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Stammtischbrüder in Hochform

Von Reinhold Gruber   17.Jänner 2020

Lange genug in der Spur zu bleiben, lohnt sich. Die vier Linzer sind ein Kollektiv, das sich nie vereinnahmen und in vorgefertigte Bahnen lenken ließ. Der Spaß an der HipHop-Freude zieht sich durch ihre Werke. „Zucker“ setzt einen Weg konsequent fort. Elf Statements zur Zeit, wonach gepflegter Müßiggang mehr hat als das Rasen im Hamsterrad, das einen in Bewegung, aber nicht weiter bringt.

Die vielbeschriebene Leichtigkeit des Sinns ist nur dann glaubwürdig, wenn sie erlebt wurde. „Bella Vita“ (zusammen mit Skero) ist so keine Annäherung an einen Idealzustand, sondern Erkenntnis daraus, wie es sich anfühlt, die schönen Seiten des Lebens auch anzunehmen. Gleichzeitig haben die Linzer den Blick weiterhin fest auf das Leben und die Typen, die nicht auf der Sonnenseite gelandet sind. Der Besuch in der „Villa Vesuv“ öffnet die Augen.

Die „Staummtisch-Armee“ mit Antrue, Freistil, Roleee Solo und DJ Concept ist auf „Zucker“ in Hochform. Der Dank für Nichts an die Politiker des Landes (“DFN“) hat fast schon hymnischen Charakter, das lässige „Ohje“ punktet mit hinterfotzigem Humor und einem Refrain, den man noch Stunden danach im Ohr hat und vor sich hin rezitiert.

Textlich am Punkt, ist „Zucker“ stets souverän. Hier ist kein Wort zu viel oder zu wenig formuliert, werden Geschichten erzählt, die man nachvollziehen und über die man herzhaft lachen kann (“Sta am Schädl“ sprüht vor Wortwitz). 

Und: Der oberösterreichische Dialekt ist Zeichen, dass die Sprache, die man spricht, die ist, in der sich das Fühlen und Empfinden am besten ausdrücken lässt. „Die Stimmung steigt so wie der Spritpreis“, heißt es beim finalen „Wos kost die Wöd“. Da gibt es auch den Gruß an den legendären und viel zu früh verstorbenen Huckey und an all die anderen aus dem Kollektiv der TTR Allstars, zu dem auch Da Staummtisch gehört.

Da Staummtisch „Zucker“ (Tonträger Records/Hoanzl)

Konzerte: 18. Jänner, 21.30 Uhr, Stadtwerkstatt Linz, 25. Jänner, Chelsea Wien

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25. April 2024