90 Jahre nach 800-Jahr-Jubiläum soll in Freistadt ein zweites Mal gefeiert werden
FREISTADT. Bereits 1930 wurde der 800. Geburtstag der Stadt begangen – sogar der Bundeskanzler reiste dazu in das Mühlviertel.
FREISTADT. Der vergangene Woche von SPÖ und Bürgerliste WIFF geäußerten Kritik an dem für 2020 geplanten Festjahr „800 Jahre Freistadt“ schließt sich nun auch die FPÖ an. Da bereits im Jahr 1930 ein eine 800-Jahr-Feier in der Turnhalle stattgefunden hat - inklusive Festansprache des damaligen Bundeskanzlers Johannes Schober - werde man einer weiteren Feier 90 Jahre später keine Zustimmung erteilen, so FP-Fraktionsobmann Thomas Pointner: „Freistadt wäre vermutlich die einzige Stadt Österreichs, die ein Jubiläum wiederholen lässt. Vor diesem Hintergrund halte ich die geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten für absurd.“
„1930er-Termin war falsch“
Die neuerliche Feier sei historisch legitim, meint hingegen der Kustos des Schlossmuseums Freistadt, Fritz Fellner: „Dass man 1930 gefeiert hat, war nach heutigem historischen Wissen falsch. Das haben viele Stadtgeschichtsforscher längst dargelegt.“ Tatsache sei, dass Freistadt keine Urkunde über die Verleihung des Stadtrechtes besitzt. Diese ist vermutlich verbrannt. Allerdings sprechen für Fellner viele Indizien, wie das 2:3-Seitenverhältnis des Stadtplatzes sowie die regelmäßige Anlage der Gassen und Plätze auf eine Gründung frühestens aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der erste dokumentierte Hinweis, dass Freistadt eine fertige Stadt war, stammt laut Fellner aus dem Jahr 1220, als Freistadt Sitz eines Landesgerichts wurde.
„Dass wir nicht sicher sagen können, wann Freistadt eine Stadt wurde, da es darüber keine Urkunde mehr gibt, haben wir immer offen kommuniziert“, sagt Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer (VP). Sie verweist auf einen einstimmigen Beschluss des Gemeinderates im Jahr 2016, im Jahr 2020 das Stadtjubiläum zu feiern. Deshalb sei sie auch sehr „überrascht vom plötzlichen politischen Gegenwind.“
SPÖ und WIFF sind leider nur mehr dagegen. Sachliche Arbeit für Freistadt kennen die nicht mehr. Das ist traurig.
Sachliche Arbeit bedeutet nicht, dass die ÖVP immer Recht hat. Wird oft vergessen. Vor allem in Freistadt. Vor allem von der Frau Bürgermeister.