"Ich fahre ganz befreit. Mein Name steht ja schon auf der Ehrentafel der Rallye"
HAGENBERG. Jänner-Rallye: Vize-Staatsmeister Johannes Keferböck über seinen Start als Titelverteidiger der Lietz Sport Jänner-Rallye sowie das Ziel, als Fahrer noch besser zu werden.
Als Titelverteidiger nimmt der Hagenberger Johannes Keferböck morgen die Lietz Sport Jänner-Rallye in Angriff. Was er sich für seine Heimrallye sowie für die österreichische Meisterschaft vorgenommen hat, verrät er im Interview.
Als Vorjahressieger stehen Sie heuer besonders im Blickfeld: auf den offiziellen Rallye-Plakaten ebenso wie auf der Titelseite des Programmhefts. Wie groß ist der Druck, der auf Ihnen lastet?
Eigentlich bin ich total tiefenentspannt. Schließlich habe ich die Rallye schon gewonnen. Mein Name steht ja schon auf der Ehrentafel der Jänner-Rallye. Das kann mir keiner mehr nehmen. Heuer erneut zu gewinnen, wäre schön, aber das muss nicht unbedingt sein. Ich will einfach eine gute Leistung abliefern und mich als Fahrer weiter verbessern.
War der Sieg im Vorjahr eine Initialzündung für Ihre Karriere, die dann im Herbst mit dem Vize-Staatsmeistertitel eine vorläufige Krönung erfahren hat?
Ich sage immer: Was da im Vorjahr abgelaufen ist, war ein Mühlviertler Märchen. Der Sieg bei der Jänner-Rallye hat viele Türen geöffnet, und bis zum Vizemeistertitel haben einfach viele Dinge perfekt ineinandergegriffen. Ich konnte um mich herum ein Team aufbauen, in dem ich mich wohl fühle. Mit Copilotin Ilka Minor an meiner Seite habe ich viel gelernt und meinen Fahrstil komplett umgestellt.
Welchen Stellenwert hat die Jänner-Rallye für Sie?
Die Jänner-Rallye ist so etwas wie die Österreich-Version der Monte-Carlo-Rallye. Sehr speziell und mit ganz vielen Legenden verbunden. Ich weiß noch, wie ich als Bub den Franz Wittmann und all die anderen bewundert habe.
Gibt es eine Lieblingssonderprüfung? Vielleicht eine, wo besonders viele Ihrer Fans stehen und Sie anfeuern?
Das mit den Fans ist so eine Sache. Bei einer meiner ersten Jänner-Rallyes habe ich genau gewusst, wo alle meine Freunde stehen, und habe ihnen sogar kurz gewunken. Die Folge: ein Abflug und mindestens vier Minuten Zeitverlust. Wenn ich die Sonderprüfungen so durchgehe, dann ist Pierbach schon sehr speziell. Da kann immer ganz viel passieren.
Wie sieht eigentlich Ihre weitere Saisonplanung aus?
Mit Skoda Österreich habe ich einen Partner an meiner Seite, der an unser Projekt glaubt und es richtig toll unterstützt. Von Pirelli bekomme ich außerdem Top-Reifenmaterial. Mit diesem Team und den Sponsoren im Rücken will ich es wissen: Wie weit kann es ein Mühlviertler Bauernbub schaffen? Kann ich mich fahrerisch so weit verbessern, dass ich den Besten im Land Paroli bieten kann?
Mit dem ehemaligen Europameister und mehrfachen deutschen Rallye-Champion Armin Schwarz haben Sie einen prominenten "Fahrlehrer" engagiert. Welche Rolle wird er in dieser Saison einnehmen?
Ich möchte seine Erfahrung aus zahlreichen WM-Starts nutzen, damit ich mir fahrerisch den letzten Schliff hole, den ich noch brauche. Er wird vor allem bei Tests und in der Vorbereitung ein Auge auf mich werfen, damit wir zu den einzelnen Rallyes mit dem bestmöglichen Setup anreisen.
Umweltverschmutzer.
Schreibst jetzt zu jedem Bericht über die Jännerrallye dein obligatorisches 1 Wort Kommentar?
Ich verstehe nicht warum manche anderen nicht einfach ihren Spaß an 3 Tagen im Jahr lassen können?