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86 Kilometer zur Arbeit: „Preis“ für längste Pendlerstrecke geht nach Leopoldschlag

26.April 2019

Sie ist gefunden, die „längste Pendlerstrecke im Bezirk Freistadt“. Mit einer einfachen Wegstrecke von 86 km und einer Pendelzeit bis zu 1 Stunde und 30 Minuten zwischen Leopoldschlag und Wels ging Platz Eins an Sabine Hoffelner aus Edlbruck in Leopoldschlag. Platz zwei ging an eine Teilnehmerin für das Pendeln mit dem Öffi zwischen Kefermarkt und dem Klinikum Wels mit einer Pendelzeit von 1 Stunde 35 Minuten aber einer etwas kürzeren Distanz. Den dritten Platz holte sich ein Liebenauer, der für 68 Kilometer Wegstrecke etwa eine Stunde Fahrzeit aufwenden muss.

Für die drei Erstplatzierten gab es Benzingutscheine im Wert von 60, 40 und 30 Euro. Man habe mit dem Bewerb „FSDLPS – Freistadt sucht die längste Pendlerstrecke“ darauf aufmerksam machen wollen, dass viele Freistädterinnen und Freistädter enorm viel Zeit und lange Wege in Kauf nehmen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen, sagt SP-Bezirksvorsitzender, LABg. Michael Lindner: „Es braucht eine rasche Kraftanstrengung der Politik, die Verkehrsverbindungen im Bezirk auszubauen.“

Mit einem „Fünf-Punkte-Programm“ verdeutlicht die Bezirks-SPÖ, dass die derzeitigen Planungen mit der Siedlungsentwicklung der Region nicht mithalten können. Lindner fordert deshalb noch einmal, dass die Regiotram mit der Vorstudie kein Papiertiger werden darf, sondern ab 2023 gebaut werden müsse. Zudem seien Busverbindungen sukzessive auszubauen. „Ziel für die nächste Ausschreibung der Verkehrslinien sollte ein 60 Minuten Takt in jede Gemeinde zwischen 6 und 22 Uh sein.“ Es brauche zudem ein „Bestbieter“-Prinzip bei der Ausschreibung für eine bessere Ausstattung der eingesetzten Linienbusse. Weiters brauche es für den Kreisverkehr Unterweitersdorf als Verkehrs-Nadelöhr im Süden des Bezirks rasch eine große bauliche Lösung.

Kritik an WKO-Kampagne

Deutliche Kritik äußert Lindner an Funktionären der Wirtschaftskammer Freistadt. Bei der Präsentation der Kampagne „Mein Job Freistadt“ hatte der Tragweiner Unternehmer Rudolf Ortner mit Verweis auf die vielen offenen Stellen im Bezirk nämlich gemeint, wer jetzt noch pendle, sei selbst schuld. „Diese Aussage ist mehr als zynisch. Das ist keine Frage von Tradition oder Jux und Tollerei, sondern nur eine Frage des Arbeitsplatzangebotes.“ Im Bezirk Freistadt standen im Jahr 2016 laut Landesstatistik 36.306 erwerbsfähige Personen 23.328 Arbeitsplätzen gegenüber. „Selbst wenn die 11.000 Einpendler in den Bezirk nicht kommen würden, geht sich das nicht aus. Also verlange ich mehr Respekt vor den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die pendeln müssen“, so Lindner. Zahlreiche Freistädter würden in Berufen tätig sein, die von der hauptsächlich klein- und mittelständisch geprägten Unternehmensstruktur des Bezirks nicht abgedeckt werden. Da bleibe das Auspendeln ohne Alternative.

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29. März 2024