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"Wir sind immer wieder an der Kapazitätsgrenze"

Von Julia Popovsky, 24. November 2021, 00:15 Uhr

LINZ/ENNS. Frauenhaus-Geschäftsführerin Rackl über die Zunahme von massiver häuslicher Gewalt und die Corona-Folgen.

 Mit dem ersten Corona-Lockdown im Vorjahr kam eine Schockstarre, erinnert sich Margarethe Rackl, Geschäftsführerin des Linzer Frauenhauses. Von Gewalt betroffene Frauen saßen mit den Tätern in einer Wohnung fest, hatten kaum Möglichkeiten, sich zu helfen. Auch für jene Frauen, die bereits Hilfe in Anspruch genommen hatten, war die Situation alles andere als leicht. Bei den Gerichten stand kurzzeitig genauso alles still wie bei den Wohnungsvergaben.

Das sei auch an den zeitverzögert stark gestiegenen Beratungszahlen deutlich zu sehen gewesen. "Durch das Aufeinanderpicken in engen Wohnungen und fehlende Freizeitalternativen ist die Gewalt in den Familien zum Teil explodiert", sagt Rackl. Im vierten Lockdown hat sich eine gewisse Normalität eingestellt. "Es hat viele Informationskampagnen zu Gewalt in Familien und Hilfsangeboten gegeben, wir haben gelernt, besser mit der Situation umzugehen."

Das gilt auch für den Alltag im Frauenhaus, wo bis zu 17 Frauen mit ihren Kindern versorgt werden können. Maske, Desinfektion und Co. sind dort nicht mehr wegzudenken. Von Coronafällen ist die Einrichtung bisher weitgehend verschont geblieben, nur ein positiv getestetes Kind musste mit seiner Familie abgesondert werden.

Der Platz ist – wie schon vor Corona – knapp. "Wir sind immer wieder an der Kapazitätsgrenze", sagt Rackl. Hilfesuchende würden aber nie abgewiesen (Telefonkontakt 0732/60 67 00). Rund 80 von familiärer Gewalt betroffene Frauen werden im Linzer Frauenhaus jährlich betreut, auch deren Kinder werden unterstützt. "Rechtlich gesehen hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten viel verbessert, allerdings haben wir nach wie vor eine Zunahme an massiver Gewalt." Betroffen seien junge wie ältere Frauen, Österreicherinnen wie Frauen mit Migrationshintergrund, unabhängig vom Bildungsgrad.

Übergangswohnung in Enns

Rackl sieht noch viel Handlungsbedarf, von opferschutzorientierter Täterarbeit bis hin zu leistbarem Wohnraum für Frauen für die Zeit nach dem Frauenhaus. Diese kommen zum Teil in Übergangswohnungen unter. Eine solche gibt es seit Ende Oktober auch in Enns.

Finanziert wird sie von der Stadt, betreut vom Frauennetzwerk Linz-Land. Ziel ist es, damit Frauen zu unterstützen, die sich in einer belastenden Situation (gesundheitlich, finanziell etc.) befinden, aber keiner akuten Gewalt ausgesetzt sind. Die Nachfrage – bisher gab es in Linz-Land kein solches Angebot – ist groß, wie Christine Baumgartner, Geschäftsführerin des Frauennetzwerks Linz-Land, weiß. "Derzeit können es nur Frauen aus Enns in Anspruch nehmen, für 2022 streben wir an, Frauen aus dem ganzen Bezirk aufzunehmen."

In Linz wird am Donnerstag, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, vom Bündnis "Do It Yourself: Frauentag Linz" u. a. für mehr Gewaltschutz demonstriert (Start 17 Uhr, Martin-Luther-Platz).

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Autorin
Julia Popovsky
Redakteurin Linzer Nachrichten
Julia Popovsky

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Analphabet (15.374 Kommentare)
am 24.11.2021 00:47

Es sind einfach zu Viele Kurz auf den Leim gegangen, daher kein Vorwurf. Kurz ist ja ein begabter Redner, daher konnte Er sehr Viele täuschen. Leider müssen nun alle Bürger diese Fehlleistungen ausbaden und bezahlen.

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Peter1983 (2.250 Kommentare)
am 24.11.2021 08:08

Interessanter Kommentar.

Also sind Maßnahmen der Politik und Herr Kurz schuld daran, dass Männer handgreiflich werden?

Spannende Überleitung.

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