Mühlviertel
Bauernprotest: Abtrag von 4500 Lkw-Fuhren Erde
LASBERG. Heftige Proteste hagelt es von der Lasberger Ortsbauernschaft gegen den bevorstehenden Abtrag von 450.000 m³ Humus und Zwischenboden auf einer neun Hektar großen Wiesenfläche in Pilgersdorf.
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Nach der Ausdünnung des Bodens entsteht hier jene Magerwiese, die bei der Umweltverträglichkeitsprüfung der Mühlviertler Schnellstraße S10 als ökologische Ausgleichsmaßnahme – zwei Quadratmeter Ausgleichsfläche für einen Quadratmeter Straßenbau – vorgeschrieben wurde.
"Eine Magerwiese wird üblicherweise durch extensive Bewirtschaftung, Düngerverzicht und späte Mahd angelegt. Dafür braucht man keine 4500 Lkw-Fuhren", so Ortsbauernobmann Herbert Reindl in einem offenen Brief an die Asfinag. Die von Mitte April bis Ende Juni vorgesehene Abbaggerung von Humus und Zwischenboden sei nicht nur teuer, sondern auch ökologisch fragwürdig: "Das ist ein gewaltiger negativer Eingriff in die Natur mit nicht abschätzbaren Folgen für Umwelt und Landschaftsbild."
Der in Pilgersdorf abgetragene Humus wird unter anderem dafür verwendet, jene landwirtschaftlichen Flächen wieder instand zu setzen, die beim S10-Bau als Lagerplatz für Aushubmaterial verwendet wurden. Zur Ertüchtigung dieser Flächen hätte es bei entsprechender Planung keines großangelegten Humus-Abtrags in Pilgersdorf bedurft, so Ortsbauernobmann Reindl: "In nächster Zeit fallen durch die Erschließung des Gewerbeparks Weissenböckhof, der Park&Ride-Anlage Freistadt oder des Gewerbegebiets Pernau große Humusmengen an, die dazu verwendet werden könnten."