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Kronsteiner an Feuerwehren: „Lasst mehr Mädchen rein – die können das!“

Von Bernhard Leitner   09.April 2013

Mit Sandsäcken und mobilen Hochwasserschutzelementen hatten die Organisatoren die Bühne für den Bezirksfeuerwehrtag im Mauthausener Donausaal drapiert. Sie setzten so ein klares Zeichen, wofür die 46 Feuerwehren im Bezirk in den vergangenen Jahren vor allem standen: zuverlässige Hilfe im Katastrophenfall. „Hinter jedem Einsatz verbergen sich gerettete Menschenleben, verhindertes Leid und gerettete Werte. Darauf dürft ihr stolz sein“, sprach der Landesfeuerwehrkommandant den Perger Feuerwehren seinen Dank aus. Herausragend war im vergangenen Jahr die Bereitschaft der Feuerwehrleute, an Leistungsbewerben für Funk, technische Hilfeleistung oder dem Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Gold teilzunehmen und so das Ausbildungsniveau zu steigern.

Rückgang bei Feuerwehrjugend

Ein hörbares Raunen war im Saal zu vernehmen, als Oberösterreichs oberster Feuerwehrmann darauf hinwies, dass der Bezirk Perg beim Frauenanteil eher zu den Nachzüglern zählt: „Lasst mehr Mädchen rein – die können das! Außerdem ist das ein großes Potenzial für die Absicherung der Mannschaftsstärke.“ Tatsächlich ist die Zahl der Feuerwehrjugend-Mitglieder im Bezirk in den vergangenen fünf Jahren von 620 auf 518 zurückgegangen. „Das hängt zum größten Teil mit den geburtenschwächeren Jahrgängen zusammen“, sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Lindner. Die begeisterten Reaktionen bei den Jugendlagern sowie die Erfolge Perger Jugendgruppen auf nationaler und internationaler Ebene stellen den Jugendbetreuern ein exzellentes Zeugnis aus. Aber man werde verstärkt darauf achten müssen, Kinder und Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern, kündigte Lindner an.

16 neue Kommandanten

Dies könne auch eine Aufgabe für jene 16 Kommandanten sein, die in den vergangenen Wochen neu an die Spitze einer Freiwilligen Feuerwehr gewählt wurden. Die Vorstellung der neuen Führungskräfte und ihrer Vorgänger bildete einen inhaltlichen Schwerpunkt beim Feuerwehrtag. Bezirkshauptmann Werner Kreisl befragte einige von ihnen zu bleibenden Erinnerungen aus dem Feuerwehrleben. So etwa Johann Raffetseder, der 20 Jahre lang die FF St. Georgen am Walde – mit 245 Mitgliedern die größte im Bezirk – leitete: „Die heikelste Situation war, als bei einem Gewitter zwei Gehöfte gleichzeitig in Flammen aufgingen. Mit Unterstützung unserer Nachbarfeuerwehren konnten wir aber auch diese Situation meistern.“ Manfred Glocker nannte als markantes Erlebnis das Zusammengehen mit der Feuerwehr Hartl, das er als junger Kommandant der FF Altaist zu bewerkstelligen hatte. „Außerdem waren wir die ersten im Abschnitt Mauthausen, die Frauen aufgenommen haben. Damals hat man mir gesagt: Dass du uns das antust, hätten wir nicht von dir gedacht. Aber rückblickend war das eine goldrichtige Entscheidung.“

 

„Die begeisterten Reaktionen bei unseren Jugendlagern sowie die Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene stellen unseren Jugendbetreuern ein exzellentes Zeugnis aus.“ Josef Lindner, Bezirksfeuerwehrkommandant

 

Das Feuerwehrjahr 2012 in Zahlen

5841 Mitglieder verzeichneten die 46 Perger Feuerwehren per 31. Dezember 2012. Das sind neun Prozent der Gesamtbevölkerung.

1446 Einsätze wurden im abgelaufenen Jahr absolviert. Damit war 2012 im langjährigen Vergleich ein eher einsatzarmes Jahr. Hauptursache: Es gab weniger Stürme und Überflutungen.

1367 Feuerwehrleute im Bezirk Perg verfügen über zumindest ein goldenes Feuerwehr-Leistungsabzeichen. 275 besitzen zwei goldene Abzeichen. Fünf Feuerwehrmitglieder dürfen sogar sechs goldene Leistungsabzeichen ihr Eigen nennen.

244 Jungfeuerwehrleute traten im Herbst zum Wissenstest an, 103 in Bronze, 86 in Silber und 55 in Gold. Zehn Stationen wurden hierfür im Einsatzzentrum Perg eingerichtet. Alle Kandidaten haben den Test bestanden
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