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Die (positive) Abstimmung ist erst der Anfang

Von Thomas Fellhofer, 04. September 2014, 05:53 Uhr
Die (positive) Abstimmung ist erst der Anfang
Bürgermeisterin Elisabeth Höfler (Schlägl) und Herbert Kern (Aigen). Bild: privat

In Aigen im Mühlkreis und Schlägl stimmen die Bürger am Sonntag über eine Gemeindezusammenlegung ab. OÖN-Lokalredakteur Thomas Fellhofer erklärt warum ein Ja dazu sinnvoll ist.

Die Fakten liegen auf dem Tisch und alles wartet darauf, dass die Menschen in den Gemeinden Aigen im Mühlkreis und Schlägl am Sonntag ein deutliches Ja zur gemeinsamen Zukunft sprechen. So viel wurde in den vergangenen Monaten gearbeitet; persönliche Befindlichkeiten zurückgestellt; politische Gräben, sofern überhaupt vorhanden, zugeschüttet. Mit wie viel Herz und Verstand die handelnden Personen an die Sache Gemeindezusammenlegung herangegangen sind, kann durchaus als Vorbild für andere Gemeinden genommen werden. Jetzt fiebert man dem großen Tag entgegen. Am Sonntag gegen fünf Uhr nachmittags wissen wir, ob es ein gemeinsames Aigen-Schlägl geben wird oder nicht. Ein Nein wäre freilich eine herbe Enttäuschung. Nicht etwa weil es eine persönliche Niederlage gegen einen politischen Mitbewerber wäre, wie das sonst an Wahlabenden üblich ist. Sondern weil man sich die Chance nehmen würde, eine starke Gemeinde zu schaffen, die mit breiter Brust den Herausforderungen der Zukunft entgegentreten kann.

Ressourcen werden frei

Deshalb ist die Bürgerbefragung auch nicht das Ende des Fusionsprozesses, sondern der Anfang eines Neubeginns – vorausgesetzt, die Abstimmung fällt positiv aus. Ein Anfang deshalb, weil man sich in Aigen und Schlägl schon Gedanken darüber gemacht hat, wie eine gemeinsame Zukunft aussehen könnte. Plötzlich würden ungeahnte Ressourcen frei. Allein deswegen weil viele Doppelgleisigkeiten wegfallen würden. Man kann Aufgabengebiete neu verteilen und zusätzliche Kompetenzen schaffen. Gerlinde Stöbich, die externe Begleiterin des Fusionsprozesses: "Eins plus eins sind hier drei. In der Organisation und Koordination zwischen den beiden Gemeinden geht nämlich momentan viel Arbeitszeit auf. Bündeln die Gemeinden Kompetenzen, können neue Bereiche angegangen werden", sagt sie. Diese Effekte wurden in die Berechnungen, die einer Gemeindefusion positive Effekte zuschreiben, noch gar nicht einbezogen.

Nichts ist selbstverständlich

Explizit positiv zu erwähnen ist die Art, wie man in Aigen und Schlägl mit dem Thema Fusion umgegangen ist. Diskussionen und schlaflose Nächte gab es wohl, Streit, politisches Geplänkel und öffentlich ausgetragene Dispute gar nicht. Allein schon, wie man mit dem Thema des zukünftigen Bürgermeisters umgeht, ist vorbildhaft. Dass sich ein gerade eben gewählter Ortschef freiwillig auf den Posten des Vizebürgermeisters zurückzieht, ist bemerkenswert. Noch bemerkenswerter ist, dass sich eine Kandidatin findet, die anstatt wie geplant einer mittleren Gemeinde einer großen Marktgemeinde vorstehen wird (Wahlen vorausgesetzt). Das alles klingt fast zu schön, und es ist dennoch Wirklichkeit – selbstverständlich ist es nicht. Natürlich mussten auf beiden Seiten gewisse Bedenken entkräftet und althergebrachte Vorurteile abgebaut werden. Vor allem die emotionalen Hürden machen es einigen Bürgern schwer, die Entscheidung nur nach rechnerischen Gesichtspunkten zu treffen. Das ist völlig normal und auch gut so. Warum es trotzdem sinnvoll ist, am Sonntag für ein Aigen-Schlägl zu stimmen, ist relativ leicht erklärt: Hier passiert keine Fusion, die einem politischen Trend folgt oder auf kurzfristige Finanzzuckerl schielt. Es sind auch nicht die mittel- und langfristig zu erwartenden Einsparungen finanzieller Natur, die das schlagende Argument für eine Zusammenlegung sind. Vielmehr ist es der Wille der lokalen Politik, aus dem Ganzen mehr zu machen als die Summe der Einzelteile. Man will Kräfte bündeln und in ein gemeinsames Gemeindemarketing stecken. Man will sich innerhalb des Bezirkes Rohrbach als weiteres starkes Zentrum positionieren und zeigen, dass die Region auch für junge Menschen lebenswert ist.

Gemeinsam geht’s leichter

Sicher könnte man das alles auch in getrennten Gemeindestuben umsetzen. Handlungsfähiger und vor allem schneller in der Umsetzung ist man, wenn nicht zwei Gemeinderäte damit befasst werden müssen. So einfach es klingt, so effizient ist es aber auch, wenn der Koordinationsaufwand zwischen zwei Kommunen wegfällt.

Bleibt zu hoffen, dass am Sonntag viele Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Aigen im Mühlkreis und Schlägl von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und zur Abstimmung gehen. Mehr dazu in den kommenden Ausgaben der OÖNachrichten.

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