Wie der boomende Linzer Osten den zusätzlichen Verkehr bewältigen soll
LINZ. Bürger haben 500 Problemstellen gemeldet, Konzept soll im Frühjahr beschlossen werden.
Der Linzer Osten boomt: Kommendes Jahr wird der Quadrill-Tower fertig, der neue XXX-Lutz und das Donauparkstadion sind bereits in Betrieb, das Softwareunternehmen MIC hat seine neue Zentrale vor kurzem eröffnet, Dynatrace und Apple werden folgen. Verkehrsexperten rechnen deshalb mit bis zu 25 Prozent mehr Verkehr im Kaplanhof- und Hafenviertel. Mit Autos wird das nicht zu bewältigen sein, da sind sich alle einig. "Der neue Verkehr darf nicht zulasten der Bewohner gehen", sagt der für Verkehr zuständige Vizebürgermeister Martin Hajart (VP), der mit Kritik an Versäumnissen der Vergangenheit nicht spart. Man wolle deshalb die Mobilitätswende vorantreiben.
Ausbau der Öffis
Die wichtigste Rolle fällt der neuen Stadtbahn zu, die Pendler aus dem Mühlviertel nach Linz bringen wird, sowie den geplanten O-Buslinien 47 und 48, die das Industriegebiet mit dem Linzer Süden verbinden werden. Letztere sind für 2027 geplant, allerdings wackelt der Zeitplan, weil der Bushersteller, der die Ausschreibung gewonnen hat, in die Insolvenz geschlittert ist und nun neu ausgeschrieben werden muss.
Neben dem öffentlichen Verkehr soll die aktive Mobilität, also vor allem Radfahren und Zufußgehen, gestärkt und die Lebensqualität der Bewohner durch verkehrsberuhigende Maßnahmen verbessert werden. Wie das gehen kann, zeigt das gestern vorgestellte "Verkehrskonzept für den Osten", das die Mobilitätsplaner der Stadt gemeinsam mit externen Experten von "Trafility" und "Drees & Sommer" erarbeitet haben. Grundlage sind drohnengestützte Verkehrsanalysen und eine umfassende Bürgerbefragung, bei der mehr als 500 Problemstellen in der Region gemeldet wurden. Die am häufigsten genannten sollen mit zwölf Maßnahmen angegangen werden.
- Lesen sie auch: Radwegachse in den Linzer Osten wird 2025 fertiggestellt
Eine davon, die Radhauptroute entlang der Lederergasse, ist bereits in Bau (die OÖN haben berichtet), zwei weitere Maßnahmen sind in fortgeschrittenem Planungsstadium. So soll der Übergang über die Hafenstraße bei der Gallanderstraße neu organisiert und unter anderem mit einem kombinierten Geh- und Radweg sowie einer Ampel erleichtert werden.
Durchzugsverkehr und Parkdruck
Weiters soll die Radweglücke auf der Industriezeile geschlossen werden, danach wird die Strecke von der Donau bis zum Bauhaus durchgängig befahrbar sein, ohne dass der Autoverkehr beeinträchtigt wird. Möglich macht das der Bau einer Montagehalle von Plasser & Theurer. Weitere Problemstellen sind beispielsweise der Durchzugsverkehr in der Petzold- und der Holzstraße, der Parkdruck im Kaplanhofviertel oder die Parksituation in der Ludlgasse.
Das Konzept soll im Frühjahr beschlossen werden, dann erst werden die einzelnen Maßnahmen nach und nach umgesetzt. Kritik kommt von der FPÖ, die konkrete Maßnahmen zur Reduktion des Pendlerverkehrs vermisst und von "Nebelgranaten" spricht.
VP-Kandidat Hajart will "gesteuerte und geregelte" Zuwanderung für Linz
Wienerstraße bekommt neue polizeiliche Schutzzone
"Mental health" in den Linzer Schulen
Messerstecherei mitten in Linz: 28-Jähriger am Arm verletzt
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Prammer hat in der Stadtplanung versagt, und so einer will Bürgermeister werden?
Mobilitätswende ohne Öffis.
Stadtbahn in der Warteschleife, Obusse neu ausgeschrieben und weiter verspätet, keine Verbesserungen am Bestand: Reife Nicht-Leistung.
Schön, wenn sich mal was tut. Durchgängige Radwege sind leider noch Mangelware in Linz. Super, dass die FPÖ von Nebelgranaten spricht, diese hat es ja selbst verabsäumt, hier etwas zu gestalten...
Aber nicht doch. Sie ist jetzt voll gegen jede Art von Mobilität außer Autofahren und natürlich für Steinkellners Ostzerschneidung von Ebelsberg.
Aber Richtung Europaplatz zum Hauptbahnhof schon oder wissen sie mehr
Es ist wirklich beeindruckend, was hier im Osten wirtschaftlich alles entstanden ist.
Von der Politik wünsche ich mir rascheres und pragmatischeres Vorgehen.
Außer mit dem Auto kann man in der Industriezeile nicht wirklich schnell und sicher anreisen. Nichteinmal einen durchgängigen Radstreifen gibt es, obwohl so viel Platz wäre.
Die bestehende Schieneninfrastruktur könnte man nutzen, um die S-Bahn vom Mühlkreisbahnhof zum Hauptbahnhof durchzuziehen, anstatt auf den Sankt Nimmerleinstag der neuen Strecke zu warten.
Die "bestehende Schieneninfrastruktur" wurde voreilig demontiert, da man ans Durchboxen von Schmalspur-Straßenbahn dachte. Somit gibt es auch ein Kuriosum namens schienenloser Eisenbahnbrücke...
Jetzt kommt man drauf, dass mehr Leute mehr Verkehr verursachen? Und jetzt hat man wahrscheinlich keinen Platz für eine Bahn. Grandiose Stadtplanung.
Hatte man nicht gerade erst den Ausbau von Dynatrace damit begründet, dass so viele der AN öffentlich anreisen und die Öffi Anbindung so gut ist?
Hab eine Weile im Linzer Osten gewohnt und gearbeitet. Alles außer dem Auto ist ein Graus dort. Da gibts nichts zum schönreden,um irgendwas zu verbessern müssten die Autofahrer ordentlich zurückstecken... Ob man sich das wirklich traut? Ich vermute mal dass wieder Alibi Lösungen kommen, am Status Quo wird sich nichts ändern ...
vielleicht sollte man überlegen ob man die Stadtbahn nicht in die Industriezeile verlegen soll und nicht in die Gruberstrasse Immerhin sind dort Große Betriebe mit vielen Arbeitsplätzen Weft,Plasser,Vöest Stahlhandel, Bauhaus Posthof Kino und über die Prinz Eugenstrasse Richtung Europaplatz zum Hauptbahnhof.Es würden sicher viele Beschäftigte die Öffis benutzen und auf das Auto verzichten
Dazu gäbe es auch Pläne. Man müsste nur mehr einen kleinen Teil zwischen Hafen und Eisenbahnbrücke neu verlegen. Der Rest bis zum Hauptbahnhof wäre schon vorhanden.
Leider fehlt es hier an politischem Willen zu pragmatischen und günstigen Lösungen.
Leider fehlt es an Ihrem Wissen, dass die Hafenbahn weder für Personenverkehr geeignet noch dafür verfügbar ist.
Wo ein Wille ist, ist sicher auch ein Weg.
Sagen Sie das vor Gericht auch? Tolle Strategie. Empfehle Ihnen, sich mit Eisenbahnrecht zu beschäftigen.
Das wäre viel zu logisch gedacht.
Soweit ich mich erinnern kann ist zw. Urfahr und Hbf. auch nur eine Haltestelle beim Med Campus geplant.
Falsch. Es sind drei.
Fährt nicht in die Gruberstraße.
... sondern weiterhin gar nicht. Später auch nicht durch die Industriezeile.