Weniger Hitze, dafür mehr Blitze und mehr Regen
LINZ. Täglich grüßt – nein, nicht das Murmeltier, sondern das Unwetter. So lief’s (zumindest gefühlt) bislang im heurigen Sommer in Linz, in dem man so oft wie selten zuvor mit bis zu faustgroßen Hagelkörnern, Stürmen und Starkregen zu kämpfen hatte.
Bestes Beispiel: Allein beim letzten Unwetter in Linz am 25. Juli mussten die Linzer Feuerwehren zu 131 Einsätzen ausrücken.
Die Daten der Wetterstatistiker geben nun dem Gefühl der meisten Linzer recht: Es war bisher kühler und vor allem nasser als in den vergangenen beiden Jahren. Allerdings – auf Rekordwerte kommt man (außer bei den Schäden durch die Unwetter) nicht.
So wurde im Juli in Linz nur ein einziger sogenannter Hitzetag, also ein Tag mit mehr als 30 Grad, verzeichnet. Im Juni wurden noch an acht Tagen mehr als 30 Grad gemessen, im Mai hingegen war’s ebenfalls ein Tag. Zum Vergleich: Im Juli 2020 wurden fünf dieser "echten Sommertage" gemessen, der Juli 2019 war mit acht Hitzetagen noch wärmer. Extremwerte wurden im Juni 2019 erreicht, als das Thermometer gleich elfmal mehr als 30 Grad angezeigt hat. "In den vergangenen Jahren dominierte trockenes und heißes Wetter", weiß Claudia Riedl, Meteorologin bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, und ergänzt: "Da haben sich stabile Hochdruckgebiete entwickelt – doch das fehlt heuer, da hat sich zumindest bislang keine stabile Wetterlage entwickelt."
Die bekannte Folge: "Heuer gab’s schon mehr Gewitter als in den beiden vergangenen Jahren, nämlich in etwa doppelt so viele. Aber das waren dennoch nicht wirklich ungewöhnlich viele", relativiert Riedl. "Seit 2005 gab es im Durchschnitt etwa doppelt bis dreimal so viele Gewitter wie heuer", weiß die Meteorologin.
Was die Niederschlagsmengen betrifft, ist der heurige Sommer bislang "top" – im Juli wurden 165,4 Liter pro Quadratmeter gemessen. Ähnlich viel regnete es zuletzt 2005, da waren’s 158 Liter. "In den vergangenen beiden Jahren war es trockener", weiß auch Riedl. Speziell im Juni 2019, als etwa nur 24,4 Liter Regen pro Quadratmeter fielen.
Riedl macht wenig Hoffnung, dass im August der heiße Sommer kommt. "Es schaut eher aus, als ob es ein typisch österreichischer Sommer wird: Es bleibt wechselhaft." Keine guten Aussichten für Sonnenanbeter also, während Bewohner von Dachgeschoßwohnungen aufatmen dürfen.
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Nicht nur Dachgeschossbewohner können aufatmen. Auch Gartenbesitzer, denen heuer der Gartenschlauch nicht an den Flossen anwächst etc.
Den ausgelutschten Murmeltierschmäh könnten sich die Schurnalistenlehrlinge auch einmal sparen....