Werkstatt für Tüftler in der Tabakfabrik: "Das sucht seinesgleichen in Europa"
LINZ. 8,2 Millionen Euro flossen in die Grand Garage, in der Prototypen für Produkte entstehen
Robotik, Mechatronik und 3D-Druck statt Rohtabak aus dem Orient: In der Linzer Tabakfabrik deutet nur noch wenig darauf hin, dass hier bis vor zehn Jahren Zigaretten hergestellt wurden. Nun ist die ehemalige "Tschickbude" um eine weitere Neuerung reicher: die "Grand Garage", eine Werkstatt, in der Prototypen für Produkte entstehen sollen.
Auf 4000 Quadratmetern Fläche und drei Etagen sollen ab 28. Februar Tüftler aus ganz Oberösterreich ihrer Kreativität freien Lauf lassen. "Die Grand Garage sucht ihresgleichen in Europa, was Größe, Qualität und Kompetenz betrifft", sagte gestern Chris Müller, Direktor der Tabakfabrik, bei der Präsentation.
Die Werkstatt soll für jedermann zugänglich sein. Sie richtet sich vor allem an Start-ups, Forscher, Künstler, Studenten und Schüler, die ihre Ideen in die Praxis umsetzen wollen. Maschinen und Materialien stellt die Tabakfabrik in Kooperation mit Unternehmen zur Verfügung. Als Anschubfinanzierung flossen 8,2 Millionen Euro. 7,2 Millionen Euro steuerte eine Stiftung des Welser Anlagenbauers TGW bei, für eine Million Euro kam die Forschungsförderungsgesellschaft auf.
Werner Arrich, mit seiner Frau Ruth Arrich-Deinhammer Geschäftsführer der Grand Garage, hob den "niederschwelligen Zugang" hervor: "Wir bieten Schweißkurse für Sechsjährige und Robotikkurse für Studenten an." Der Zutritt ist allerdings nicht kostenlos: Mitgliedsbeiträge für Interessierte beginnen ab 15 Euro pro Monat und reichen bis zu 590 Euro monatlich für Start-ups.
Ein erstes Produkt steht bereits in den Startlöchern: Es handelt sich um eine Stiege aus 3D-Druck. Geplant und hergestellt werde sie mit Künstlicher Intelligenz, sagt Arrich. Ein verkehrt an der Decke hängender Roboter druckt die Stiege in mehreren Etappen.
Für Ruth Arrich-Deinhammer ist die Grand Garage das "professionelle Umfeld, um Ideen umzusetzen und zu materialisieren". Dabei gehe es nicht nur um den digitalen Bereich. Softwaretechnisch gebe es da ohnedies Angebote. "Wo es kostenintensiv und spannend wird, ist in jenen Bereichen, in denen digital und analog miteinander verbunden wird. Das ist die Stärke des Standortes Oberösterreich."
Jede Idee ist willkommen
Wie darf man sich die Praxis ab Ende Februar vorstellen? "Menschen sollen mit ihren Ideen kommen, und sie werden mit Garantie in der Grand Garage auf andere treffen, mit denen sie darüber reden können, wie man das am besten umsetzen kann. Vielleicht geht man dann mit einer ganz anderen Idee hinaus, als man hereingekommen ist", erklärt Arrich-Deinhammer die Philosophie.
Voll des Lobes für die Grand Garage waren auch Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner und der Linzer Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der Tabakfabrik, Klaus Luger. "Hoffentlich ist das hier der Geburtsort vieler neuer Ideen und Produkte", sagte Achleitner. Luger ergänzte: "Unsere Stadt ist damit um ein Stück Innovation reicher."
Die große Eröffnung der Grand Garage wird zu einem dreitägigen Fest. Nach der Eröffnungsfeier am 28. Februar ab 18 Uhr, die für alle Interessierten offen ist, folgen ein Tag der offenen Tür (1. März) und der Family-Day mit Workshops (2. März). (rom, rgr)
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