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Burgenrettung als Freiwilligenprojekt

Von OÖN, 05. November 2018, 02:15 Uhr
Burgenrettung als Freiwilligenprojekt
Freiwillige bewahren Falkenstein vor dem endgültigen Verfall. Bild: (fell)

HOFKIRCHEN. Falkenstein war Ausgangspunkt für die Besiedelung des Oberen Mühlviertels

Die für das Obere Mühlviertel geschichtlich so wichtige Burg Falkenstein war am besten Weg, zum Burgstall zu verkommen. Wären da nicht seit 2011 unermüdliche Burgenretter am Werk. Sie sind dem Hilferuf von Hofkirchens Bürgermeister Martin Raab gefolgt und arbeiten seither freiwillig an der Erhaltung der "Wiege des Oberen Mühlviertels". Freiwillige Helfer bemühen sich alljährlich an fünf bis zehn Wochenenden um den dauerhaften Erhalt der zuvor akut einsturzgefährdeten Ruine. Damals war richtig Feuer am Dach: "Ein, zwei Winter noch und von der Ruine ist nicht mehr viel zu sehen", hieß es damals vom Denkmalamt.

Wissensvermittlung in der Burg

Seither wird in Falkenstein aber auch Wissen um altes Handwerk vermittelt. Am Wochenende ist es wieder so weit, wenn der zweite Interreg-Workshop der Initiative "Bürger retten Burgen stattfindet". Am Samstag und Sonntag sprechen Experten zum Thema "Plan- und Bauaufmaß auf Burgruinen".

Beim zweitägigen Workshop in Hofkirchen und auf der Burgruine Falkenstein wird aufgezeigt, inwieweit und mit welchen Instrumenten Erhaltungsvereine und Initiaven mit ehrenamtlichen Helfern selber Bauaufnahmen und Vermessungen auf Burgruinen erstellen können. Als Referent konnte der renommierte niederösterreichische Bauforscher Oliver Fries gewonnen werden. Eine Anmeldung ist außer zum öffentlichen Abendvortrag am Samstag um 19 Uhr erforderlich (gemeindeamt@hofkirchen.at).

Arbeiten lohnen sich

Organisiert wird der Workshop vom Passauer Matthias Koopmann, der sich als Projektleiter der Burgruine verschrieben hat. Dabei sei gesagt, dass sich die Burgensanierer aus purem Idealismus engagieren, um ein einzigartiges Kulturdenkmal dauerhaft für alle zu bewahren und wieder sicher zu erschließen. Umso bemerkenswerter die Erfolge: Großflächig neu verfugte und ergänzte Mauerflächen, als Rastplatz rekonstruierte Fensterbänke, begonnene Gewölbesicherungen und wieder begehbar freigelegte Räume. Auch im nächsten Jahr sollen die Arbeiten an der Burg weitergehen. Die Helfer reisen teilweise von weit her, um altes Handwerk zu erlernen und auch gleich zu probieren. Die Teilnehmer aus der Region könnten noch mehr sein.

 

Berühmte Burg

Die Ruine Falkenstein war von den Passauer Bischöfen gestiftet worden. Zweck war die Rodung der umliegenden Region einschließlich Teilen Bayerns und Böhmens. Zawisch von Falkenstein war der berühmteste Spross des Geschlechtes und brachte es im auslaufenden Hochmittelalter bis zum Nachfolger von Böhmerkönig Ottokar. Er war in der Folge in Hluboka enthauptet und im böhmischen Kloster Hohenfurt bestattet worden. Das berühmte Zawischkreuz wird im Stift Hohenfurt in Böhmen aufbewahrt und bildete den Mittelpunkt der bilateralen Landesausstellung Oberösterreich/Böhmen im Jahr 2013.

800 Jahre Stift Schlägl

Calhoch von Falkenstein gründete vor 800 Jahren das Stift Schlägl, welches als kultureller Mittelpunkt des Oberen Mühlviertels bezeichnet werden kann und heuer sein Gründungsjubiläum feiert.

Nach einem Dornröschenschlaf erfährt die Burganlage Falkenstein durch die regelmäßigen Erhaltungsaktivitäten wieder großen Zulauf. Ältere Menschen, Familien, Touristen und Schulklassen fühlen sich vom uralten Gemäuer gleichermaßen angezogen und freuen sich über die unermüdlichen ehrenamtlichen Arbeiten zur Verhinderung des endgültigen Zerfalls dieses einzigartigen Denkmaljuwels.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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decordoba (3.803 Kommentare)
am 05.11.2018 08:25

Der Zawisch von Falkenstein war ein Witigone von Krumau, Böhmen.
Er glaubte, dass das obere Mühlviertel zu seinem Besitz gehört, weil sein Vater (Großvater?) die Percha von Falkenstein geheiratet hatte. Die Falkensteiner Ritter sind in der männlichen Linie ausgestorben.
-
Diese Denkweise war damals nicht ungewöhnlich. Die Habsburger haben mehrmals fremde Prinzessinen geheiratet, um ihr Land in Besitz zu nehmen.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 05.11.2018 09:04

Zitat aus Wiki:
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"Durch die Heirat der letzten Erbtochter von Falkenstein mit Budiwoy von Skalitz ging die Herrschaft Falkenstein an die Rosenberger über, eine Nebenlinie der Witigonen. Sohn der beiden war der sich nach dem Falkensteiner Erbe bezeichnende Zawisch von Falkenstein († 1290)"
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https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Falkenstein_(an_der_Ranna)

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.11.2018 15:00

Rosenberg ist von den "Minderen Brüdern" religiös erhalten worden, ein besonders strenger Orden, die in Wien "Minoriten" genannt werden und fälschlich den Franziskanern zugeordnet. Sie sind von Franz von Paola (Süditalien) gegründet worden, eingedeutscht Franz von Paula. Daher kommt das Paulanerbier grinsen

Für den jetzigen Papst wäre der Franz v. Paola die bessere Wahl als Namenspatron gewesen!

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