"Mit so einem Ansturm haben wir nicht gerechnet"

Von Herbert Schorn   15.April 2019

Dicke Jacken, Stirnband und Handschuhe: Zahlreiche Wanderer sind schon am Vormittag auf der Kirschblüten-Wanderung unterwegs. Gefragt ist jetzt auf dem Lehner-Hof in der Scharten vor allem Wärmendes, Kaffee zum Beispiel. Ein Wanderer beißt herzhaft in ein Semmerl mit heißem Leberkäs’.

Seit Tagen wurde auf dem Lehner-Hof alles für die Kirschblütenwanderung vorbereitet. Alexandra Lehner hat mit ihren Helferinnen seit Freitag 800 Stück Kuchen und Torten gebacken, ihr Mann hat hunderte Kilo des weitum bekannten Bauernleberkäses produziert, dazu unzählige Paar Bratwürstel. Sogar in den Schweinestall können Interessierte einen Blick werfen. "Wir wollen den Menschen zeigen, wie bei uns auf dem Hof die Tiere leben", sagt Norbert Lehner.

"Mit so einem Ansturm haben wir nicht gerechnet"
Norbert und Alexandra Lehner mit ihren Kindern Katharina und Richard

Norbert und Alexandra Lehner mit ihren Kindern Katharina und Richard (Foto: Schwarzl)

 

"So macht uns das Fest Spaß"

Doch dafür haben nicht alle Wanderer Zeit. Sie sind schon wieder unterwegs und spazieren auf und ab durch das Schartener Obst-Hügel-Land. Einige Höhenmeter bergauf müssen sie beispielsweise, wenn sie zum Firlingerhof der Familie Hubmer wollen. Dafür werden sie mit einem wunderschönen Innenhof belohnt.

Von dort schweift der Blick hinauf zu den Tausenden Obstbäume. "Zwetschke und Kirsche stehen in voller Blüte", sagt Chef Horst Hubmer. Insgesamt nennt er nicht weniger als 25.000 Obstbäume sein Eigen, aus deren Früchten Säfte, Most und Schnaps gemacht werden. Der Innenhof füllt sich langsam mit Wanderern, denen es vor allem die frischen Pofesen und Krapfen angetan haben. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Hubmer. "Die Blüten sind da und die Leute sind da. Was wollen wir mehr?"

Beschaulicher geht es dagegen auf dem Kronbergerhof zu. Die Wanderer nutzen auch hier den Innenhof sehr gerne zum Rasten, kosten Säfte und Most der Familie Roithmeier. Chef Georg Roithmeier freut sich, dass so viele den niedrigen Temperaturen trotzen: "Mit so einem Ansturm haben wir nicht gerechnet." Er selbst hat sich wie die Wanderer gegen die Kälte gerüstet – und die Skiunterwäsche angezogen. "Mir wird sicher nicht kalt", sagt er und lacht.

Der Spaß kommt auf keiner der acht "Labestellen" zu kurz, die entlang der beiden Wanderstrecken offen haben, etwa die Jausenstation Beißl, der Humer z’Roitham, die Fachschule Mistelbach oder das Pfarrcafé Scharten. Am Meindlhumerhof warten sogar ein Korbflechter und dutzende Oldtimer auf neugierige Betrachter. Eine Woche lang wurde alles intensiv vorbereitet, sagt Chef Rudi Wiesmayr und schaut auf die gut gefüllten Bankreihen: "So macht das Fest uns allen wirklich Spaß!"

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