Amateurfilmer bannen Geschichten aus dem Mühlviertel auf Video
HELFENBERG. Der Hammerschneider soll zwar noch nicht geschehene Dinge gesehen haben, dass sein Leben aber einmal in High Definition beim Haudum über die Leinwand läuft, mit dem hat der 1839 geborene Heiler und Seher wohl nicht gerechnet.
Michael Traxler will alte Geschichten erzählen. Dazu bedient er sich allerdings modernster Technik. So gründete er die Gruppe „Unterleben“. Eine Vereinigung von Menschen, deren Hobby das Filmemachen ist. Seit einem Jahr arbeitet Traxler am Film „Die vergessene Kunst“ – mit wenig Geld und viel Aufwand. „Wir hatten kein großes Budget. Eigentlich haben wir uns nur eine g’scheite Kamera gekauft – das ist das ganze Vermögen des Vereins Unterleben“, sagt er. Denn bei der Aufnahmetechnik dürfe nicht gespart werden. HD ist Pflicht. Die Geschichte, die der Film erzählt, handelt von den jungen Jahren des Josef Egger, der 1839 in Helfenberg geboren wurde und als Hammerschneider im Dorf bekannt war. Der Hammerschneider soll Kranke geheilt haben und noch nicht geschehene Dinge gesehen haben. Deswegen begegneten ihm die meisten Helfenberger mit Unbehagen. Nachdem der Hammerschneider den Betrieb seines Meisters übernehmen sollte, begannen sich die Ereignisse zu überschlagen und das sorglose Leben des Josef Egger nahm seine Wendung ... „Der Film beruht nur auf wahren Begebenheiten. Das macht gerade den Reiz aus“, sagt Traxler.
Theatergruppe im FilmAls Schauspieler konnte Traxler die Mitglieder der Theatergruppe Helfenberg gewinnen. „Die waren sofort begeistert und Günther Wolkerstorfer hat mir in der Szenenregie viel Arbeit abgenommen. Das war eine gute Zusammenarbeit, und das Produkt kann sich sehen lassen“, sagt Traxler. Und das wird es auch: Am 23. Oktober um 20 Uhr findet im Gasthaus Haudum die Premiere des Films statt. Am 24., 25., 29. und 30. Oktober gibt es noch 20-Uhr-Vorstellungen, am 31. Oktober eine um 17 Uhr. Karten gibt es bei der Raiffeisenbank Helfenberg unter 07216 / 6253.
Weitere Projekte geplantMichael Traxler will noch mehr alte Geschichten aus dem Mühlviertel verfilmen. Vor allem aus den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung.
Der Film ist wirklich ein Gesamtkunstwerk!
wird er auch als Fernsehfilm gezeigt.
Finde ich interessant, dass es Menschen gibt, die in Archiven stöbern und wertvolle Filme drehen.
Kann ich mir gut vorstellen, dass dem Hauptdarsteller im Film das Umfeld mit Unbehagen begegnete. Der seinerzeitige Pfarrer wird schon dafür gesorgt haben und das Volk bewußt nicht informiert, dass es tatsächlich solche Fähigkeiten gibt, hätte es ja vom Gipfelkreuz predigen können. Zum Glück war die Inquisition vorbei, sonst wäre ihm der Scheiterhaufen nicht erspart geblieben. Wurde er vielleicht doch gerichtlich verfolgt? Jedenfalls ist der Film ist sicher sehenswert.