Erfolgsbilanz mit einem bitteren Beigeschmack
FREISTADT. Die Bezirksstelle der Arbeiterkammer (AK) in Freistadt zog Bilanz.
Die Wartberger Firma Technosert, die in den vergangenen Wochen aufgrund ihres Arbeitsklimas in die Schlagzeilen geriet, war zwar nicht das Hauptthema bei der Bilanz, die Bezirksstellenleiter Klaus Riegler von der Arbeiterkammer (AK) in Freistadt zog, AK-Direktor Franz Molterer nannte die Firma aber als Beispiel für die Notwendigkeit einer starken Arbeitnehmervertretung: "Es wäre schön, wenn man uns gar nicht bräuchte! Aber die Realität ist halt leider eine andere."
5500 Menschen suchten Hilfe
Molterer sprach damit die mehr als 5500 Arbeiter und Angestellten an, die im vergangenen Jahr die Hilfe der Freistädter Arbeiterkammer in arbeits- und sozialrechtlichen Fällen in Anspruch genommen haben. 120 Fälle musste die Kammer im letzten Jahr vor Gericht austragen. Insgesamt konnte die Interessensvertretung bei vorenthaltenem Entgelt, Insolvenzen, fristwidrigen Kündigungen oder unbegründete Entlastungen sowie bei Pensionsansprüchen oder Pflegegeldforderungen einen Betrag von mehr als 1,5 Millionen Euro für ihre Mitglieder erkämpfen. Man kümmere sich sorgfältig um jeden einzelnen Fall, berichtet Riegler von Telefonaten und persönlichen Vorsprachen.
"Kein Fall ist uns zu groß oder zu klein, wer sich in seinen Ansprüchen verletzt sieht, wird von uns vertreten. Da reichen die eingeforderten Beträge von 29,71 Euro bis 30.410 Euro", so der AK-Bezirksstellenleiter. Es sei ganz egal, ob es sich um Groß- oder Kleinbetriebe handelt, die Spitzenreiter bei den "Problembranchen" seien der Handel, das Hotel- und Gastgewerbe sowie das Baugewerbe.
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