Mehr professionelle Unterstützung für die vielen Freiwilligen im Land
WELS. OÖN-Podiumsdiskussion auf der Rettermesse mit Vertretern der Einsatzorganisationen.
"Wie schafft man es auch in Zukunft, Menschen für ehrenamtliche Tätigkeit zu begeistern und langfristig zu binden?" Diese Frage stand im Zentrum der OÖN-Podiumsdiskussion "Was den Hilfskräften eine Hilfe wäre" am Samstag bei der Rettermesse in Wels. Vertreter des Roten Kreuzes, des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Feuerwehr und der Wasserrettung waren sich einig: Es braucht dafür mehr hauptamtliche Mitarbeiter in den Organisationen, die sich um die Rekrutierung, Betreuung und das Halten der ehrenamtlichen Mitarbeiter kümmern.
Freiwilligenstruktur stärken
"Mit professioneller Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit können wir die Freiwilligenstruktur stärken, damit uns die Freiwilligen nicht wegbrechen. Und das mit vergleichsweise geringerem Aufwand", sagte Markus Voglhuber vom Feuerwehrkommando OÖ bei der von Markus Staudinger (OÖN) moderierten Talk-Runde.
Erich Haneschläger, Landesgeschäftsleiter des Roten Kreuzes, betonte, dass diese Strukturförderung auch ein zentrales Anliegen des Freiwilligen-Manifestes sei, das die Sicherheits- und Freiwilligenorganisationen gemeinsam mit den OÖN vor mehr als einem Jahr gestartet haben. "Wir benötigen Ressourcen, die Freiwilligenarbeit ermöglichen. Für die gute Betreuung Ehrenamtlicher braucht man Hauptamtliche", ist auch er überzeugt. Im Manifest wurden Vorschläge und Forderungen formuliert und an die Landespolitik übergeben. Erste Erfolge sind die noch stärke Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen, ein Freiwilligenrat und ein Ehrenamtsmonitor, bei dem die Bedürfnisse der Freiwilligen und ein Stimmungsbild abgefragt werden.
Martin Eberl, stellvertretender Landesleiter der Wasserrettung, hob die hohe Motivation der Freiwilligen hervor, die gefordert werden wollen. "Tatsache ist aber, dass die Einsätze immer mehr werden. Der Grat zwischen Forderung und Überforderung ist ein schmaler", sagt er, zumal auch viel Arbeit im Hintergrund zu erledigen sei.
Wolfgang Steiner vom Arbeiter-Samariter-Bund Linz betont, dass die Zahl der Freiwilligen zwar relativ konstant bleibe, aber die Stundenanzahl, die jemand bereit sei zu investieren, abnehme. "Wir müssen uns bemühen, dass mehr Leute ins System kommen, damit die Menschen auch in Zukunft darauf bauen können, dass wenn jemand anruft, Man- und Womanpower bereitstehen."
Freiwilligen-Manifest
Gemeinsam mit den OÖN haben die freiwilligen Rettungs- und Sicherheitsorganisationen Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, freiwillige Feuerwehr, Bergrettung, Höhlenrettung und Zivilschutzverband einen Katalog von Vorschlägen erarbeitet, die die Arbeit der Freiwilligenorganisationen erleichtern würden. Die Initiative wurde von Tausenden Landsleuten unterstützt und das Freiwilligen-Manifest der Landespolitik überreicht.