Kleinere Asylheime werden geschlossen

Von Bernhard Leitner   09.Jänner 2018

Um fast 40 Prozent gesunken ist die Zahl der im Bezirk Perg untergebrachten Asylwerber. Hatten zu Spitzenzeiten vor zwei Jahren bis zu 1100 Menschen in den dafür geschaffenen Unterkünften im Bezirk Platz gefunden, so betrug die Zahl der Personen in Grundversorgung laut aktueller Zahlen der Landesregierung zum Jahreswechsel 2017/2018 nur noch 768 Personen. Nicht eingerechnet ist das Verteilquartier in Bad Kreuzen für sogenannte Dublin-Fälle, also Menschen, deren Asylverfahren in einem anderen EU-Staat abzuwickeln ist. Die Auslastung in dieser Anlage schwankt je nach Zuteilung zwischen 160 und 200 Personen.

Aus für Quartier in Windhaag

„Die Lage hat sich in den vergangenen Monaten deutlich entspannt“, bestätigt auch Bezirkshauptmann Werner Kreisel, der die Koordinationsstelle für Asylunterkünfte auf Bezirksebene leitet. Das schlägt sich auch in der Anzahl der Flüchtlingsquartiere nieder. So wurde im vergangenen Jahr etwa das Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Perg aufgelassen, zuletzt auch eine private Unterkunft in Windhaag bei Perg.

Seitens der Betreuungsorganisationen – im Bezirk Perg sind dies hauptsächlich Volkshilfe, Rotes Kreuz und Diakonie – trägt man dem gesunkenen Platzbedarf insofern Rechnung als man sich auf die gut funktionierenden Quartiere konzentriert und von der Lage oder der Ausstattung her weniger gut geeignete Einrichtungen auflässt.

Meiste Asylwerber in St. Nikola

Aktuell leben die meisten Asylwerber in St. Nikola an der Donau (84), Waldhausen im Strudengau (57), Ried in der Riedmark (56), Langenstein (52), Schwertberg (50), Luftenberg (49), St. Georgen an der Gusen (43) und Naarn (42). Der Großteil von ihnen stammt aus Afghanistan (331), gefolgt vom Irak (103), Iran (56) und Syrien (51). Etwa ein Drittel der 678 Asylwerber im Bezirk Perg ist noch minderjährig.

Mit dem Rückgang der neu ankommenden Flüchtlinge verschiebt sich das Augenmerk in der Betreuung auf die Integration jener, die einen positiven Asylstatus haben. Wohnung und Arbeit haben hier oberste Priorität. Wobei viele Betreuer aus dem Bezirk Perg die Erfahrung machen, dass die Menschen, sobald sie einen positiven Asylstatus haben, aus den ländlichen Regionen in die größeren Städte ziehen.