Bräuers märchenhafte Krapfen schlagen Wellen

Von Bernhard Leitner   16.Februar 2015

Brigitta Bräuer ist gelernte Kindergärtnerin. Daher weiß sie, dass Kinder – aber auch Erwachsene – gerne Märchen hören. Wie aber schmecken Märchen? Das fragt sie sich, seit sie mit einem Bäcker verheiratet ist. Die Antwort sind die "märchenhaften Krapfen" – als böser Wolf, Schneewittchen oder Froschkönig –, die im Fasching Hochsaison haben. Ein guter Grund also, den Krapfen in der Liste der "99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen" zu verewigen.

Tradition weitergedacht

Zwischen 6000 und 8000 Krapfen verlassen allein am morgigen Faschingsdienstag die Backstube der Bäckerei Bräuer am Reichenthaler Marktplatz sowie die Filialen in Altenberg und Freistadt. Die meisten davon in klassischer Ausprägung mit der Füllung aus Marillenmarmelade. Doch immer mehr Kunden fragen mittlerweile ganz gezielt nach einem Märchenkrapfen, den Brigitta Bräuer gemeinsam mit ihrem Mann Martin erfunden hat. Die Idee dafür sei schrittweise entstanden, erzählt Brigitta Bräuer: "Irgendjemand hat einmal gesagt, unsere Krapfen würden märchenhaft gut schmecken. Dieser Satz hat mich nicht mehr losgelassen. So habe ich gemeinsam mit Martin überlegt, welche Märchenfiguren denn zu Krapfen passen würden."

Die beiden Bäckersleute, die auch schon mit ihren "Keksen mit Sinn" oder einem Edelbrand aus altem Schwarzbrot Innovationsfreude bewiesen, entwickelten daraufhin vier märchenhafte Krapfen. Ganz in Dunkelbraun kommt der Böse-Wolf-Krapfen daher, mit Parisercreme und Weichselfülle. Außerdem gibt es Schneewittchen-Krapfen mit weißer Creme und roter Erdbeerfülle, schließlich den Froschkönig-Krapfen mit Pistazienmousse und zu guter Letzt den Rapunzel-Krapfen. Dieser ist auch der persönliche Favorit der Chefin. "Der ist als Zopf geflochten mit aufgeschlagener Vanillecreme und einem Schuss Eierlikör."

Ursprünglich auch ein wenig mit Augenzwinkern entwickelt, sind die märchenhaften Krapfen binnen kurzer Zeit zu einem Aushängeschild der Bäckerei Bräuer geworden. So außergewöhnlich ihre Zusammensetzung ist, so traditionell verhält es sich aber mit der Verkaufszeit der Krapfen. "Der Krapfen soll ein Saisonprodukt bleiben. Im Sommer produzieren wir sie deshalb auch gar nicht. Dann bekommt man im Herbst wieder so richtig Gusto auf einen märchenhaft guten Krapfen", sagt Brigitta Bräuer.

Weitere Beiträge über "99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen" finden sich auf der Webseite www.99sachen-muehlviertel.at