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Messer, Schraubenzieher, Handys bei Großrazzia in Garsten gefunden

Von Alfons Krieglsteiner   12.September 2019

Es war ein spektakulärer Ausbruch, der die Justizanstalt Garsten zuletzt in die Schlagzeilen brachte: Wie berichtet, hatten sich ein 35-jähriger Russe und ein 29-jähriger Tschetschene in der Nacht zum 28. Juni mit einer Wäscheleine vom Dach der Haftanstalt 14 Meter abgeseilt und waren vermutlich im Auto eines Fluchthelfers entkommen. Sie hatten noch mehrjährige Haftstrafen wegen schweren Raubes abzusitzen. Bis heute fehlt von dem Duo jede Spur.

Der Ausbruch hat eine Debatte über die Sicherheit in der Justizanstalt entfacht. Vizekanzler und Justizminister Clemens Jabloner hat darauf reagiert. Er beauftragte die Generaldirektion für den Strafvollzug mit einer "situationsbezogenen Großrazzia" in Garsten. Gestern war es so weit.

106 Beamte im Einsatz

Der unerwartete Polizeieinsatz kam für die Häftlinge um 10 Uhr. Gruppenweise wurden sie aus ihren Zellen geholt, die anschließend von einem Großaufgebot an Justizwachebeamten durchforstet wurden.

Es wurden 158 der insgesamt 420 Insassen, 83 Hafträume und vier Betriebe durchsucht. Dabei wurden zahlreiche unerlaubte oder sicherheitsgefährdende Gegenstände abgenommen und sichergestellt: 20 spitze oder messerähnliche Gegenstände, acht Werkzeuge (darunter zwei Trennscheibenblätter und diverse Schraubenzieher), zwei Mobiltelefone, ein Internetstick, vier USB-Sticks, sechs unerlaubte elektronische Geräte und vier "unbekannte Substanzen".

Video: Razzia in der Justizanstalt Garsten nach filmreifer Flucht

Zudem wurde bei drei erlaubten elektronischen Geräten ein Siegelbruch festgestellt – diese wurden zur Überprüfung abgenommen.

"Die Schwerpunktaktion dauerte bis 15 Uhr", sagte Oberstleutnant Christian Neubauer, der Sprecher der Justizanstalt Garsten. Die Aktion sei ruhig und ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Durchgeführt wurde die Hausdurchsuchung von 106 Justizwachebediensteten: 30 Beamten aus Garsten und 76 ihrer Kollegen aus acht weiteren Haftanstalten sowie dem Linzer Ausbildungszentrum der Strafvollzugsakademie.

"In sämtlichen Justizanstalten werden teils täglich, teils wöchentlich routinemäßig solche Kontrollen durchgeführt", sagte Britta Tichy-Martin, Sprecherin des Justizministeriums. Zusätzlich veranlasse aber die Generaldirektion immer wieder unangekündigte Schwerpunktvisitierungen.

"Eine zentrale Aufgabe des Strafvollzugs ist die Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung", betonte der Justizminister. Schwerpunktrazzien wie gestern in Garsten seien eine wichtige Maßnahme, um das Einbringen und Verwenden illegaler Gegenstände wirksam zu bekämpfen.

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