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110-kV-Leitung: Land will alle Fakten prüfen und erst dann entscheiden

Von Thomas Fellhofer, 29. November 2018, 09:51 Uhr
Im Bezirk Freistadt ist ein Teil der 110er-Leitung schon realisisert. (Pramhofer)

Studien des Landes: Erdkabel ist technisch aufwändig, aber grundsätzlich machbar. Allerdings kostet es drei mal so viel wie eine Freileitung. Unklar ist, wer die Zeche zahlt.

ROHRBACH. Im Vergleich zur dritten Regionskonferenz vergangene Woche in Bad Leonfelden war die vierte Infoveranstaltung zum Thema 110-kV-Hochspannungsleitung vorgestern im Rohrbacher Centro ein konstruktiver Abend. Sowohl Strom-Experte Lothar Fickert von der Technischen Universität Graz als auch die Wirtschafts-Fachleute von Ernst & Young präsentierten die vom Land OÖ in Auftrag gegebenen Studien zum Systemvergleich Erdkabel/Freileitung.

Machbar aber teuer

Fickert wagte einen Ausflug in die Physik und legte dar, dass ein Erdkabel im „gelöschten“ 110-kV-netz, wie es in Oberösterreich betrieben wird, nicht ohne Begleitmaßnahmen zu realisieren sei. Vereinfacht ausgedrückt, kann in solchen Netzen nur eine begrenzte Länge von Kabeln realisiert werden. Im Mühlviertel kommt der Experte auf eine „Kabelreserve“ von drei Kilometern, die sich ohne technische Zusatzmaßnahmen ins Netz integrieren ließe. Weil aber von Rainbach bis Rohrbach 50 Kilometer überwunden werden müssten, bliebe entweder die Freileitung oder ein technisch aufgerüstetes Erdkabel. Hierzu müssten in den Umspannwerken an den Kabelenden jeweils zwei Trenntransformatoren errichtet werden. Übrigens sei er mit dem von der IG Landschaftsschutz Mühlviertel ins Feld geführten Kabel-Experten Heinrich Brakelmann durchaus einer Meinung: „Sie werden von niemandem hören, ein Kabel sei nicht machbar. Technisch geht es. Man muss nur entscheiden, ob man das will.“

Mehrkostenfaktor 2,9

Die Kosten stellte im Auftrag des Landes das Institut Ernst & Young (EY) dar. „Wir haben zum Vergleich die Kabelstrecke zwischen Jochenstein und Ranna sowie die Freileitung zwischen Partenstein und Ranna herangezogen“, erklärte Wirtschaftsingenieur Carsten Buhl. Die Mehrkosten eines Erdkabel-Kilometers im Vergleich zur Freileitung wurden mit dem Faktor zwei angegeben. Dazu müsse man die Kosten für die Netzintegration addieren - das wären noch einmal 17 Millionen Euro.

Außerdem habe ein Kabel eine geringere Lebensdauer. Auch wenn ein Kabel im Betrieb billiger sei, ergebe sich unter dem Strich ein Mehrkostenfaktor von 3,2. Das bedeutet, das Kabel ist in der Investition mehr als drei mal so teuer als eine Freileitung. In der Gesamtkostenrechnung ergibt sich ein Mehrkostenfaktor wegen der günstigeren Kabel-Betriebskosten von durchschnittlich 2,9. Allerdings liegt die Bandbreite der verglichenen Projekte zwischen 1,2 und 4,3. Demnach gibt es auch Kabelprojekte, die kostenmäßig durchaus mit Freileitungen mithalten können – aber auch erheblich teurere. Von den Kabel-Befürwortern der IG-Landschaftsschutz Mühlviertel wird an den Studien kritisiert, dass weder die Entwertung der Liegenschaften, noch die volkswirtschaftlichen Kosten eingepreist sind.

Strugl: Wir wollen alle Fakten

Die Regionskonferenz besuchte auch Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl (VP): „Wir können momentan noch keine Entscheidung treffen, weil wir alle Fakten bewerten wollen: Die Studien, die wir in Auftrag gegeben haben, die Argumente von Professor Brakelmann und die Überlegungen der IG Landschaftsschutz“.

Es wird also noch eine weitere Regionskonferenz geben. Klar sei, dass die Kosten ein gewichtiges Argument sind: „Es ist zu kurz gegriffen, wenn man sagt, die Politik solle ein Erdkabel einfach ‘anschaffen’. So einfach geht das nicht. Wir wollen eine auf Fakten basierte Entscheidung treffen, die für alle Nachvollziehbar ist. Dass am Ende nicht alle eine Freude damit haben werden, ist bei solchen Projekten normal.“ (fell)

Interview: Experte Heinrich Brakelmann

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30  Kommentare
30  Kommentare
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Naturhueter (109 Kommentare)
am 30.11.2018 09:18

Warum ist die Leitung jetzt 50 km lang schleichen sich Rechenfehler wie in Kirchdorf ein?

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PinkyFloyd (1.240 Kommentare)
am 29.11.2018 15:14

Liebe Regierung! Wir wollen Strom, keine Stromkabel.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.11.2018 18:51

Wenn sich die Regierung nicht dreinmischt, dann kann es eh was Gscheits werden.

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 29.11.2018 12:52

wenns kein Pfusch wird und Sicherheit gegen Stromausfall gibt zahlen wir doch gerne grinsen

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 29.11.2018 21:58

Was machst, wenn die Freileitung davor von einem Baum im Sturm beschädigt wird? Oder haben die Mühlviertler eigene Kraftwerke für die Erdkabel?

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Joob (1.367 Kommentare)
am 29.11.2018 12:15

Wir alle brauchen Strom ! Es gibt Gebiete wo keine Firma mehr aufsperren kann, weil sie die benötigte Strommenge nicht bekommt !
Es ist leider so, dass bei uns jeder nur an sich persönlich denkt und das Gemeinwohl weit hinten anstellt! Da wird die Landschaft, der Ziesel, der Schmetterling, etc. vorgeschoben! Die Kosten interessieren die Gegner überhaupt nicht, denn die müssen ja eh "die da" zahlten! Wir sind leider ein Land der "ICH-Menschen" und Querulanten geworden!!

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.11.2018 12:23

Was wird das erst, wenn der Strom von Tesla drahtlos übertragen wird!

Dann geht das Theater wieder los mit den Sendemasten.
-/

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demokrat (800 Kommentare)
am 29.11.2018 14:17

"Es gibt Gebiete wo keine Firma mehr aufsperren kann, weil sie die benötigte Strommenge nicht bekommt."
Durch die 110 kV Leitung, um die es im Artikel geht, ändert sich an der Stromversorgung im Normalbetrieb nicht viel. Höchstens für die Versorgungssicherheit bringt es etwas, wenn der vor Jahrzehnten geplante "Ring" um O.Ö. geschlossen wird. Bei einer Störung, oder Abschaltung wegen Wartung, in einer der bereits existierenden 110 kV Leitungen nach Rohrbach und Freistadt, kann die Versorgung durch die neue Leitung übernommen werden.

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RudolfN (127 Kommentare)
am 29.11.2018 14:26

ja und an der Landflucht und der Abwanderung der Betriebe sind auch wir Landeier schuld oder? Glauben sie wirklich dass sich so viele Betriebe im nördlichen Mühlviertel ansiedeln wollen? Wir werden enteignet (bin persönlich betroffen) und darf dann im Magnetfeld leben damit sie es womöglich kuschelig warm haben. Gemeinwohl ist da wohl Ansichtssache.

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RudolfN (127 Kommentare)
am 29.11.2018 14:24

Herr Joob. Was würde sie sagen, wenn sie "für das Gemeinwohl" enteignet werden? Was ist wenn wir schon lange vorher da waren, keine Immobilie gekauft haben, das Grundstück vor dem Haus auch uns gehört, und zak zak werden sie enteignet ...
Aber so wie sie schreiben halt alle Energie AG Angestellten, und das sogar in der Arbeitszeit, oder machen haben sie schon um Dienstschluss

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.11.2018 18:50

Schreib doch nicht "immer gleich" ad-personam, wenn dir die Galle übergegangen ist grinsen

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.11.2018 12:01

> Strugl: Wir wollen alle Fakten

Bummsti! So ein "wir" hat Gewicht, wenn nicht sogar Masse. Träge Masse traurig

Als mein Vater zu entscheiden hatte, ob er teure Automatenwebstühle kaufen soll, die mehrere Weber_innen im Schichtbetrieb einsparen, hatte er kein so geschwollenes "wir" für die Zeitung bei der Hand.

Da gings um die Konkurrenzfähigkeit, um die globale Wirtschaft, die auch das Mühlviertel erdrückt hat. Die aufgeblasenen "wir"s in Linz und in Wien sind immer die selben traurig

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cyrill24 (660 Kommentare)
am 29.11.2018 11:57

Die Energie AG soll mal alle Zahlen offenlegen wieviel in den letzten 10 Jahren im Ausland investiert worden ist. Und auch der Kaufpreis von dem Wasserversorger den sie kürzlich erworben haben und wo beim Kaufpreis Stillschweigen vereinbart ist muss offengelegt werden. Und wie kann es sein das die EAG im Ausland Unsummen investiert, aber in Österreich kein Geld zum verkabeln da ist. Das ist doch eine Frechheit!!!!

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.11.2018 12:06

Na sowieso! Offenlegen! Damit die Zahlen für die Surmsimpeln auch die Konkurrenz lesen kann.

Aber das ist den Surmsimpeln wurscht, drum sinds ja Surmsimpln.

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RudolfN (127 Kommentare)
am 29.11.2018 14:28

von wem reden sie da, von ihrem Arbeitgeber?

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spoe (13.503 Kommentare)
am 29.11.2018 14:28

Es geht ja ums Investieren und nicht ums Konsumieren, die günstigste Variante wird hergenommen, und das ist in diesem Fall nicht das Erdkabel.

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RudolfN (127 Kommentare)
am 29.11.2018 14:36

Lieber Pressesprecher SPÖ. Damit wir es nicht vergessen. Nicht nur die Energie AG, sondern auch die Linz AG will saftige Gewinne aus der Freileitung im Mühlviertel ziehen. Das Swap Desaster wird schlagend, da muss das Loch gestopft werden. Die Mühlviertler kommen da gerade recht, über die kann man drüber fahren.

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spoe (13.503 Kommentare)
am 29.11.2018 14:49

Die Kosten für eine Leitung zahlen die Kunden in Form von Infrastrukturkosten plus zusätzlichem Aufschlag. Teurere Infrastruktur bedeutet also höhere Stromkosten. Mit der günstigsten Variante bezahlen die Kunden die geringsten Stromkosten.

Einfach mal nachdenken, dann wird es schon.

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RudolfN (127 Kommentare)
am 29.11.2018 14:56

Lieber Pressesprecher. Vielen Dank für den Hinweis. Kreisen Sie weiter in Ihrem Egomanenflohzirkus nach der Devise "Hauptsache mir geht's gut". Ich lasse gerne die Anderen für meinen Vorteil leiden.
(Sollten Sie nicht von der SPÖ sein, sondern von der Energie AG bezahlt werden, sollten sie dringend zur Nachschulung einrücken, sonst wirds nichts mit Ihrer Karriere als Energie AG Troll.)

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( Kommentare)
am 29.11.2018 18:00

Mal nachgerechnet, wie viel pro Jahr die Mehrkosten für ein Erdkabel für einen Haushalt ausmachen.
TIPP: Das Ergebnis liegt deutlich unter dem als Vergleich gerne bemühten Seidel Bier!

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 29.11.2018 22:02

Wie viele Seidel verdrücken Sie denn so am Tag? grinsen

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jowa (325 Kommentare)
am 29.11.2018 18:10

..die günstigste Variante für Aktionöre!!
Stromkonzerne und deren Aktionäre leben nicht schlecht, sie sollten auch der Verantwortung unserer Landschaft gegenüber etwas großzügiger sein, nicht nur bei Sponsoring, Geschenke verteilen, Medien mit Werbung füttern,...!!!

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 29.11.2018 11:55

Die dritte, aber wohl billigste Variante wäre wohl, das Erdkabel entlang der Strassen auf den Boden zu legen.
Stört dann weder die Bauern, noch die Fernblick-Fans 😁

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.11.2018 12:14

Auch das müssen die Hohen Herrschaften bewilligen! Das habe ich bei einem Blitzschaden beim Telefon als stundenlange Verzögerung erlebt.

Die A1-er haben belustigt gesagt: als wir noch hoheitliche Post waren, hätten wir uns das selber bewilligt. Da wäre der Schaden schon lang behoben. Na gut, das habe ich anders in Erinnerung aber der Witz war wenigstens gut grinsen

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Joob (1.367 Kommentare)
am 29.11.2018 12:17

Habe gehört, dass die Stromkabel in der oder neben der Straße für Verkehrsunfälle verantwortlich sein könnten !!

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.11.2018 12:20

Ja, während der Baustellen. Mit den Lastwagen. Habe ich auch "gehört" grinsen

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bbw (2.105 Kommentare)
am 29.11.2018 10:32

Erdkabel sind aber auch nicht immer die Lösung und vor allem auch nicht unproblematisch.

Da wird von ein paar Leuten eine Halbwahrheit verbreitet.
Mann könnte ja Freileitung und wo nötig Erdkabel kombinieren.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.11.2018 12:18

Jo, die Nachteile beider addieren grinsen

In der Stadt, wo viele lästige Wähler sind, da sind die Erdkabel kein Problem für die "Wir"s. Da gibts Oberleitungen für die Bim und für die Obusse.

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NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 29.11.2018 10:24

also ich habe bei meiner Immobilie vor meiner Terasse eine Ackerfläche, sollte die Gemeinde jemals auf die Idee kommen da zusätzliches Baugebiet zu widmen und mir meine Ausblick zu verbauen werde ich an Gemeinde bzw zukünftigen Nachbarn klar eine Rechnung wegen der Entwertung meiner Immobilie schicken
.
schließlich hat die neue Baumaßname jeden "Schaden" der entsteht zu bezahlen, geniale Argumentation die mal wieder geführt wird, ja jedes neue Projekt schädigt den Bestand, sei es jetzt eine Stromleitung, ein Einfamilienhaus oder was auch immer, so ist der Lauf der Dinge, ich muss einfach beim ursprünglichen Kauf bedenken was irgendwann mal kommen könnte, wenn ich sicher keine Hochspannungsleitung vor der Nase haben will dann muss ich ins Ortszentrum rein

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RudolfN (127 Kommentare)
am 29.11.2018 14:32

ja so ist das schöne Leben in Pasching eben. Wenn wir keinen "ursprünglichen Kauf" gibt, sondern wir immer schon da waren, die angesprochene "Ackerfläche" uns gehört und wir jetzt enteignet werden, dann sind sie wahrscheinlich hoch zufrieden. Also wenn sie sich nur in im Egomanenflohzirkus bewegen, kommen solche Ergüsse heraus. Schade dass sie sich Paschinger nennen, das ist ja für die eine Beleidigung.

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