Wie die demografische Entwicklung das Linzer Sozialbudget belastet
LINZ. Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter sinkt in den nächsten Jahren kontinuierlich Pensionisten, Kinder und Jugendliche hingegen werden mehr
Spannende Zahlen hat gestern die für Soziales zuständige Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SP) präsentiert.
Die Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt bis zum Jahr 2035 zeigen eine Entwicklung, die zur Herausforderung für das Sozialbudget werden wird. Denn während die Linzer im erwerbsfähigen Alter (20- bis 59-Jährige) weniger werden, nimmt die Zahl der über 60-Jährigen überdurchschnittlich zu (siehe Grafik rechts).
Derzeit sind knapp 58 Prozent aller Linzer im erwerbsfähigen Alter, bis 2035 dürfte ihr Anteil aber auf 52,5 Prozent absinken. Die Zahl der über 60-Jährigen hingegen wird von derzeit 24,3 Prozent der Bevölkerung auf fast 29 Prozent steigen. Auch die Gruppe der bis 19-Jährigen wird, wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß, größer.
Damit ist eines klar: Weil die Gruppen der Jungen und Älteren wachsen, müssen mehr Betreuungs- und Pflegeplätze zur Verfügung gestellt werden. "Das wird uns fordern", sagt Hörzing. Denn schon jetzt macht der Posten Soziales mit 224 Millionen Euro ein Drittel des Linzer Budgets aus.
Also wie die Herausforderung meistern? Antworten auf diese Frage soll das "Linzer Sozialprogramm 2020" geben. Hier arbeiten Stadtpolitiker, Wissenschafter und Experten für soziale Innovationen zusammen, um bis Herbst 2020 einen Fahrplan vorzulegen, wo künftig Schwerpunkte gelegt und Änderungen vorgenommen werden sollen oder müssen.
"Die Herausforderung ist groß, aber bewältigbar", sagt Bürgermeister Finanzreferent Klaus Luger (SP). Wichtig sei, dass es zu keinem Wirtschaftseinbruch komme und Frauen weniger Teilzeit und mehr Vollzeit arbeiten würden. "Wenn es gelingt, diesen Hebel nach oben zu bringen, ist die Sache finanzierbar", sagt Luger. Ein zweiter Hebel sei die Zuwanderung. Auch damit könnte der Anteil der Erwerbstätigen gesteigert werden.
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Nun, das Land OÖ behandelt Linz seit jeher schlecht. Das äussert sich halt auch in der Lebenssituation von Jüngeren und Älteren.