Waffen, Messer, Drogen: Was Besucher ins Linzer Gericht einschleusen wollten
LINZ. Obwohl 2020 deutlich weniger Besucher das Landesgericht Linz betreten haben, ist die Zahl der am Eingang sichergestellten Schusswaffen gestiegen.
2019 waren drei Faustfeuerwaffen gefunden worden, 2020 vier plus eine Softgun. Allerdings wurden im Pandemie-Jahr viel weniger Messer und Drogen konfisziert. Am Montag wurde eine Corona-gerechte Sicherheitsschleuse in Betrieb genommen. Eine Wärmebildkamera ersetzt das Fiebermessen und die Luft wird nach dem Durchgehen desinfiziert.
2020 haben im Durchschnitt 11.096 Besucher pro Monat das Gebäude betreten, der Monatsschnitt 2019 war bei 14.793 Leuten gelegen, bilanzierte das Gericht am Montag. Besonders still war es im vorigen April, wo nur 280 Besucher gezählt wurden. Das schlug sich auch auf die Zahl der konfiszierten Gegenstände bei den Eingangskontrollen nieder.
Besucher wollte Drogen am Parkplatz verstecken
Dort wurden neben vier Faustfeuerwaffen und einer Softgun auch 1.154 Messer - 2019 waren es 1.538 - sowie 223 Abwehrsprays (2019: 414) und 2.355 andere gefährliche Gegenstände wie Scheren, Feilen, Spritzen etc. (2019: 3.318) entdeckt. Auch Drogen wurden deutlich seltener als 2019 gefunden: 17 Besucher hatten Suchtgift im Gepäck. Im Jahr davor waren es 39 gewesen.
Die Palette der sichergestellten Substanzen reichte von Cannabis über Heroin und Kokain bis hin zu Speed und Chrystal Meth. Ein Besucher versuchte am Parkplatz vor dem Gericht noch rasch Drogen zu verstecken, was ihm aber nicht gelang, weil ihn der Sicherheitsdienst dabei beobachtet und die Polizei gerufen hatte.
Im August des Vorjahres versuchte ein offenbar besonders abgebrühter Fahrraddieb vor dem Gericht Fahrräder zu stehlen. Die vorderen Reifen hatte er bereits abmontiert, dann kam die von der Gerichts-Security verständigte Polizei. Auch wegen aggressiver Jugendlicher und Verstößen gegen die Covid-19-Bestimmungen brauchte man Hilfe durch die Exekutive. Zwei Hausverbote wurden ausgesprochen.
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