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Linzer Wirtin wollte noch im November zweites Lokal eröffnen

15.Jänner 2021

Vor sechs Monaten lief noch alles "megasuper". Als der Linz-Tourismus Mitte Juli vergangenen Jahres das kleine Lokal in der Linzer Badgasse vorstellte, fühlte sich dessen Besitzerin "glücklich", aber vom "Erfolg ihres Cafés" gehörig gefordert.

Der Artikel über die Bar in der Altstadt, die seit vergangenem Montag auch Zuschauern des deutschen Fernsehsenders RTL ein Begriff ist, wurde mittlerweile von der Website des Linz-Tourismus entfernt. Weit entfernt von jenem Glücksgefühl, das sie noch im Sommer verspürt hatte, dürfte auch die 51-jährige Lokalbesitzerin sein. Wie berichtet, hatte sie am Montag trotz Lockdown ihr Lokal geöffnet, rund 40 Gäste kamen, um zu feiern, als hätte es die Pandemie nie in die verwinkelten Gassen der Linzer Altstadt geschafft. Vier Stunden später war alles vorbei. Das Lokal wurde geschlossen und ein zehntägiges Betretungsverbot ausgesprochen, 96 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen folgten. Der Besitzerin droht nun eine Strafe von bis zu 30.000 Euro. Weil sie unbescholten ist, wird die Strafe wohl geringer ausfallen. Sie hat mittlerweile ein Spendenkonto eingerichtet, bezahlen wolle sie die Strafe aber trotzdem nicht. Denn sie habe das alles nicht aus Protest gegen die Maßnahmen, sondern nur deswegen getan, um ihren 13-jährigen Sohn zu ernähren. Hilfe vom Staat habe es für sie nicht gegeben, sagte die 51-Jährige. Später relativierte die Wirtin, die ihr Lokal am 15. September 2019 eröffnet hatte, ihre Aussage: Sie habe im November einmal einen Fixkostenzuschuss erhalten, der "nicht einmal für die Miete reicht", sei aber sonst durch sämtliche Raster gefallen.

"Es bringt einfach nichts"

"Wenn man alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten tatsächlich nutzt, dann kann es nicht sein, dass keine greift", sagt Stefan Praher, Fachgruppengeschäftsführer Gastronomie der Wirtschaftskammer. Zumindest der Mindestbetrag des Umsatzersatzes komme überall an. "Dass die Unterstützung in vielen Fällen nicht ausreicht und manches schneller hätte gehen können, ist ein anderes Thema. Aber es bringt einfach nichts, hier eigenwillig aufzusperren", sagt er. Es sei auch unfair allen anderen gegenüber, die sich gesetzestreu verhalten.

Noch Ende Oktober hatte die Wirtin angekündigt, dem "Corona-Irrsinn" zu trotzen und am 19. November "mitten in der Krise" ein zweites Lokal aufzusperren. Aus der Übernahme eines Mostbauern in Urfahr wurde aber wegen des zweiten Lockdowns vorerst nichts. Bereits damals kündigte die 51-Jährige an, dass in ihrem Lokal "niemand registriert" werde, mit Maskenpflicht, Massentests und der Impfung gegen das Virus würden Bürger "entmündigt". (geg)

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