Denkmalamt und Braucommune einigten sich beim Thema Sudhaus-Neubau

31.Dezember 2008

Der Streit zwischen Denkmalschützern und Braucommune schwelte schon lange und gipfelte im Jänner in einer Pressekonferenz, in der Prokurist Ewald Pöschko klar machte: „Da können wir den Betrieb gleich zumachen, wenn wir im Brauhaus nichts mehr angreifen dürfen.“ Auslöser der Diskussion war der Neubau des Sudhauses, das im vorderen Teil des Brauhauses situiert und für die Landesausstellung innen und außen einsehbar werden soll. Dafür sollten aber zwei Kellergewölbe zerstört werden. „Man kann nicht sagen, man macht ein Denkmal zugänglich, indem man einen Teil davon zerstört. Das ist einer der wenigen erhaltenen Brauereikeller“, konterte Robert Wacha vom Denkmalamt. Auch die Wirtschaftskammer bezog Stellung. „Die Interessen der Wirtschaft finden im Denkmalschutzgesetz zu wenig Niederschlag. Es muss einen Interessensausgleich geben“, so Präsident Rudolf Trauner. Im Juli schließlich gab es erste Anzeichen für ein Einlenken des Denkmalamtes, im September wurde schließlich der gefundene Kompromiss präsentiert: Drei Kessel sollen im Brauhaus und einer außerhalb positioniert werden. Statt wie geplant für die vier Kessel die Gewölbe vollständig zu durchbrechen, werden sie nun am Scheitel positioniert. Dadurch muss nur ein kleiner Teil des ursprünglich geplanten Mauerwerks zerstört werden. Der Kessel außerhalb soll als Blickfang dienen. Sowohl Denkmalamt als auch Braucommune zeigten sich zufrieden mit der Lösung, die der Denkmalbeirat – ein Expertengremium – erarbeitet hatte. Einziger Wermutstropfen aus Sicht der Brauerei: „Es ist mit Mehrkosten von 150.000 Euro zu rechnen“, so Obmann Rudolf Scharizer. (eiba)