt Lindorfer.

Robert Stöbich von der Firma Sab-Tours nahm das Heft in die Hand und erstellte gemeinsam mit der Stadtgemeinde  entsprechende Wageneinsatzpläne. Er trat mit drei weiteren Busunternehmen aus dem Bezirk  - der Firma Kiesl aus Helfenberg, der Firma Altendorfer aus  Niederkappel und der Firma Wagner Busreisen aus St. Oswald in Kontakt. Diese Kooperation war schlussendlich der Schlüssel zum Erfolg und so startet am kommenden Montag sowohl der Schüler- als auch der Kindergartentransport in Rohrbach-Berg mit  einem  46-Sitzer, zwei 20-Sitzer, einem 15-Sitzer und  zwei 8-Sitzer-Bussen.

Sichtlich erleichtert konnte Bürgermeister Lindorfer diesen positiven Abschluss der Öffentlichkeit präsentieren: „Wir haben alle zusammengeholfen: Stadtamtsleiterin Karin Fellhofer mit ihrem Team, die beteiligten Unternehmen, aber vor allem der Firma Sab-Tours und im besonderen Robert Stöbich, ohne dessen Einsatz die Lösung nicht möglich gewesen wäre“.

Nicht Aufgabe der Gemeinde

So erfreulich dieser Abschluss auch ist, ist die Gesamtsituation keinesfalls zufriedenstellend: „Es kann nicht Aufgabe der Gemeinden sein, die Tätigkeiten des Finanzamtes zu übernehmen und vor allem ist es absolut nicht zu akzeptieren, dass der Bund die Schülerfreifahrt anbietet und die Gemeinden auf den Mehrkosten für die nicht mehr kostendeckenden Tarife sitzen bleiben“, ärgert sich Lindorfer.

Ärger über Eltern

Verärgert zeigte sich der Bürgermeister aber über die Reaktionen und das Verhalten mancher Eltern, auch wenn er grundsätzlich deren Ärger versteht, aber es komme eben immer auf die Wortwahl an und vor allem seine Amtsleiterin und die Mitarbeiterinnen im Sekretariat mussten sich in den vergangenen Tagen gegen so manche untergriffige Bemerkungen und Beschuldigungen zur Wehr setzen.

„Für mich steht immer der wertschätzende Umgang, auch in schwierigen Situationen, an erster Stelle und so manche Kommentare in den sozialen Medien könnte man sich sparen, wenn man vorher nachdenkt, oder eben ganz einfach die Zusammenhänge nicht weiß! Alle Beteiligten haben versucht, eine konstruktive Lösung zu erreichen und das ist schließlich gemeinsam gelungen“ sagt der Bürgermeister.

Lösung in Oepping

Vom Ausfall der Firma Eder ist auch die Gemeinde Oepping betroffen. Zwar können einige Teilstrecken vom örtlichen Busunternehmer bedient werden, nördlich der B 38 gibt es aber immer noch kein passendes Angebot eines Busunternehmens. „Wir fahren ab Montag selbst“, teilte Bürgermeister Thomas Bogner mit. Man könne einen Bus anmieten oder in der Not in den ersten Tagen sogar auf den Mannschaftsbus der Feuerwehr zurückgreifen. „Fahren wird ein Gemeindebediensteter. Bei uns geht es am Morgen um eine Stunde und am Nachmittag um eine Stunde. Das sollten wir zusammenbringen“, sagt er. Auch die Gemeinde Oepping ist nicht bereit die Mehrkosten zu übernehmen, wenn ein Unternehmer nicht zum Tarif fahren will. In Oepping sind um die 30 Kinder aus den Ortschaften Oberneudorf, Haugsberg und Untergrünau betroffen. 

Warum die Eile?

Nachdem das bisherige Unternehmen, die Firma Eder im Februar dieses Jahres sowohl die Stadtgemeinde Rohrbach-Berg, sowie die Gemeinde Oepping und das zuständige Finanzamt Linz zeitgerecht verständigt hat, dass der Schüler- und Kindergartentransport mit 31.7.2018 eingestellt wird. Auf Drängen der Stadtgemeinde Rohrbach-Berg wurde vom Finanzamt Linz die Ausschreibung des Schülertransportes im Mai gestartet und man war zuversichtlich, dass für das doch recht große Auftragsvolumen (ca. 190 SchülerInnen, davon ca. 50 SchülerInnen mit Beeinträchtigungen, die aus dem ganzen Bezirk nach Rohrbach-Berg zu fahren sind) mehrere Angebote einlangen würden. Diese Einschätzung war jedoch falsch und da die Stadtgemeinde den Kindergartentransport an jenes Unternehmen vergeben wollte, dass aus dieser Ausschreibung als Sieger hervorgegangen wäre, wurde ab Mitte Juni immer wieder beim Finanzamt nachgefragt, welches mit verschiedenen Unternehmen in Kontakt war. Am 2. August erfolgte dann die Mitteilung, dass die Ausschreibung nicht erfolgreich war und nur Teilangebote für ganz kleine Abschnitte eingelangt wären. Nunmehr sei die Stadtgemeinde Rohrbach-Berg als Schulerhalter dafür verantwortlich, einen Schülertransport auf die Beine zu stellen, wenn auch das keinen Erfolg bringen würde, sollte man den Eltern mitteilen, dass es keinen Schülertransport mehr gibt und es bestehe auch kein Rechtsanspruch darauf. Also im Klartext: Die Eltern sind verantwortlich dass sie ihre Kinder zur Schule bringen, entweder selber oder mit zu gründenden Fahrgemeinschaften.

Seit diesem Zeitpunkt wurde mit Hochdruck daran gearbeitet, eine zufriedenstellende Lösung zu erreichen.

„Grundsätzlich waren alle kontaktierten Unternehmen im Bezirk und auch darüber hinaus hilfsbereit und um eine Lösung bemüht, aber bei näherer Prüfung durch die Unternehmer stellte sich immer wieder heraus dass es aus verschiedenen Gründen nicht möglich war, den Transport zu übernehmen. Die Hauptgründe waren der niedrige Kostenersatz undPersonalmangel“, erklärt Lindorfer.  

mehr aus Mühlviertel

Zwei Kommandanten, die beim Roten Kreuz die passende Jacke fanden

Zum Ehejubiläum nach Südtirol

Erst seit 2 Wochen einen Spielerpass und schon ein Turnier gewonnen

Senioren laden zum gemeinsamen Tarockieren

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Harbachoed-Kater (4.911 Kommentare)
am 07.09.2018 13:00

Pflichtschulen? Wie weit sind die Wege?

lädt ...
melden
antworten
MagdaTyp (132 Kommentare)
am 07.09.2018 10:44

Kostenbeteiligung od Entschuldigung vom FA natürlich Fehlanzeige, Hauptsach keine Verantwortung für Fehler übernehmen!

Finanzamt = Beamtenland....Mi und Fr ab 13:00 nicht mehr anwesend....nur mehr die Stapel der Akten;-) ist eine Vermutung meinerseits!

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (34.021 Kommentare)
am 07.09.2018 10:01

Das Feuerwehrfahrzeug muss für den Schülertransport herhalten?

Einfach unglaublich.

lädt ...
melden
antworten
keinLehrer (928 Kommentare)
am 07.09.2018 10:18

Dieses Fahrzeug wurde vermutlich nicht von der Gemeinde, bzw von der öffentlichen Hand bezahlt sondern durch Einnahmen von Feuerwehrfesten und Spenden für die Freiwillige Feuerwehr. So schaut es aus.

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (34.021 Kommentare)
am 07.09.2018 10:22

genau das habe ich damit angedeutet. Die Feuerwehr erarbeitet sich Geld für ein Auto, das dann nicht für Feuerwehrzwecke sondern für den Schülertransport hergenommen wird. Denkwürdiger Ansatz.

Die größte Frechheit ist aber schon die Vorgangsweise vom Finanzamt.

lädt ...
melden
antworten
Paradigmenwechsel (65 Kommentare)
am 07.09.2018 12:33

Bevor das Fahrzeug steht? Treibstoff wird abgegolten werden und im Gegenzug dazu wird bei der nächsten Neuanschaffung die Gemeinde vermutlich offener sein.

lädt ...
melden
antworten
hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 07.09.2018 14:19

Das sehe ich ähnlich. Diese Fahrzeuge kommen ja auf absolut keine km-Leistungen, müssen aber immer bestens in Schuss gehalten werden.
Ein Freund von mir kaufte sich in meiner Tiroler Zeit damals günstig einen ausgemusterten Ford Transit der FF. Alter ca. 25 Jahre, 12.000km. Der machte daraus ein tolles Wohnmobil mit fast neuwertiger Technik.

Auch darf man da Eines nicht unterschätzen: der ultimative Fahrspaß der Kleinen mit anfangs sicher offenen Mündern!!! "Uns bringt die Feuerwehr zur Schule! grinsen" Das langt für lebenslanges Schmunzeln bei den späteren Erzählungen und sorgt für Sympathie der Feuerwehr samt möglichem Nachwuchs an dann begeisterten Freiwilligen, welche da ja sehr wohl was von der Wichtigkeit mit bekommen. Der "Neid der Busfahrer" sorgt natürlich für weitere lustige Debatten, wenn man sich in die Kinder rein versetzt. zwinkern

Also warum eigentlich nicht, wenn ein tauglicher Fahrer vorhanden ist, etwa ein geringfügig beschäftigter Pensionist, der daran auch Freude findet?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen