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"Meine Jungs werden euch auf der Straße erschießen"

04.Dezember 2021

Wenn sie nicht weiter Geld bezahlen würden, dann würde er die Drogenmafia "aktivieren". "Meine Jungs werden euch auf offener Straße erschießen." Mit diesen Drohungen soll ein 40-Jähriger im Bezirk Ried seine Nachbarn, ein Pärchen im Alter von 21 und 19 Jahren, um knapp 30.000 Euro erpresst haben. Der Beschuldigte ist in U-Haft.

Kennengelernt hatte der aus Deutschland zugezogene Grieche seine späteren Opfer heuer im Mai, als er in die Wohnung seiner neuen Freundin (30) einzog. Seinen Nachbarn stellte er sich als Anlageberater vor und versprach "hohe Gewinne". Da der im In- und Ausland bereits vorbestrafte Mann keiner Arbeit nachging, aber stets Geld hatte, hielten es die Opfer für plausibel, dass es sich beim 40-Jährigen um einen erfolgreichen Geldexperten handelte. Der 21-Jährige übergab fürs Erste 5000 Euro. Doch der Grieche tauchte immer wieder auf, forderte mehr Geld.

Als die beiden Zweifel hegten, verschärfte der mutmaßliche Täter die Gangart: Er prahlte mit seiner kriminellen Vergangenheit und behauptete, er habe mit dem Geld in Wirklichkeit zwei Kilo Kokain erworben. "Jetzt könnt ihr nicht mehr aussteigen." Zudem soll er gedroht haben, er werde die Bandenmitglieder informieren, sollte das Pärchen nicht weiter Geld bezahlen oder gar die Polizei informieren. "Die haben keine Skrupel, die erschießen euch und vergraben euch irgendwo", soll der Grieche gedroht haben.

Das löste bei den Opfern Angst und Schrecken aus: Sie verließen kaum noch ihre Wohnung, nahmen sogar einen Kredit auf, um den Erpresser bedienen zu können. Der Beschuldigte habe den Mann und seine Freundin laut Polizei "regelrecht in den Bann gezogen". Dennoch fassten sie nach Aussprache mit Familienmitgliedern den Mut, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.

Noch weitere Opfer?

Der 40-Jährige wurde am 27. November in der Wohnung seiner Freundin verhaftet. Er legte ein Geständnis ab: Den Kokain-Deal und die Drogen-Banditen habe er frei erfunden, um Geld zu kassieren. Nur an die Morddrohungen wollte er sich nicht mehr erinnern. Die Rieder Ermittler schließen nicht aus, dass es noch weitere Opfer gibt. (staro)

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