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Vom täglichen Lärm in der Wohnung geplagt: "Ich kann einfach nicht mehr"

Von Herbert Schorn   15.November 2019

Regina Z. ist verzweifelt. Die querschnittsgelähmte Linzerin wohnt in einer 39-Quadratmeter-Wohnung nahe der A7-Einhausung Niedernhart. Doch seit Anfang Oktober ist es mit ihrem ruhigen Leben vorbei. Sie leidet unter für sie unerträglichem Lärm. "Ich höre in meiner Wohnung andauernd ein Klopfen", berichtet sie. "Immer drei Mal hintereinander." Das Geräusch höre sie untertags und in der Nacht, nicht immer durchgehend, aber regelmäßig und ständig wiederkehrend. "Es hört sich an wie ein Auto, das über einen Kanaldeckel brettert, immer und immer wieder", sagt sie.

"Ich kann nicht mehr schlafen"

Da sie nicht berufstätig und nur eingeschränkt mobil ist, hat sie wenig Möglichkeiten, dem Lärm zu entkommen. "Ich kann nicht mehr schlafen", sagt sie. "Ich bin an der Grenze. Ich kann nicht mehr." Die zuständige Wohngesellschaft, die WAG, nimmt das Problem der Linzerin durchaus ernst. "Wir haben alles penibel kontrolliert, was nach unseren Erfahrungen solche Geräusche auslösen kann", sagt Barbara Holzmann, Sprecherin der WAG. So wurden etwa Wasserleitungen, Elektrik und Fernwärme des Hauses gemeinsam mit Fachfirmen untersucht. Auch andere Mieter hätten als Verursacher ausgeschlossen werden können.

Dass es die Geräusche gibt, bestätigt Holzmann. "Ja, sie sind hörbar, auch in zwei Nachbarhäusern. Andere Mieter nehmen sie ebenfalls wahr." Wie sehr sich jemand dadurch belästigt fühle, sei individuell verschieden.

Doch für die WAG sind nun die Möglichkeiten ausgeschöpft. Da das Haus neben der Einhausung Niedernhart liegt, lag der Verdacht nahe, dass die Geräusche von dort stammen könnten. Daher wurde der Autobahnbetreiber Asfinag eingeschaltet. "Zu Beginn wurde vermutet, dass ein defekter Fahrbahnübergang schuld an den Geräuschen sein könnte", sagt Christoph Pollinger, Asfinag-Sprecher. Doch die Untersuchungen ergaben, dass er zu weit weg sei, um die Geräusche in dem Haus auslösen zu können.

Neuer Verdacht für Ursache

Nun gibt es einen neuen Verdacht: Eines der Betonfelder, auf denen der Verkehr auf der A7 rollt, könnte gebrochen sein. "Dadurch könnten Vibrationen entstehen, die die Geräusche auslösen", sagt Pollinger. In den kommenden Tagen sollen Experten diese Betonfelder im Bereich der Wohnhäuser untersuchen.

Regina Z. hofft, dass dadurch endlich eine Lösung gefunden wird. Sie hat mittlerweile die Flucht ergriffen und ist zu ihren Eltern ins Salzkammergut gezogen: "Damit ich endlich wieder einmal durchschlafen kann."

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23. April 2024