Keine neue Mühlkreisbahn vor 2020

Von OÖN   04.Dezember 2014

Vorerst ist auch nur ein mattes Licht am Ende des Eisenbahntunnels erkennbar. Das Land Oberösterreich und der zuständige Minister Alois Stöger (SP) befinden sich zwar auf dem richtigen Gleis in Richtung Abschluss des Regionalbahnen-Paketes, für die Mühlkreisbahn NEU heißt es aber vorerst "bitte warten". Erst ab 2020 soll das Projekt tatsächlich realisiert werden.

"Alle derzeit in Betrieb befindlichen Regionalbahnen werden gesichert und weiterbetrieben", sagten Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) sowie seine Stellvertreter Reinhold Entholzer (SP) und Franz Hiesl (VP) nach einem Treffen mit Verkehrsminister Stöger.

Priorität Mühlkreisbahn

Vor allem die Mühlkreisbahn habe für das Land Oberösterreich erste Priorität, heißt es von Seiten der drei führenden Landespolitiker. Die Regionalbahn solle nach Auslaufen des Verkehrsdienste-Vertrages mit den ÖBB bis spätestens 1. Jänner 2020 an das landeseigene Infrastrukturunternehmen "Schiene OÖ GmbH" übertragen werden.

Ist dieser oft geforderte und ebenso oft verschobene Schritt gesetzt, könne mit den Maßnahmen zur Verbesserung und Umgestaltung auf das Konzept Mühlkreisbahn NEU begonnen werden. Diese beinhaltet nach wie vor die Umspurung auf die Linzer Straßenbahn-Spurweite.

Ab 2016 sollen die Arbeiten an der Donaubrücke für den Westring beginnen. Ein gleichzeitiger Umbau der Mühlkreisbahn sei logistisch nicht möglich. Es wäre nämlich kein Schienen-Ersatzverkehr durchführbar, heißt es aus dem Büro von Landesrat Entholzer. Die Zeit bis 2020 soll allerdings nicht ungenutzt verstreichen: Man will die Zeit nutzen, um die Planungen schon im Vorfeld zu erledigen. Die Arbeiten selbst sollen dann relativ rasch abgeschlossen sein.

Der stadtnahe Abschnitt von Rottenegg bis Linz sei ohne gröbere Arbeiten an der Trasse zu bewerkstelligen. Hier würde nur das Schienenmaterial ausgetauscht. Die richtigen Umbauarbeiten beginnen erst im sogenannten Saurüssel. Derzeit befindet sich das Regionalbahnen-Paket in der Detailverhandlung. Alle Beteiligten rechnen allerdings noch im ersten Quartal des Jahres 2015 mit einem unterschriftsreifen Grundsatzpapier.

Im Oberen Mühlviertel wollen Bahnbefürworter die Umspurung auf Schmalspur weiterhin verhindern. Am aktivsten sind dabei die Mitglieder der Plattform Zu(g)kunft Mühlkreisbahn.