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Chef und Kollegen empört: Lehrling bei Schinko soll abgeschoben werden

Von lebe   05.Oktober 2018

Er ist fleißig beim Lernen, beliebt im Team und wird von seinen Vorgesetzten geschätzt. Ali Al Nuaimi ist einer von 163 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des in Neumarkt ansässigen Geräteverkleidungs-Herstellers Schinko. Der aus dem Irak stammende Lehrling absolviert hier eine Ausbildung zum Metall- und Blechtechniker. Doch wie lange Ali noch hier arbeiten kann, ist ungewiss. Denn sein Antrag auf Asyl in Österreich wurde nun abgelehnt.Eine Entscheidung, mit der sich Firmengründer Michael Schinko nicht abfinden will. Für ihn ist der Ausgang des Asylverfahrens ein schwerer Fehler. „Es ist bekannt, dass in Oberösterreich 30.500 Fachkräfte fehlen. Deshalb bilden wir auch gezielt junge, engagierte Menschen dahingehend aus. In Berufen, wo Nachwuchs dringend benötigt wird. Diese Leute nimmt man uns jetzt wieder. Das ist widersinnig, zumal die Politik keinen Plan für Abhilfe hat.“

Schinko sieht in dem unflexiblen Umgang mit asylsuchenden Lehrlingen die fremdenfeindliche Politik der FPÖ verwirklicht: „In diesem Zusammenhang bin ich vor allem von der Kurz-ÖVP maßlos enttäuscht. Weil sie trotz erkennbarem Widersinn nichts dagegen unternehmen will. Hier sind sowohl Menschlichkeit als auch gestalterischer Pragmatismus verloren gegangen.“

Die politische Praxis, Asylwerber in Mangelberufen trotz Fachkräftemangel abzuschieben, wird auch von Schinko-Geschäftsführer Gerhard Lengauer scharf kritisiert: „Es ist ein Wahnsinn, Leute abzuschieben, die bereits hier leben, super integriert sind und von uns mit viel Aufwand toll ausgebildet werden. Im Mühlviertel sagen wir: ›Wer will, der kann.‹ Ali Al Nuaimi will und kann. Hier braucht es sofort einen anderen Zugang, damit er auch weiterhin darf.“ Dies würden auch die übrigen Mitarbeiter bei Schinko so sehen. „Das gesamte Team steht zu unserem Lehrling“, stellt Lengauer klar.

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