Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Das ist heute ein guter Tag für uns"

Von Bernhard Leitner, 02. Februar 2015, 00:04 Uhr
"Das ist heute ein guter Tag für uns"
Bild: lebe

FREISTADT. Aufnahme: Die ersten Flüchtlinge bezogen ihr Quartier in der Kaserne in Freistadt.

Mit einem Laib Brot und einer Kiste Äpfel wurden jene 20 Kriegsflüchtlinge aus Syrien willkommen geheißen, die im Schulungsgebäude der Kaserne Freistadt Quartier bezogen. "Wir sind sehr dankbar für die freundliche Aufnahme. Das ist heute ein guter Tag für uns", sagt Wesam stellvertretend für die Bewohner, die nun in Freistadt auf den Ausgang ihres Asylantrags warten.

Solche guten Tage gab es für Wesam nicht viele, seit er vor zwei Jahren seiner Heimatstadt Aleppo den Rücken kehrte. Der Zahnarzt floh zunächst in die Türkei. Von dort aus wagte er auf einem Flüchtlingsschiff die Überfahrt nach Griechenland. Versteckt in einem Lastwagen, ging es dann weiter nach Österreich. Seine Frau und sein zweieinhalb Jahre alter Sohn leben derzeit in einem Flüchtlingscamp in Jordanien. "Für sie wäre die Flucht nach Europa viel zu anstrengend und gefährlich gewesen. Ich hoffe aber, dass wir uns eines Tages in die Arme schließen können", sagt Wesam und versucht, die Tränen zurückzuhalten.

Es sind durchwegs bestens ausgebildete Fachleute, die nun in der Freistädter Kaserne leben. Ingenieure, Betriebswirtschafter oder Unternehmer: "Ich hatte in meiner Heimat eine Papierfabrik. Die wurde im Krieg völlig zerstört. Ich bin geflüchtet, um wenigstens mein Leben retten zu können", berichtet einer der Männer im Gespräch mit dem Willkommenskomitee der Stadtgemeinde.

In Freistadt hat sich ein Netzwerk an Personen gebildet, die den Asylwerbern helfen, sich im Mühlviertler Alltag zurecht zu finden. "Das reicht von Lehrern, die Deutschkurse abhalten, und geht bis zur Begleitung in die Apotheke. Einfach alles, was so anfällt", sagt Bürgermeister Christian Jachs. Er selbst spendierte einen Fußballtisch sowie ein Fahrrad aus seiner Garage zur Freizeitgestaltung. Als Ansprechpartner für Asylwerber und Nachbarn stehen auch zwei Sozialarbeiterinnen der Volkshilfe bereit. "Die Unterstützung, die wir in Freistadt in den vergangenen Wochen erlebt haben, ist vorbildlich", bedankte sich Ekber Gercek, Leiter der Flüchtlingsbetreuung der Volkshilfe, für die gute Aufnahme.

mehr aus Mühlviertel

Musiker verlosen Gemälde von "Eddie the Eagle"

Pilotmodell für sparsame, wirkungsorientierte Politik

Neben der S10-Baustelle flattern 100 Fähnchen

Zwei Gemeinden konkurrieren um ein Heizkraftwerk

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 03.02.2015 08:05

Da darf und kann Freistadt für diese vorbildliche Integration wirklich Stolz sein

lädt ...
melden
antworten
gerald160110 (5.609 Kommentare)
am 02.02.2015 11:47

des holocaust versucht sich wieder zu finden, die einen waren in auschwitz, andere in einem kroatischen kl und wieder andere haben sich versteckt gehalten. zusammen gefunden haben die wenigen überlebenden in wartberg und später in traun in einem camp für dp. jemanden zurück zu lassen kam damals niemanden in den sinn. die mutter meines großonkels hatte die möglichkeit zur flucht, blieb aber bei ihren beiden jugendlichen kindern,weil sie sie nicht zurücklassen wollte. überlebt hat sie nicht, da sie von einem ss angehörigen vor den augen der kinder mit dem gewehrkolben erschlagen wurde. mein großonkel ist heute weit über 80 und im kommen heute noch die tränen, wenn er davon erzählt (darüber zu sprechen, war für ihn über jahrzehnte nicht möglich). die engsten familienmitglieder zurück zu lassen kann ich nicht nachvollziehen...

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen