Gusen-Komitee in Polen: "Wir wurden wie Staatsgäste empfangen"

14.November 2016

Bei einer Gala im Warschauer Königsschloss wurde die Vorsitzende des Gedenkdienstkomitees Gusen, Martha Gammer, vom polnischen Politik-Magazin "DO RZECZY" mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet. Einmal im Jahr vergibt die anerkannte Zeitschrift unter dem Ehrenschutz des Präsidenten der Republik Polen, Andrzej Duda, Preise für besondere Leistungen zur Erinnerung an die leidvolle Geschichte Polens.

Das Gedenkdienstkomitee engagiert sich für die Erinnerung an das Konzentrationslager Gusen. Hier wurden vor allem Menschen der geistigen Elite Polens, des politischen Widerstandes und polnische Juden ermordet. Gusen wird daher von polnischen Historikern als das "Grab des Polentums" bezeichnet.

Empfang im Kulturministerium

Bei der Ehrung wurde Martha Gammer von ihrem Gatten Hannes, dem Lokalhistoriker Rudolf A. Haunschmied sowie Bernhard Mühleder begleitet. "Der Empfang und die Gala waren sehr glamourös. Wir wurden da fast wie Staatsgäste empfangen", sagt Mühleder. Auf dem Besuchsprogramm standen auch ein Empfang im polnischen Kulturministerium, der Besuch mehrerer Forschungseinrichtungen sowie ein Treffen mit den letzten polnischen Überlebenden der Lager Gusen und Mauthausen.

Das Gedenkdienstkomitee Gusen betreut seit mehr als drei Jahrzehnten die ehemaligen "Gusener" bei ihrem Aufenthalt in Österreich. Außerdem widmet sich der Verein der wissenschaftlichen Erforschung und der didaktischen Vermittlung der Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagerkomplexes St. Georgen - Gusen - Mauthausen.