Mord in Ternberg: U-Haft über Verdächtigen verhängt
LINZ/TERNBERG. Polizei übermittelt nach Vorwürfen Bericht an Bundesamt für Korruptionsbekämpfung – Chauffeur des Opfers befragt.
Nach dem gewaltsamen Tod einer 23-jährigen Prostituierten in Ternberg (Bezirk Steyr-Land) wurde am Mittwoch über den Verdächtigen die U-Haft verhängt. Der 34-Jährige, der Sonntagnachmittag festgenommen wurde, bleibt vorerst bei seiner Aussage: Er sei am Abend zuvor mit der Frau wegen der Bezahlung in Streit geraten. Dabei habe er auch zugeschlagen, in Folge sei es zu der Bluttat gekommen. Eine Tötungsabsicht bestreite er aber, sagte Andreas Pechatschek von der Staatsanwaltschaft Steyr.
Laut Obduktion ist das Opfer durch Einatmen von Erbrochenem und Blut erstickt.
Handy mit Hammer zerstört
Mittlerweile konnte die Polizei auch jenen Bekannten einvernehmen, der die Rumänin von Linz zu der Wohnung in Ternberg gefahren hatte. Dort seien sie gegen 20.20 Uhr angekommen. Wie berichtet, soll der 24-Jährige etwa eine Stunde lang im Auto auf die Frau gewartet haben. Als sie telefonisch nicht mehr erreichbar war, soll er wieder gefahren sein. Nachdem die Frau auch in der Nacht nicht erreichbar war, rief er ihre Freundinnen an, die sie schließlich Sonntagvormittag bei der Polizei als vermisst meldeten.
Inzwischen ist auch klar, warum das Handy des Opfers nicht mehr angeschaltet war: Der 34-Jährige hatte dieses eigenen Angaben zufolge mit einem Hammer zerstört.
Ob er alkoholisiert war bzw. Drogen konsumiert hatte, sollen Blut- und toxikologische Untersuchungen klären. Zum Zeitpunkt der Festnahme hatte der Beschuldigte jedenfalls 0,8 Promille Alkohol im Blut. Pechatschek: „Das sagt aber noch nichts darüber aus, ob und wenn dann wie viel er zum Tatzeitpunkt konsumiert hatte.“
Nachdem ein Wiener Strafverteidiger zuletzt schwere Vorwürfe an der polizeilichen Arbeit erhoben hatte, versicherte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Mittwoch, dass diesen nachgegangen werde. Laut dem Anwalt habe die Polizei in Garsten zunächst nicht reagiert, als er bereits in der Nacht auf Sonntag die örtlichen Beamten über die Abgängigkeit der Rumänin informiert habe. „Ich wurde aber nicht ernst genommen, abgewürgt und an das Landeskriminalamt verwiesen.“ Erst dort habe ein Beamter die Lage erkannt.
Seitens der Landespolizeidirektion wurde bekräftigt, „alle Amtshandlungen, die von Einheiten des Bezirkspolizeikommandos Steyr-Land“ geführt wurden, geprüft zu haben. Nach Vorliegen der ersten Erkenntnisse stehe fest, „dass es mehrere Anzeigen gegeben hat und auf jede Anzeige durch die Beamten unverzüglich und mehrfach mit konkreten Maßnahmen reagiert wurde“, hieß es in einer Stellungnahme. Die Überprüfung der stattgefundenen Kommunikation dauere noch an. Vorerst ergebe sich „kein Hinweis auf einen strafrechtlich relevanten Sachverhalt“. Der Bericht sei nun an das dafür zuständige Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung zu einer weiteren Prüfung übermittelt worden.
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