Kloster Baumgartenberg wird zu einem Kompetenzzentrum für Pflegeberufe

Von Margarete Frühwirth   02.Jänner 2013

Im Kloster Baumgartenberg startete im Herbst 2010 der erste Turnus mit 18 Personen eine Ausbildung zur/m Diplom-Gesundheits- und Krankenschwester/Krankenpfleger. Nach den Möglichkeiten der Schulautonomie wird hier ein Schwerpunkt der Ausbildung auf die Betreuung und Pflege von Menschen mit geriatrischen Erkrankungen gelegt. Diese Initiative findet heuer eine Fortsetzung: Ab Oktober wird die Schule zum zweiten Mal die dreijährige Ausbildung im Bezirk anbieten können. Darüber hinaus übersiedelte die Landes-Altenbetreuungsschule am 3. Dezember von ihrem bisherigen Standort im Perger Seniorenheim ins hiesige Kloster. Hier können Räume genutzt werden, die bisher die benachbarte Fachschule für die Schulküche sowie das Schulrestaurant belegte und die heuer im Schulhaus selbst neu eingerichtet wurden.

Synergien mit Fachschule

Mit dem Start der Landes-Altenbetreuungsschule ergaben sich am Standort Baumgartenberg wesentliche Synergieeffekte in der räumlichen Nutzung. Auch die seit vielen Jahren im Kloster beheimatete Fachschule für wirtschaftliche Berufe hat sich dem Schwerpunkt „Gesundheit und medizinische Versorgung“ verschrieben und soll optimal auf einen Einstieg im Bereich der Sozial- und Pflegeberufe vorbereiten. Pergs Bezirkshauptmann Werner Kreisl zeigt sich hoch erfreut über die Entwicklung der Bildungslandschaft im Bezirk: „Wir benötigen in den kommenden Jahren vermehrt Pflegekräfte in unterschiedlichen Qualifikationen im Bereich der Altenbetreuung. Im Ausbildungskompetenzzentrum für Gesundheits- und Sozialberufe haben wir sehr kompetente Einrichtungen, die dem Bezirk die notwendigen Fachkräfte für die Zukunft sichern sollen.“ Das Kompetenzzentrum befindet sich außerdem in direkter räumlicher Nähe zum neuen Seniorenpflegeheim Baumgartenberg, das ab heuer gebaut und voraussichtlich in zwei Jahren fertig- gestellt sein wird. Für die ersten Absolventen wäre also ein unmittelbarer Berufseinstieg in der Nachbarschaft möglich.

Unterstützung in diesen Bemühungen auf Bezirksebene kommt auch vom Sozialreferenten des Landes Oberösterreich, LH-Stv. Josef Ackerl: „Pflegeberufe können als Zukunftsberufe bezeichnet werden. Beschäftigte im Sozial- und Gesundheitsbereich leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Der Bedarf wird in den nächsten Jahren weiter steigen.“ Mit der Broschüre – „Starke Gründe, SinnstifterIn zu werden“ – hat die Sozialabteilung soeben einen umfassenden Überblick zu den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Sektor herausgegeben. Im Ausbildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe werden Pflegeberufe aller Qualifikationen von der Heimhilfe bis zur diplomierten Pflegekraft ausgebildet.

 

Zentrum Pflegeberufe

1 Fachschule: In der dreijährigen Fachschule für wirtschaftliche Berufe wurde ein Ausbildungsschwerpunkt „Gesundheit und medizinische Versorgung“ eingerichtet. Dieser bereitet auf die ab dem 16. Lebensjahr mögliche fachspezifische Ausbildung vor.

2 Fach-Sozialbetreuung: Am 3. Dezember startete der erste Lehrgang für Fach-Sozialbetreuung mit Schwerpunkt Altenarbeit. Zwei Jahre lang werden die Kursteilnehmer in einer Drei- bis Vier-Tage-Woche auf ihre künftige Tätigkeit vorbereitet.

3 Diplom-Ausbildung: In Kooperation mit dem Diakonissen-Krankenhaus startet im Herbst eine Krankenpflege-Ausbildung mit geriatrischem Schwerpunkt. Bewerbungen sind bis 20. Februar möglich. Einblicke in diese Ausbildung gewähren ein Tag der offenen Tür am 18. Jänner (10.30 bis 16 Uhr) sowie ein Info-Abend am 22. Jänner (19 Uhr).

4 Pflegeheim: Ein möglicher Arbeitsplatz für die Absolventen ist das neue „Seniorium“, das 2014 in Betrieb gehen soll.