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Borkenkäfer hält Waldbauern auch im Winter auf Trab

11. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Borkenkäfer hält Waldbauern auch im Winter auf Trab
Der Borkenkäfer überwintert in der Rinde. Die Entfernung des Holzes ist die einzige sinnvolle Schutzmaßnahme. Bild: Alexander Schwarzl

MÜHLVIERTEL. Viel Arbeit haben die Waldbesitzer vor sich um einer Käfer-Katastrophe vorzubeugen.

Die Flugsaison des Borkenkäfers ist vorbei, um aber nicht sehenden Auges auf eine Käfer-Katastrophe im kommenden Frühjahr zuzusteuern, kommen die Waldbesitzer auch in den Wintermonaten nicht zur Ruhe. Von den Waldexperten der BH Rohrbach wurde deshalb ein Maßnahmenkatalog für alle Waldbesitzer ausgearbeitet, denn sie sind nach dem Forstgesetz verpflichtet "Forstschädlinge, die sich bereits in gefahrdrohender Weise vermehren, wirksam zu bekämpfen":

Wenn Waldeigentümer vom Nachbarn oder vom Forstdienst der BH aufgefordert werden, Maßnahmen zur Käferbekämpfung zu ergreifen, sind diese sofort umzusetzen.

Falls es sich um größere Befallsherde handelt, ist unbedingt Hilfe anzufordern.

Es gibt immer noch eine Unmenge an Jungkäfern in stehenden und liegenden Bäumen, die gut gewappnet sind, unter der Rinde oder in der Bodenstreu zu überwintern.

Allerhöchstes Augenmerk gilt jenen Fichten, die noch im Umkreis bereits gefällter Einzelbäume oder Käferherde stehen. Sind diese befallen, sind so lange weitere Fichten zu fällen und zu kontrollieren, bis tatsächlich die ersten Bäume ohne Käferbefall aufscheinen. Man nennt das Rändeln oder Gesundschneiden von Borkenkäferflächen.

Wie heuer nicht nur einmal erlebt, entstehen aus sehr wenigen befallenen Stämmen Schadflächen bis zu 10 Hektar und mehr.

Jetzt vorsorgen

Gerade jetzt sei laut Experten noch Zeit, Vorsorge zu treffen, dass alles befallene Schadholz – ob stehend oder liegend, ob im Wald oder am Waldrand – unschädlich gemacht wird.

Jeder Käfer, der überwintert – nicht einmal –30?C reichen, um Borkenkäfer ernsthaft zu gefährden – bohrt sich im Frühjahr bei Tagesdurchschnittstemperaturen um 16?C wieder aus diesem Schadholz. Es ist also unbedingt notwendig, die Befallsränder auch im Winter periodisch zu überprüfen und Schadholz bis Ende Februar 2019 abzutransportieren oder bekämpfungstechnisch zu behandeln.

Holzabfuhr pendelt sich ein

Nach Gesprächen mit Vertretern der Sägewirtschaft sollte sich laut BH auch in allernächster Zeit die Holzabfuhr, die über den Sommer/Herbst 2018 oftmals der Flaschenhals war, wieder auf ein Normalmaß einpendeln. Im Frühjahr sind bei Tagestemperaturen über 16 Grad wöchentliche Kontrollen an den Befallsrändern unerlässlich.

Martin Polli und Rupert Fartacek vom Forstdienst der BH Rohrbach appellieren: "Nützen wir den Winter, um nicht 2019 einer noch nie dagewesenen Katastrophe gegenüberzustehen." Auf ein Regenjahr und kühle Frühjahrs- und Sommertemperaturen zu warten, sei grob fahrlässig.

Der Forstdienst der BH Rohrbach wird zum Schutz der Wälder weiterhin – auch den Winter über – schriftliche Aufforderungen mit entsprechenden Fristen für die Schadholzentfernung und nötigenfalls auch Zwangsmaßnahmen anordnen. Nach dem österreichischen Forstgesetz müssen Waldflächen wieder aufgeforstet werden. Unter einer Seehöhe von 400 Metern sollte der Fichtenanteil dabei auf zehn Prozent, zwischen 400 und 600 Metern je nach Gegebenheiten auf maximal 30 Prozent reduziert werden. Dabei könnte es einen Engpass beim Pflanzmaterial von Tanne, Bergahorn, Buche, Eiche oder Douglasie geben. Die Förster raten: "Man muss überlegen, ob nicht – je nach Verunkrautung – eine einjährige Schlagruhe bevorzugt werden sollte. Dies hat zudem den Vorteil, dass man auch die Naturverjüngung berücksichtigen könnte."

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15  Kommentare
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Tailtwister (498 Kommentare)
am 11.12.2018 13:02

Der Verbiss durch das Wild wird auch deshalb zurückgehen, weil nun viel Angebot da ist.

Früher waren junge Bäume ein seltener Leckerbissen. Demnächst gibt es viele davon.

Die gut genährten, fetten Bäume aus den Baumschulen werden dem Wild aber weiterhin besser schmecken. Die würde ich einzäunen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 11.12.2018 08:50

Jetzt kommt Arbeit auf die armen Waldbesitzer zu. Es gibt eben nicht nur schöne Zeiten. Wie in jeder Branche, die - auch entfernt - mit Handwerk zu tun hat.

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betterthantherest (34.021 Kommentare)
am 11.12.2018 07:44

zum Thema Mischwald:
Auch das ist nur bedingt richtig, was Sie sagen. Bei invaisvem Käferbefall wie er seit einigen Jahren vorkommt, wird es bei Fichten zu einem Totalausfall kommen.

Totalausfall übrigens auch bei Eschen durch das eingeschleppte Eschentriebsterben.

Außerdem geht für das Laubholz vom ebenfalls eingeschleppten asiatischen Bockkäfer eine große Gefahr aus. Sollte er außer Kontrolle geraten, sind alle heimischen Laubholzarten massiv gefährdet.

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 11.12.2018 07:19

Was das mit 16 Grad zu tun haben soll, will mir nicht einbleuen.
Ips typographus schwärmt erst bei 20-22 Grad.
Beim Kupferstecher beginnts schon ab 18.

Beide Käfer sind notwendig, um die Wälder wieder auf ein natürlicheres Mischgefüge umzubauen.
Ähnliches wie die Maisplantagen wirds so bald nicht mehr geben.
Und das ist gut so.

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betterthantherest (34.021 Kommentare)
am 11.12.2018 07:41

Sie Verwechseln einige Dinge. Wie auch schon bei vorhergehenden Artikeln zu diesem Thema.

Sie verwechseln nämlich die Entwicklung der Brut und die benötigten Temperaturen zum Schwärmen.

Gerne für Sie noch einmal:
Ab Temperaturen von ca. 12-15 Grad beginnt die Entwicklung der Brut. Je länger im Jahr dieser Schwellenwert erreicht wird, desto mehr Generationen können ausgebildet werden.

Zusätzlich gilt: Je höher die Temperaturen, desto schneller die Entwicklung.
Bei einer Temperatur von 19C dauert die Ausbildung einer Generation ca 7 Wochen. Bei einer Durchschnittstemperatur von 24C jedoch nur mehr 5 Wochen.

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 11.12.2018 09:01

Der Käfer überwintert, nicht die Brut.
Nach dem Winter erst die entsprechende Wärme, dann erst Eiablage.
Was heuer im Spätherbst noch befallen wurde, wird erst gegen Frühjahr dürr. Und erst dann sieht man sicher wo der Waldumbauer werkelte, wenn man nicht vorher die Stammrinde genauer unter die Lupe nahm. Der Specht zeigt es auch an.

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magni (1.361 Kommentare)
am 11.12.2018 08:32

leider ist ein bestandesumbau auf grund des sehr hohen verbissdruckes an der verjüngung duch das schalenwild nur mit erheblichen finanziellem aufwand möglich. auch hier wäre die politik gefordert, endlich die rahmenbedingungen zu schaffen.

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 11.12.2018 09:04

Ev kannst den Jäger klagen. Mit einem guten Anwalt bringst die Kosten schon rein zwinkern

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Zaungast_17 (26.401 Kommentare)
am 11.12.2018 10:30

man könnte sie aber auch unterstützen zwinkern

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 11.12.2018 10:46

Wie denn?
Am günstigstem wäre noch immer, den Schalenwildbestand bei Misch/Bannwald-Verjüngungsflächen permanent scharf zu bejagen.
Soll ich dem Revierjäger etwa auch noch mehrere Helfer sponsern?

Wo der Wolf geht, wächst der Wald, ... heisst es in Osteuropa.
Und bejagt Fleisch, u. keine teure Trophäen.
Dort funktionierts, bei uns nicht.
Warum wohl 🤔

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( Kommentare)
am 11.12.2018 13:14

"Soll ich dem Revierjäger etwa AUCH NOCH mehrere Helfer sponsern?"

AUCH NOCH?

Aber geh, du "sponserst" der Jagd IRGENDWAS? Oder kassierst eher deinen Anteil an der Jagdpacht und beklagst dich auch noch dafür?

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 11.12.2018 14:08

Wie @magni schon schrieb ...

Die Zeit darfst ohnehin nicht rechnen.

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magni (1.361 Kommentare)
am 11.12.2018 11:14

mit einem hirschabschuß?? grinsen

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Zaungast_17 (26.401 Kommentare)
am 11.12.2018 10:31

die Politik regelt weder unmittelbar die Stückzahl des Wildes noch die Fütterung zwinkern ... da sollten schon Waldbesitzter und Revierjäger zusammenhelfen.

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magni (1.361 Kommentare)
am 11.12.2018 11:13

sie soll auch nur die rahmenbedingungen schaffen bzw. dafür sorge tragen, dass die vorhandenen richtlinien auch eingehalten werden.

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