"Bald gibt es in Kirchberg keine Fichten mehr"
KIRCHBERG. Der Borkenkäfer setzt den Fichtenbeständen in den Donautal-Gemeinden heftig zu – ganze Wälder werden gerodet.
Im ganzen Mühlviertel kämpfen die Forstwirte heuer mit dem Borkenkäfer – genauer gesagt mit dem "Buchdrucker". Ganz besonders erwischt hat es die Waldbesitzer in den Donau- und Mühltal-Gemeinden wie zum Beispiel Kirchberg ob der Donau. "Wenn es mit der Trockenheit so weitergeht, haben wir in ein, zwei Jahren keine Fichte mehr", sagt Kirchbergs Amtsleiter Klaus Neumüller auf OÖN-Anfrage. Er kennt als Waldbesitzer die Thematik auch aus eigener leidvoller Erfahrung. Mehr als 1000 Festmeter hat er selbst in den vergangenen zwei Jahren schon eingeschlagen. Damit ist er nicht allein: "Es hat alle erwischt. Der heurige Sommer war für den Käfer ,ideal‘, weil es kaum geregnet hat", erzählt er. Das Gemeindegebiet (21,27 km2) von Kirchberg ist fast zur Hälfte mit Wald bedeckt. Sollte der Käferdruck nicht nachlassen, wird sich das bald ändern. Schon jetzt werden ganze Landstriche gerodet.
Dauereinsatz für Harvester
Der örtliche Forstservice-Anbieter Gerhard Riedl hat alle Hände voll zu tun: "Mit einem Harvester fahren wir jenseits der Donau und mit einem herüben", sagt er. Die Bilder, die er bei seiner Arbeit immer wieder aufnimmt, zeigen das ganze Ausmaß der Käferplage. An den Abfuhrplätzen türmen sich mächtige Holzganter und bis vor wenigen Monaten noch geschlossene Waldgebiete gleichen Mondlandschaften.
"Heuer haben wir um die 25.000 Festmeter in Kirchberg gefällt", erzählt der erfahrene Waldarbeiter. Auch er hält die Aussage, dass es in der gesamten Gemeinde bald keine Fichtenbestände mehr geben wird, für realistisch. Ein weiteres Problem sei, dass die Abfuhr nur sehr schleppend vorangehe. Natürlich ist die Situation auch in den Nachbargemeinden Kirchbergs nicht bedeutend besser.
Hoffen auf regnerischen April
Seitens der Forstberatung der Bezirks-Bauernkammer Rohrbach hofft man auf einen verregneten April und Mai. Dies würde den Käferdruck abfedern, weil die Tiere nicht fliegen, wenn es regnet. Außerdem schwächt die Trockenheit die Fichte, und sie wird in Summe anfälliger für die kleinen Plagegeister. Von der Käferplage betroffen sind auch viele Waldbesitzer mit kleineren Beständen, die oft auch nichts mit der Landwirtschaft am Hut haben. Deshalb appellieren die Bauernvertreter an alle Waldbesitzer, die Bestände ständig zu prüfen und bei Befall sofort die Schlägerung zu veranlassen. Doch auch wenn die Stämme am Ganter liegen, können beziehungsweise sollen noch Maßnahmen ergriffen werden. Mit speziell präparierten Netzen – sogenannten Storanets – kann verhindert werden, dass sich die Käfer erneut auf die Reise machen und neue Bäume befallen.
Auch Georg Ecker, Obmann der Bezirks-Bauernkammer, kennt die Leiden der Waldbesitzer. Er schätzt, dass unterhalb von 500 Metern Seehöhe die Fichtenwirtschaft ganz aufhören könnte: "In diesen Höhenlagen werden wir die Fichte verlieren, wenn es mit dem Käfer so weitergeht." Problematisch sei, dass mittlerweile vier Käfergenerationen pro Jahr entstehen. Die Population explodiert mit jedem Flug. "Früher hatten wir über 900 Meter eine Käfer-Generation pro Jahr, in tieferen Lagen zwei oder drei. Bei vier Flügen wird es dramatisch", erklärt Ecker. Deshalb habe die Fichte in Teilen des Mühlviertels als Brotbaum der Bauern vermutlich bald ausgedient.
Mittlerweile gibt es auch schon geförderte Aufforstungsprogramme: "Wir raten schon generell zur Wiederaufforstung mit zukunftsträchtigen Baumsorten", sagt Ecker. Douglasie, Weißtanne, Riesentanne, Ahorn oder Eiche seien zur Aufforstung geeignet.
Arbeit für Generationen
Dabei weiß er natürlich, dass die Früchte dieser Arbeit erst die nächste oder übernächste Generation ernten können wird: "In der Forstwirtschaft denkt man sicher 80 Jahre in die Zukunft. Es ist wahrscheinlich, dass erst die Enkelkinder die Bäume fällen können, die heute gepflanzt werden. In den nächsten 20 bis 30 Jahren verursachen neu angelegte Forste nur Arbeit und können nicht verwertet werden.
Überraschung, Überraschung. Dabei lernt heute schon jedes Kind welches die Gefahren und Risiken von Monokulturen sind. Offenbar ist man aber in der heimischen Land- und Forstwirtschaft aus Geldgier starrsinnig genug, um weiter an diesem Wahnsinn festzuhalten. Und nun lässt man der staunenden Öffentlichkeit Horrorgeschichten über böse Borkenkäfer servieren, um vermutlich die nächste Handaufhalteaktion vorzubereiten. In schwachen Momenten wünschte ich fast, die Habsburger mögen zurückkommen um die Wälder wieder zu übernehmen und diese Stümper in die Schranken weisen. Die oft ins Treffen geführte Nachhaltigkeit sieht jedenfalls anders aus.
WaldundFeld,
zu 1 und 2: Die Brunft beim Rotwild findet im Hochsommer statt. Das Ei wird befruchtet, hat aber bis Dezember eine Eiruhe. Erst mit Dezember beginnt aus dem Ei ein Embryo zu wachsen und die Mutter braucht erhöhten Futterbedarf. Es hat also zu dieser Zeit nichts mehr mit der Population, sondern mit dem erforderlichen Futterbedarf zu tun, den sich das Reh irgendwo besorgen muss.
Zu 3: Für die Erstellung des Abschussplanes werden Vergleichsflächen heran genommen. Flächen, die gegen den Verbiss, des Rotwildes geschützt werden, verglichen mit Flächen, welche nicht geschützt sind. Nach diesem Ermessen wird dann festgestellt, wie hoch der Abschussplan festgelegt wird.
Es handelt sich hier sicher nicht um irgend welche Hausnummern, sondern um von der Forstwirtschaft und der Jagd festgelegte Grundsätze.
Sorry, ich war wieder unkonzentriert durch ZiB, daher hat sich dieser Beitrag hier eingeschlichen, wo er nicht als Antwort wahrgenommen wird.
Brunft des Rotwildes im Hochsommer...
Blödsinn.
Rehwilds, O.k.?
Till Eulenspiegel wieder einmal bei einer Lüge ertappt.
Vor gut 30 Jahren hat ein alter Förster bei einem Vortrag zum damals gerade aktuellen "Waldsterben" gemeint, unter 700m Seehöhe hätten Fichten nichts verloren. Man sollte sie daher nicht mehr nachpflanzen. Hätte man seinen Rat damals befolgt, wäre das Problem heute viel kleiner.
Durch die Klimaerwärmung wird man wohl heute 100m oder 200m dazu geben müssen.
Genau vergiften! Am besten gleich alles, den Käfer mitsamt den Rehen und ein paar Joggern, Walkern und Bikern, was solls...?
Dass die Fichtenmonokultur aus verschiedenen Gründen ein Unsinn ist weiß man schon seit mehr als 30 Jahren.
Trotzdem wurden immer wieder Fichten gepflanzt, sollen einem die Waldbauern jetzt leid tun ?
Möglicherweise wurden auch schon Mischwälder gepflanzt, die durch den selektiven Verbiss der Schalenwildarten zu einer Fichtenmonokultur reduziert wurden! Diese Waldbauern sind auf alle Fälle zu bemitleiden.
Zaun u. Chemie gabs vor 30 Jahren auch schon.
Entweder man wollte nicht, o. es war ihnen wurscht.
Ohne dem wäre bei mir der Mischwaldunterbau fast nicht vorhanden.
Buche schafft es gerade noch, aber der Rest wäre fast Totalausfall. Dank d
Dank der grünröckigen Schmarotzer - wir konsumierten viel Anblick, der bewusste Waldbauer zahlt drauf.
Das Jagdgesetz regelt die Zuständigkeit für diesen Bereich sehr genau. Und für das Aufkommen der Naturverjüngung ist die Jagd zuständig und nicht Zaun oder Chemie! Dieses Gesetz ist übrigens auch noch älter als 30 Jahre!
Ohne Zaun u. Chemie müsst ich auch jetzt noch um den entscheidenden Aufwuchs fürchten.
Die Begehungen der Verbissprozente wegen richten sich anscheinend noch immer nach den Fichtenfans.
Angeblich hat bereits anfangs der 30er Jahre ein Forstmann den Spruch: Willst du einen Wald vernichten, pflanze Fichten, Fichten, Fichten!" Jedenfalls ist er schon 60 Jahre alt
Was ist gut daran, dass die Fichte als Baum verschwindet?
> Was ist gut daran, dass die Fichte als Baum verschwindet?
Die Fichte als Baum ...
Die Väter als Pflanzer haben eine neben die andere Fichte gesetzt und nichts dazwischen.
Die NATUR hat immer recht und wird sich langfristig immer durchsetzen! Die Fichte ist in den genannten Höhen kein natürliches Gewächs,und wurde von Menschenhand zwecks Wirtschafts und Geschaftsinteressen gepflanzt. So schlimm es für viele (Fichten)-Walsbesitzer derzeit auch sein mag...die Natur hat IMMER recht.
Was ich nicht verstehe ist,dass es gegen jede Laus ein Spritzmittel gibt,aber gegen den Borkenkäfer gibt's keine Chemische Abwehr?
Sonst noch was? Wird nicht eh schon genug Gift gespritzt?
die Frage ist berechtigt.
adaschaus Frage ist berechtigt. woanders wird auch jetzt nicht gespart.
Da gibt es sicher eine physikalische Methode!
Einen Piepton zum Beispiel, den die Käfer nicht aushalten und die Fortpflanzung einstellen.
Oder ein UV-Licht, vor dem sie vom Baum springen und herunterspringen und nur mehr in einem Netz aufgesammelt werden müssen.
Oder eisig kaltes Wasser ...
Eine sexuelle Ablenkung, auf die nur die männlichen Buchdrucker einitappen.
jago,
stimmt es waren anfänglich sehr erfolgreiche Versuche mit einem Sexualhormon, welches den Borkenkäfer in eine falsche Richtung lockte. Nur hat ihn das nicht befriedigt, dann hat er dazugelernt und genauer gerochen. Jetzt findet er die Weibchen wieder und beide leben und züchten glücklich weiter, bis dass u.s.w.
Nein, nicht was du denkst, sondern bis dass es keine Fichten mehr gibt.
adaschauher
Das darf doch nicht wahr sein!! Denkst du an flächendeckende Vergiftung??😈
Da könnten wir uns auch selber gleich vergiften!
Seit einem Dreiviertel Jahr klettere ich in Linz beim NW über eine umgefallene Fichte mit beinahe Meterstammdurchmesser. Natürlich war im Juni der Käfer drinnen.
Wieviele solcher Einzelfälle gab es? Das ist es, dass „man“ etwas hat, ohne es halten zu können, was Gefahr und Verderben heraufbeschwört.
> Mittlerweile gibt es auch schon geförderte Aufforstungsprogramme: "Wir raten schon generell zur Wiederaufforstung mit zukunftsträchtigen Baumsorten", sagt Ecker. Douglasie, Weißtanne, Riesentanne, Ahorn oder Eiche seien zur Aufforstung geeignet. <
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Werden dann das Reh-Bekämpfungsprogramm auch so kange gefördert, bis die sogenannten zukunftsträchtigen Baumarten aus dem Verbiss- u. Fegealter heraussen sind?
Und das über viele Jahrhunderte, wo dann doch permanente Verjüngung stattfinden MUSS !
Oder haben die Katholibans wieder einmal die Stimmenmehrheit -> Horntrophäe vor vitaler Mischwald-Wirtschaft ... ?
Wo auf Fleisch bejagt wird wächst der Wald,
wo sich aber Jäger auf Ausstellungen treffen, wird sich das kaum zum besseren wenden ...
Die Jagd wird vor eine große Aufgabe gestellt, weil man kann nicht alle Aufforstungen einzäunen. Wenn nichts unternommen wird von Seiten der Jagd, die vielerorts überhöhten Wildbestände drastisch einzudämmen, wird nach dem Borkenkäfer das Wild dem Wald zugrunderichten.
steht ja jedem frei die jagdprüfung zu machen.
das Einzäunen gehört jedenfalls dazu. Wie zum PKW das Lenkrad, kann nicht aus Ersparnisgründen weggelassen werden. Dann eben kein PKW.
Jagdprüfung machen und auf geht´s...
Und wenn ich den Käferbestand räumen will, soll ich wohl den Harvesterschein machen?
Hast wohl 'Naturfreunde-Mentalität' ...
Oder bist Städter ...
il-capone,
es existieren von der Bezirkshauptmannschaft Abschußpläne, welche nach bestimmten Vergleichsflächen der Schädigung ausgearbeitet werden. Dass ein Jäger nicht die Krüppel überleben lässt, sondern Rehwild mit Zukunftschancen ist zu verstehen. Wenn dann nach einiger Zeit dieses Reh erlegt wird, zeigt er mit stolz, welch gesunder Rehbestand in seinem Revier ist.
Und was hat dieser gesunder Rehbestand mit schutzfreier Verjüngung zu tun?
Zahl vor Wahl, der Wolf kennt die Moral-Vorstellungen der grünen Trachtler nicht.
il-capone,
du sprichst auf den Verbiss der Jungbäume an. Wir kennen in unseren Wäldern im Wesentlichsten den Verbiss nach den Jahreszeiten. Eine Tanne, Fichte, Buche wird hauptsächliche im Spätwinter verbissen. Hier eine ausreichende Winterfütterung beugt dagegen vor. Die meisten Laubtragenden jedoch, kurz nach dem Austrieb der jungen Triebe. Natürlich ist das Fegen der männlichen Geweihträger im Frühjahr eine große Plage. Interessant sind hier lange Pflanzenruten, welche sich biegend nachgeben. Diese an einen festen Stecken anbinden genügt meist.
Am Sichersten ist es, mit dem Revierinhaber ein gutes Verhältnis zu haben. Die helfen einem sehr gerne, wissen auch wie man zu Förderungen bei Schutzmaßnahmen kommt um eine gelungen Aufforstung zu erreichen.
Lieber Fortunatus
glaubst du diesen Blödsinn, den du schreibst wirklich?
WaldundFeld,
Würde ich es nicht glauben, dann hätte ich es nicht so geschrieben. Vielleicht schreibst du, was für dich daran falsch ist, was ich geschrieben habe.
1. Mit Füttern wird nur die Population einer oder mehrerer Tierarten künstlich aufgeblasen (Menge)
2. Fütterungen beugen keineswegs einem Verbiss vor, sie lenken nur etwas. Leider nur in den Wald hinein, da alle Fütterungen im Wald oder am Waldrand platziert sind.
3. Die Abschusspläne bestehen in vielen Orten nur aus Hausnummer, und sind deshalb nicht einmal das Papier Wert auf das Sie geschriebenen wurden .
... und, in Umgebung der Fütterungen im Wald ist de facto Totalverbiss.
Fichte ausgenommen.
Sagen wir mal so, den heimischen Viechern ist in den menschlichen Siedlungsräumen der Lebensraum abhande gekommen.
Und genau dort müssen sie zwangsläufig mit den Interessen der Grundbesitzer konkurrieren.
Die Verbiss-Situation hat sich aber in den letzten 10 Jahren doch deutlich verbessert, aber nicht weil die Grünröcke dies seit jeher freiwillig gemacht hätten.
Derzeit muss man sich direkt wundern, dass zumindest lokal eine starke Tannenverjüngung hochkommt. Kennt man die gleichen Plätze schon mehrere Jahrzehnte, weiss man dies zu schätzen.
Und, ganz wichtig, Naturverjüngung hat eine intakte Wurzelentwicklung, was eben besonders bei Tanne, Buche, Eiche mit ihren Pfahlwurzeln für die Sturmfestigkeit entscheidend ist.
Die unterschnittenen Setzlinge aus den Baumschulen erreichen dies nie wieder.
Deshalb MUSS es in Zukunft eine andauernd scharfe Bejagung geben.
Von ausrotten red ich nicht.
Bin ganz deiner Meinung
WaldundFeld, hier gehört meine Antwort hin!
zu 1 und 2: Die Brunft beim Rotwild findet im Hochsommer statt. Das Ei wird befruchtet, hat aber bis Dezember eine Eiruhe. Erst mit Dezember beginnt aus dem Ei ein Embryo zu wachsen und die Mutter braucht erhöhten Futterbedarf. Es hat also zu dieser Zeit nichts mehr mit der Population, sondern mit dem erforderlichen Futterbedarf zu tun, den sich das Reh irgendwo besorgen muss.
Zu 3: Für die Erstellung des Abschussplanes werden Vergleichsflächen heran genommen. Flächen, die gegen den Verbiss, des Rotwildes geschützt werden, verglichen mit Flächen, welche nicht geschützt sind. Nach diesem Ermessen wird dann festgestellt, wie hoch der Abschussplan festgelegt wird.
Es handelt sich hier sicher nicht um irgend welche Hausnummern, sondern um von der Forstwirtschaft und der Jagd festgelegte Grundsätze.