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Streit um Hochzeit: Mühlviertlerin wegen Mordversuchs vor Gericht

Von nachrichten.at/apa   29.Juni 2020

Der Tat ging ein Streit des Paares voraus, in dem es um Geld, um den Alkoholkonsum des Mannes und die nach Ansicht der Angeklagten zu schleppenden Hochzeitsvorbereitungen ging. Wir haben berichtet.

Die Frau leugnete die Tat und behauptete, der Mann habe sich die Verletzung wohl selbst zugefügt. Er belastete zwar seine Freundin, hielt aber auch einen Unfall - "es ist blöd passiert" - für möglich.

Das Paar hatte sich in einem Nachtlokal in Tschechien kennengelernt, wo die Frau nach Angaben des Opfers als Prostituierte gearbeitet hatte. Beide hätten laut Staatsanwaltschaft dem Alkohol regelmäßig zugesprochen und es sei auch immer wieder zu gegenseitigen Handgreiflichkeiten gekommen. Dennoch wollte man heiraten. Die Frau habe laut Staatsanwältin einen gewissen "Zeitdruck" bezüglich Hochzeit gehabt, weil ihr Visum abzulaufen drohte.

Angeklagte hatte 2,38 Promille im Blut

Am 16. Oktober des Vorjahres gab es in der Wohnung des Mannes in Haslach (Bezirk Rohrbach) offenbar Streit um den Alkoholkonsum des Mannes. Die Frau soll ihm einen Stoß versetzt haben, er ihr eine Ohrfeige. Dann habe sie, wie die Staatsanwältin ausführte, ein Fleischmesser mit einer 21 Zentimeter langen Klinge sowie ein kleines Messer aus dem Messerblock in der Küche genommen, ihm die große Klinge in den Bauch gerammt und mit dem kleinen Messer eine leichtere Verletzung am Rücken zugefügt.

Laut Zeugen, die ihm später zu Hilfe kamen, habe er immer wieder geschrien: "Die Sau hat mich abgestochen!" Zur Tatzeit hatte das Opfer 1,4, die Angeklagte 2,38 Promille Alkohol im Blut.

Video: Unter Alkoholeinfluss war es zum Streit gekommen, bei dem die Frau ihrem Partner mit Messern teils lebensgefährliche Stichwunden zugefügt haben soll.

Die Beschuldigte bestreitet die Tat. In ihren bisherigen Aussagen behauptete sie, der Mann sei im Streit mehrmals aus der Wohnung gelaufen und jeweils nach einigen Minuten wieder zurückgekommen. Beim letzten Mal habe er dann einen Messerstich im Bauch gehabt. Sie glaube, dass er sich den selbst zugefügt habe, um Geld aus einer Versicherung zu kassieren.

Vor Gericht änderte sie ihre Geschichte nochmals: Sie habe kurz das Bewusstsein verloren. Als sie wieder zu sich gekommen sei, habe ihr Freund die Stichwunde gehabt und es sei ein weiterer Mann in der Wohnung gewesen. Sie vermute, dass ihr Lebensgefährte ihr ein Narkosemittel untergejubelt habe, denn sie könne sich weder ihre starke Alkoholisierung noch den Nachweis von Barbituraten in ihrem Harn erklären.

In diesem Mehrparteienhaus in Haslach ereignete sich die Bluttat.

Opfer: "Sie wollte das nicht"

Das am Montagnachmittag vernommene Opfer konnte wenig Licht in die Causa bringen. Der Mann belastete die Frau zwar, konnte sich aber an vieles nicht mehr im Detail erinnern. Schließlich meinte er: "Sie wollte das nicht machen. Es war eine blöde Geschichte."

Die Frau soll ihm laut Anklage ein Messer in den Oberkörper gerammt haben. Sie bestreitet das und äußerte die Vermutung, er habe es selbst getan, um Schmerzengeld zu bekommen. Das wiederum stellte das Opfer in Abrede. Der Mühlviertler bestätigte, dass die Frau das Messer geführt habe.

Beziehung noch vorstellbar

Die genauen Details - vor allem auch die Frage, ob sie gezielt zugestochen hat oder ob es sich auch um einen Unfall gehandelt haben könnte - waren ihm aber nicht mehr in Erinnerung. Schließlich meinte er aber, es könnte einfach "blöd passiert" sein. In einer früheren Einvernahme hatte er geäußert, er könne sich vorstellen, die Beziehung zu der Frau fortzusetzen. Auch zu anderen Details - etwa welche Medikamente die Angeklagte genommen hat oder warum bzw. seit wann seine Wohnungstür aufgebrochen war, konnte er nichts beitragen.

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26. April 2024