Stadt Linz schnürt Antiteuerungspaket um 2,4 Millionen Euro
LINZ. Heute wurde das Paket im Stadtsenat vorgestellt. Familien, Vereine und Härtefälle erhalten zusätzliche Unterstützung.
Das Hilfspaket von insgesamt 2,4 Millionen Euro soll besonders auf jene Personen und Organisationen bedacht nehmen, die von erhöhten Energie- und Lebenserhaltungskosten existentiell belastet sind. „Die Bundesregierung hat bisher zu wenig Maßnahmen gesetzt, um Familien und Vereine bei ihren finanziellen Herausforderungen nachhaltig zu unterstützen", sagen Bürgermeister Klaus Luger und Finanzreferentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl (beide SP).
Schulstadtpakt mit City-Gutscheinen
So soll ein Schulstartpaket in Höhe von 560.000 Euro im September die Mehrbelastungen von Familien mit Schulkindern entschärfen. Linzer Vorschul- und Schulkinder bis zur 5. Schulstufe erhalten Unterstützung in Form eines 100 Euro Einkaufsgutscheins für die Linzer City. Die Obergrenze beim Haushaltseinkommen beträgt 55.000 bis 60.000 Euro jährlich, gestaffelt nach Anzahl der Kinder.
1,6 Millionen Euro für Vereine
Zur Deckung gestiegener Energiekosten können Vereine in Summe bis zu einer Million Euro aus dem Kommunalen Investitionspaket abrufen. Das Geld kommt je zur Hälfte von der Stadt und vom Bund. Weil nicht alle erhöhten Ausgaben über diese Bundesmittel förderbar sind, plant die Stadt ein weiteres, eigenes Förderpaket in Höhe von 600.000 Euro, um Teuerungen in den Bereichen Personal, Mieten und Betriebskosten abzufedern. Unterstützt werden gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Vereine, welche mit der Stadt Linz bereits aktiv zusammenarbeiten und gefördert werden. Insgesamt handelt es sich um 314 Vereine, die eine Zusatzförderung von bis zu maximal 10 Prozent des aktuellen Fördervolumens beantragen können. Die Vereine müssen die tatsächlichen Mehrbelastungen aber nachweisen.
Härtefallmaßnahmen in Höhe von 200.000 Euro
Für die drei Linzer Sozialmärkte wird die bestehende Basisförderung einmalig um 50.000 Euro je Markt aufgestockt. Zusätzlich wird der bestehende städtische „Härtefallfonds für soziale Notlagen“ einmalig um 50.000 Euro verdoppelt.
ÖVP: "zu spät und zu kompliziert"
Die Linzer Volkspartei findet das Paket zwar "grundsätzlich gut", es komme aber zu spät und sei zu kompliziert. Sie kritisiert etwa den hohen bürokratischen Aufwand, den Vereine bewältigen müssen, um an die finanzielle Unterstützung zu gelangen. "Aber es ist dennoch gut und wichtig, dass die Stadt jetzt endlich aktiv wird und die Menschen bei der Abfederung der Teuerung unterstützt“, sagen Vizebürgermeister Martin Hajart und Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer.
Energieberatung für Vereine
Die Grünen finden es wichtig, dass das Paket bei der Unterstützung für Familien zum Schulstart sowie der Vereine und der Linzer Sozialmärkte ansetzt. „Die Inflation hat uns nach wie vor fest im Griff. Umso wichtiger ist es daher, auf allen Ebenen dafür Sorge zu tragen, dass jene Personen, die finanzielle Unterstützung dringend benötigen, nicht alleine gelassen werden. Mit den Paketen von Stadt und Bund wird dazu ein wichtiger Beitrag geleistet“, sagen Stadträtin Eva Schobesberger und Sozialsprecherin Julia Mandlmayr. Ergänzend zu dem nun vorliegenden Paket fördert das Linzer Umweltressort auch Energieberatungen für Vereine. Dabei werden die Beratungskosten mit bis zu 80 Prozent bzw. maximal 800 Euro gefördert.
FPÖ will zusätzlichen Bonus
Der FPÖ geht das Paket nicht weit genug. In einem Zusatzantrag fordern die Freiheitlichen einen Bonus von 50 Euro zusätzlich für österreichische Familien und Eltern, die gute Deutschkenntnisse nachweisen können. Außerdem brauche es höhere Einkommensgrenzen und eine Ausweitung der Schulstarthilfe bis zur achten Schulstufe (statt nur den ersten fünf Schulstufen). "Die Kosten am Schulanfang hören nach den ersten fünf Schulstufen nicht einfach auf“, sagt Stadtrat Michael Raml (FP).
Das Antiteuerungspaket wird am Mittwoch im Gemeinderat diskutiert.
"Linzer Vorschul- und Schulkinder bis zur 5. Schulstufe erhalten Unterstützung in Form eines 100 Euro Einkaufsgutscheins für die Linzer City. Die Obergrenze beim Haushaltseinkommen beträgt 55.000 bis 60.000 Euro jährlich, gestaffelt nach Anzahl der Kinder"
Wieso brauche ich mit 55K Jahreseinkommen eine Unterstützung?
Und wieso ist diese nicht Zweckgebunden für Schulsachen sondern kann nach Belieben ausgegeben werden?
Ich habe keine 100€ pro Schuljahr für Schulsachen benötigt. Man kann eine Schultasche auch mehrere Jahre lang benutzen bzw. gebraucht kaufen.
Und wenn man auf seine Sachen schaut kommt man mit relativ wenig Geld aus.
Das Problem an der Teuerung ist, dass man sie eben nicht mit Geld bekämpfen kann.
Man kann einzig die Folgen der Teuerung für die einen abfedern, was den Effekt natürlich für andere verstärkt.
Ich kann nicht mehr verteilen als da ist, egal wer wie viel Geld hat.
Es ist also nur eine Umverteilung und bekämpft die Teuerung nicht.
bei solchen Paketen besteht immer das Problem
daß es bei jenen die es brauchen nie ankommt❗
und bei den Verursachern der Teuerung ist Politik leider machtlos😵💫
Wen konkret meinst du und wie siehst du es durch dieses Paket nicht abgedeckt?
weil das gönnerhafte Groschen verteilen nichts bringt und
durch Inflation steigender Teuerung keine Wirkung zeigt
Antiteuerungspaket?
Tatsächlich wird die Teuerung mit solchen Paketen nicht gebremst, sondern sogar angetrieben.
Ein echtes Antiteuerungspaket wäre beispielsweise eine Preisvergleichsplattform, Einkaufsgenossenschaften, Gesetze für mehr Energiekostentransparenz, Hinweise für den ressourcenschonenden Umgang und Einkauf etc.
Das wäre aber auf Landesebene, Bundesebene oder wenn nicht sogar EU-Ebenen umzusetzen.
Du glaubst wohl nicht ernsthaft, daas ein Portal (das erst entwickelt werden müsste) in einer mittleren Stadt da einen großen Einfluss hätte oder überhaupt genug genutzt würde
"Die Obergrenze beim Haushaltseinkommen beträgt 55.000 bis 60.000 Euro"
Also bitte, wenn jemand mit einem Monatsverdienst von mehr als €4000 als bedürftig gilt, dann gibt es ja fast nur mehr Arme in diesem Land.
"Haushaltseinkommen". Sie haben es selber richtig kopiert. Die Zeiten, als nur der Mann das Einkommen für eine Familie verdient hat, sind längst vorbei. Das Haushaltseinkommen speist sich außerdem nicht nur aus einem Erwerbslohn.
In Wels wurde im Dezember ein 2,3 Mio Paket präsentiert. In diesem Lichte ist das von Linz präsentierte Paket eher wenig.